- Hadood
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Mit Hadood, Hadut, Hudood oder auch Hudud wird eine Reihe islamistischer Verordnungen, die der Militärdiktator Zia ul-Haq 1979 in Pakistan erließ, bezeichnet. Diese Regeln bestehen neben den "weltlichen" Gesetzen und sind deutlich frauenfeindlicher als die "normale" Schariarechtsprechung. Nach Hadoodrecht benötigt beispielsweise eine Frau nicht wie üblich zwei Zeugen, um vor Gericht die Aussage eines Mannes zu widerlegen, sondern die Aussagen von vier Männern, die zudem Muslime sein müssen.
Unter die Hadood-Verordnungen fallen Delikte wie Vergewaltigung, Ehebruch, Diebstahl und das Trinken von Alkohol. Vergewaltigung und Ehebruch stehen dabei im engen Zusammenhang, eine Frau die einen Mann wegen Verwaltigung anzeigt, wird selbst dann wegen Ehebruchs angeklagt.
Hadood-Urteile wurden sowohl durch weltliche Gerichte als durch Schariagerichte aufgehoben und sind in der Vergangenheit selten vollstreckt worden. Dennoch sitzen 80 % der etwa 6.000 Frauen in pakistanischen Gefängnissen dort wegen Hadood-Aussprachen.
Im Juli 2006 hat Präsident Musharraf ein Papier unterzeichnet, um die Hadood-Verordnungen zu begrenzen. Es ging unter anderem darum, Vergewaltigung aus den Hadood-Verordnungen herauszunehmen. Vor einem Scharia-Gericht hätte eine Frau einen bessere Stand als vor einem Hadood-Gericht. Größeren Rechtsschutz würde sie genießen, wenn eine Übernahme durch das Strafrecht möglich wäre, dann könnte eine Vergewaltigung auf Basis von Beweisen und mit weniger Zeugen berechtet werden.
Menschenrechtsorganisationen gehen davon aus, dass in Pakistan alle drei Minuten eine Frau vergewaltigt wird. Das wären 480 Frauen am Tag, 175.200 im Jahr, bei einer Bevölkerung von 166 Mio. (Vergleich D: 7.500 Anzeigen im Jahr bei 82 Mio. Einwohnern)
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