Hackl Schorsch

Hackl Schorsch
Georg Hackl am Start beim Rodel-Weltcup 2005 in Oberhof

Georg Hackl (* 9. September 1966 in Berchtesgaden), genannt Hackl Schorsch, ist ein ehemaliger deutscher Rennrodler. Zu seinen größten sportlichen Erfolgen zählen drei olympische Gold- sowie zwei Silbermedaillen im Einsitzer, die er bei sechs Teilnahmen in Folge von 1988 bis 2006 errang.

Inhaltsverzeichnis

Sportlaufbahn

Hackl kam über die Schule zum Rodelsport und war auch deutscher Schülermeister. Er besuchte die CJD Christophorusschulen Berchtesgaden.

Nach der Schulausbildung absolvierte der junge Sportler eine erfolgreiche Ausbildung zum Schlosser.

Seine große Karriere begann 1987 mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft, die er im Laufe der Zeit 16 mal erringen sollte. Schon im Jahr darauf konnte er auch die Europameisterschaften für sich entscheiden und gewann in seiner bisher erfolgreichsten Saison auch noch die Silbermedaille bei den Olympischen Winterspielen in Calgary hinter Jens Müller (DDR).

1989 wurde er zum ersten Mal Weltmeister und holte den Weltcup-Gesamtsieg. Diesen Erfolg konnte er im Folgejahr sogar noch steigern, als er neben WM und Weltcup auch die Europameisterschaften gewann.

Bei den Olympischen Winterspielen 1992 in Albertville schaffte er es erstmals, die Goldmedaille zu gewinnen. Im nächsten Jahr wurde er Vize-Weltmeister und errang als Mitglied des deutschen Teams WM-Mannschaftsgold, was er, nachdem er 1994 bei den Olympischen Winterspielen in Lillehammer abermals Gold im Einzel geholt hatte, 1995 wiederholen konnte.

Nach einer erneuten Vize-Weltmeisterschaft 1996 konnte er 1997, nur 100 Tage nach einer Bandscheibenoperation, den Spitzenplatz zurückerobern und Weltmeister werden. Auch bei den Olympischen Spielen im Jahr 1998 war er nicht zu schlagen und holte erneut Gold.

Nach einem Sturz in einem Wertungslauf musste Hackl 1999 ausgerechnet bei der WM auf seiner Hausbahn in Königssee zum ersten Mal seit vielen Jahren eine bittere Niederlage einstecken. Nach WM- und EM-Mannschaftsgold 2000 konnte er 2001 wieder Vizeweltmeister werden sowie nochmals Mannschaftsgold holen.

Bei den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City gewann er Silber und damit seine insgesamt fünfte olympische Medaille. Im gleichen Jahr wurde ihm der Bayerische Sportpreis in der Kategorie „Botschafter des bayerischen Sports“ verliehen.

2003 belegte Hackl bei der WM zwar nur Platz 16 der Einzelwertung, holte dann aber mit der Mannschaft wieder Gold. 2004 und 2005 errang er im Einzelwettbewerb wiederum die Vize-Weltmeisterschaft, die 2005 erneut von WM-Mannschaftsgold begleitet war.

Das Ende seiner Karriere wurde absehbar, als er sich 2005 erneut an der Bandscheibe operieren lassen musste. Im Januar 2006 warf ihn eine schwere Virusgrippe mit 4 kg Gewichtsverlust und fünftägigem Krankenhausaufenthalt bei seinen Olympiavorbereitungen zurück.

Eine Nervenentzündung im linken Arm führte bei den Winterspielen 2006 in Turin zu schlechten Startzeiten und nahm ihm die Hoffnung auf Bronze. Hackl belegte in seinem letzten Einzelrennen den 7. Rang und blieb somit bei seinem letzten Wettbewerb zum Ende seiner Sportkarriere ohne Medaille.

Georg Hackl gilt als weltweit erfolgreichster Rennrodler, da er auf allen namhaften Rodelbahnen Siege erzielen konnte und über 18 Jahre immer der Spitze des Rodelsportes angehörte. Er war als passionierter Tüftler bekannt, der sich in jeder freien Minute seinem Schlitten und seinem Sport widmete.

Während seiner aktiven Karriere war Hackl Sportsoldat bei der Bundeswehr, zuletzt im Dienstgrad eines Hauptfeldwebels.

Derzeit absolviert er die Ausbildung zum Trainer.

Soziales und politisches Engagement

Bei der Kreistagswahl 2002 im Berchtesgadener Land trat Hackl für die CSU an. Er erreichte die zweithöchste Stimmenzahl und wurde damit zum Kreisrat gewählt. Bei den Kommunalwahlen 2008 wurde er im Amt bestätigt.

Für die Aktionsgruppe „Kinder in Not“ e. V. (Windhagen im Westerwald) engagiert Hackl sich seit Jahren als internationaler Botschafter. Seit April 2004 ist Georg Hackl auch Schirmherr der Stiftung „Juvenile Adipositas“ mit Sitz in Bischofswiesen.

Bei den Wahlen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), die während der Olympischen Winterspiele 2006 in Turin stattfanden, gehörte Hackl zu den 15 Athleten, die sich um zwei freie Plätze in der Athletenkommission des IOC bewarben, um dort für acht Jahre Mitglied des IOC zu sein. Hackl wäre dann neben IOC-Vizepräsident Thomas Bach und NOK-Ehrenpräsident Walther Tröger der dritte Deutsche im IOC gewesen, erreichte jedoch bei der Wahl durch die Teilnehmer der Olympischen Spiele von Turin nur Platz fünf. Als Athletenvertreter wurden am 23. Februar 2006 die Kanadierin Beckie Scott (Skilanglauf) und der finnische Eishockeyspieler Saku Koivu gewählt.

Wok-WM

Hackl mit Stefan Raab bei der Wok-WM 2008

Georg Hackl nahm bisher an sechs Weltmeisterschaften des Wok-Sports teil. Er wurde im Einzel-Wok fünf Mal, zuletzt am 7. März 2009, Weltmeister und einmal Vizeweltmeister. Scherzhaft wird er hierbei "Wokl Schorsch" genannt. Im Vierer-Wok wurde er am 8. März 2008 Vizeweltmeister. Am 7. März 2009 fuhr er zum fünften Mal auf den 1. Platz. Damit ist Hackl der mit Abstand erfolgreichste Wok-Fahrer.

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