Haematokrit

Haematokrit
zwei Blutproben, rechts frisch abgenommen, links mit sedimentierten zellulären Bestandteilen. Dieser Anteil stellt den Hämatokrit dar

Hämatokrit (Abkürzung: Hct, Hkt oder Hk) bezeichnet den Anteil aller zellulären Bestandteile am Volumen des Blutes. Der Hämatokrit ist hauptsächlich von der Konzentration der Erythrozyten abhängig, die rund 96 Prozent der zellulären Bestandteile des Blutes ausmachen. Damit ermöglicht die Bestimmung des Hämatokrit-Wertes vor allem einen Rückschluss auf den Anteil der Erythrozyten im Blut. Darüber hinaus kann der Hämatokrit-Wert Aufschluss über den Wasserhaushalt des Patienten geben.

Bestimmt wird der Hämatokrit-Wert durch Zentrifugieren einer gerinnungsfreien Blutprobe in einem Röhrchen. Die Gerinnung des Blutes wird dabei durch Zugabe von EDTA (Ethylendiamintetraacetat) verhindert. Die schwereren roten Blutkörperchen setzen sich vom Plasma ab und werden gemessen, wobei der Anteil der weißen Blutkörperchen an den zellulären Bestandteilen vernachlässigt werden kann. Das Verhältnis von Blutkörperchen zu Plasma lässt sich an diesem Röhrchen mit bloßem Auge ablesen.

Inhaltsverzeichnis

Normalwerte und Veränderungen des Hämatokriten

Normale Hämatokrit-Werte liegen bei Männern zwischen 40 und 53 Prozent und bei Frauen zwischen 36 und 48 Prozent. Auch nach einer starken Blutung kann der Hämatokrit normal sein, da sowohl Zellen als auch Flüssigkeit verloren gehen.[1]

Ein hoher Hämatokrit-Wert zeigt einen hohen Erythrozyten-Anteil (Polyglobulie) oder einen Mangel an Flüssigkeit (siehe Dehydratation und Exsikkose). Niedrige Hämatokrit-Werte sprechen für eine Überwässerung des Patienten (beispielsweise nach Ersatz von Blutverlusten durch reine Flüssigkeiten) oder einen Verlust bzw. verminderte Bildung von Erythrozyten.

Maximalwerte können durch lange Aufenthalte in großen Höhen (z. B. beim Höhenbergsteigen) auftreten und reichen bis über 70% Hämatokrit. Die Viskosität des Blutes wird hier auf natürlichem Wege durch eine entsprechende Zunahme von gerinnungshemmenden Enzymen auf erträglichem Niveau gehalten (siehe Blutgerinnung und Antikoagulation). Im Falle von EPO- und Blutdoping bringt jedoch die zunehmende Dickflüssigkeit des Blutes erhebliche gesundheitliche Gefahren mit sich. Daher wurden die Hämatokrit-Grenzwerte bei manchen Sportverbänden (UCI und IAAF) auf 50% für Männer und 47% bei Frauen festgelegt, während im Nordischen Skisport durch die FIS etwa 51,5% für Männer und 47% für Frauen erlaubt sind, was auf den eigentlich verwendeten Hämoglobin-Grenzwerten von 17,0 bzw. 16,0 g/dl beruht.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. http://www.medizinfo.de/labormedizin/haematologie/haematokrit.shtml

Weblinks


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