Hagendenkmal

Hagendenkmal
Hagendenkmal. Alter Standort im Stadtpark (vor 1932)

Das Hagendenkmal in Worms erinnert an die Versenkung des Nibelungenschatzes im Rhein durch Hagen von Tronje. Es gilt als wichtigstes „Zeugnis der im frühen 20. Jahrhundert erstarkenden Nibelungerezeption“ in Worms[1] und steht unter Denkmalschutz[2].

Die Galvanoplastik aus Bronze wurde von Johannes Hirt entworfen und 1905 im Stadtpark Bürgerweide aufgestellt.[3] Sie war eine Stiftung von Cornelius Wilhelm von Heyl zu Herrnsheim für den im Stadtpark geplanten Rosengarten.[4] Im Juni 1932 wurde sie an das Rheinufer auf den Sockel des städtischen Rheinkrans versetzt.[3]

Hintergrund des Denkmals ist die Darstellung im Nibelungenlied, dass Kriemhild nach Siegfrieds Tod begonnen hatte, den Nibelungenschatz freigiebig zu verschenken, und damit viele „arme unt rîche“ für sich gewinnen konnte. Deshalb fürchtete Hagen, sie könnte ein Heer hinter sich versammeln, das den Burgundern und damit auch ihm gefährlich werden könnte:

„Den armen unt den rîchen begunde si nu geben
daz dâ reite Hagene, ob si solde leben
noch deheine wîle, daz si sô manegen man
in ir dienst gewunne daz ez in leide müese ergân.“ (1128 B)[5]

Während einer Abwesenheit des König Gunthers und seines Gefolges raubte Hagen, der am Hof geblieben war, Kriemhilds Schatz und versenkte ihn im Rhein:

„Ê daz der künec rîche wider wære komen,
die wîle hete Hagene den schaz vil gar genomen.
er sancte in dâ ze Lôche allen in den Rîn.
er wande er solde in niezen: des enkunde niht gesîn.“ (1137 B)[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gerold Bönnen (Hrsg.): Geschichte der Stadt Worms. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1679-7. Tafel 31
  2. Gerold Bönnen (Hrsg.): Geschichte der Stadt Worms. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1679-7, S. 786.
  3. a b Daten zur Geschichte der Stadt Worms. Stadtarchiv Worms, abgerufen am 1. Juli 2008.
  4. Vom Rosenfest zum Backfischfest: Nibelungenrezeption in Worms. Nibelungenlied-Gesellschaft, abgerufen am 1. Juli 2008.
  5. a b Helmut Brackert (Hrsg.): Das Nibelungenlied (1. Teil). Mittelhochdeutscher Text und Übertragung. 27. Auflage. Fischer, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-596-26038-8.
49.6331772427788.3769840002778

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