Haemophilus-Influenzae-Typ B-Infektion

Haemophilus-Influenzae-Typ B-Infektion
Klassifikation nach ICD-10
J14 Pneumonie durch Haemophilus influenzae
P23.6 Angeborene Pneumonie durch sonstige Bakterien
- Haemophilus influenzae
G00.0 Meningitis durch Haemophilus influenzae
A41.3 Sepsis durch Haemophilus influenzae
A49.2 Infektion durch Haemophilus influenzae, nicht näher bezeichnet
ICD-10 online (WHO-Version 2006)

Die invasive Haemophilus Influenzae B ist eine der schwersten bakteriellen Infektionen in den ersten fünf Lebensjahren. Der Erreger kommt nur beim Menschen vor und findet sich vor allem auf den Schleimhäuten der oberen Atemwege.

Erreger ist ein Bakterium Haemophilus influenzae b (Hib), das von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion verbreitet wird. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis fünf Tage. Danach können fieberhafte Infektion des Nasenrachenraums mit Mittelohr-, Nasennebenhöhlen- und Lungenentzündung; auftreten. Gefürchtete Komplikationen sind Hirnhautentzündungen oder Entzündungen des Kehldeckels, die mit Erstickungsanfällen einhergehen. Bleibende Schäden und Todesfälle sind möglich.

Solange Keime aus dem Nasenrachenraum isoliert werden können, besteht Ansteckungsgefahr. Sehr selten erfolgt eine erneute Infektionen bei Kindern unter zwei Jahren. Ein erhöhtes Infektions- und Komplikationsrisiko besteht bei eingeschränkter Funktion oder nach entfernter Milz.

Inhaltsverzeichnis

Krankheitsbild

Die Krankheit beginnt als fieberhafte Infektion des Nasenrachenraums und kann dann Mittelohr- und Nasennebenhöhlenentzündung, akute Bronchitis und Lungenentzündung hervorrufen. Die gefürchtetste Komplikation ist eine eitrige Hirnhautentzündung (Meningitis). Unbehandelt sterben 60 bis 90 Prozent der Erkrankten. Auch bei rechtzeitiger Behandlung mit Antibiotika beträgt die Todesrate noch mehr als fünf Prozent. Nach überstandener Hirnhautentzündung kommt es oftmals zu Defektheilungen mit dauerhaften Schäden des Nervensystems wie Hörschäden, Sehstörungen oder geistigen Störungen. Etwa fünf Prozent der Kinder sind nach einer Hib-Hirnhautentzündung körperlich und geistig schwerstbehindert. Weitere Komplikationen einer Infektion können sehr plötzlich einsetzende Kehldeckelentzündungen (Epiglottitis) mit Erstickungsgefahr, Brustfell- oder Gelenkentzündung, Blutvergiftung und Knochenhautentzündung sein.

Impfung

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Ab vollendetem zweiten Lebensmonat erfolgen drei Impfungen im Abstand von vier Wochen mit Kombinationsimpfstoffen, im 11. bis 14. Lebensmonat dann eine vierte Impfung. Bei verspäteter erster Impfung nach dem 18. Lebensmonat erfolgt nur eine Impfung.

Bereits zwei Jahre nach Einführung der Impfung in Deutschland im Jahre 1990 sind Hib-Infektionen um mehr als 80 Prozent zurückgegangen. Wurden in den 80er-Jahren noch etwa 50 Fälle jährlich registriert, waren es in den vergangenen Jahren durchschnittlich etwa acht. Die Säuglingssterblichkeit durch von einer Hämophilus-Influenza ausgelösten Meningitis ist in diesem Zeitraum jedoch nicht zurückgegangen. Als mögliche Ursache wird eine Erregerverschiebung gesehen, d.h. es gibt weniger Hib-Infektionen, zeitgleich jedoch mehr Hif-Infektionen. 2008 gab es laut SurvStat 149 Fälle in Deutschland.[1]

Wichtig ist, die Kinder so früh wie möglich zu impfen, denn Säuglinge sind die am meisten gefährdete Gruppe. Nach dem sechsten Lebensjahr ist die Impfung nur noch in Ausnahmefällen angezeigt.

Meist werden Kombinationsimpfstoffe eingesetzt, die als einen Anteil die Hib- Komponente beinhalten. Über Impfreaktionen wie leichte Temperaturerhöhung oder Rötung und Schwellung an der Einstichstelle wird gelegentlich berichtet. Im Allgemeinen treten diese Reaktionen nach der zweiten und dritten Impfung etwas häufiger auf.

Geimpft werden sollten unbedingt alle Patienten ohne Milz oder deren Milz nur eingeschränkt arbeitet. Zudem sollten sie auch gegen Meningokokken und Pneumokokken geimpft werden.

Weblinks

Gesundheitshinweis
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Einzelnachweise

  1. Robert Koch-Institut: SurvStat, http://www3.rki.de/SurvStat, Datenstand: 21.1.2009.

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