- Handley Page W/400
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Die Handley Page W.8 und die daraus abgeleiteten Modelle W.9 und W.10 waren zwei- bis dreimotorige, als Doppeldecker ausgelegte Verkehrsflugzeuge des britischen Herstellers Handley Page aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Das Flugzeug entstand auf Grundlage der Handley Page W/400.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Nachdem sich die O/400 für zivile Nutzungen als ungeeignet erwiesen hatte, begann Handley Page mit der Konstruktion seines ersten ausschließlich für nichtmilitärische Zwecke entwickelten Flugzeugs. Der ursprüngliche Entwurf, die Handley Page W/400 (ab 1924 als H.P.16 bezeichnet), sah sechzehn Passagierplätze vor. Die beiden Piloten wurden in einem offenen Cockpit untergebracht. Die Tragflächen und das Fahrgestell stammten in leicht veränderter Form von der V/1500. Als Antrieb dienten zwei Rolls-Royce Eagle VIII-Motoren. Der Erstflug fand am 22. August 1919 statt.
Während der Testflüge erwiesen sich die Motoren als zu schwach. Daher entschied sich Handley Page, einen verbesserten Prototyp zu bauen. Dieser erhielt die Bezeichnung W.8, ab 1924 H.P.18. Vom Vorgänger unterschied sich das neue Flugzeug durch zwei Napier Lion IB-Motoren, eine geringere Spannweite und ein neues Heck. Die Zahl der Passagierplätze sank auf fünfzehn.
Die W.8 absolvierte ihren Erstflug am 2. Dezember 1919. Da sich der Lion-Motor als problematisch erwies, wurden in der Serienversion W.8b (H.P.26) erneut Eagle VIII-Motoren eingebaut. Die Flugzeuge wurden daher nur für zwölf Passagiere zugelassen. Ab 1923 stand der stärkere Eagle IX-Antrieb zur Verfügung, die damit ausgestatteten Flugzeuge erhielten die Bezeichnung W.8c.
Dreimotorige Varianten waren die W.8e und die W.8f mit einem Eagle IX- und zwei Siddeley Puma-Motoren. In den folgenden Jahren entstanden die Versionen W.9 (H.P.27) mit drei Siddeley Jaguar-Sternmotoren sowie die W.10 (H.P.30) mit zwei Lion IIB-Motoren. Auf Grundlage der W.8 entstand der Bomber Handley Page Hyderabad.
Mit der Indienststellung der Handley Page H.P.42 1931 beendete Imperial Airways den Einsatz der W-Serie. Während einige Maschinen in Privatbesitz kamen, wurden die zwei verbliebenen W.10 zu Tankflugzeugen umgebaut.
Versionen
W.8
Die W.8 diente als Prototyp und besaß zwei Napier Lion-Motoren. Es war das weltweit erste Flugzeug mit einem Waschraum an Bord.
W.8b
Aufgrund der Bestimmungen des Air Ministry wurde die Kapazität auf zwölf Passagiere gesenkt und die Treibstofftanks verlegt. Der Antrieb bestand aus zwei Rolls-Royce Eagle VIII-Motoren.
1921 bestellte das Luftfahrministerium drei Modelle, die der Fluggesellschaft Handley Page Transport überlassen wurden. Nach der Übernahme durch Imperial Airways bedienten sie die Strecken von London nach Paris und Brüssel. 1924 erwarb SABENA eine Maschine, drei weitere Flugzeuge entstanden als Lizenzbau bei SABCA in Belgien.
W.8c
Die W.8c entstand 1923 und wurde durch zwei Rolls-Royce Eagle IX-Motoren angetrieben.
W.8e
Um das Risiko bei Antriebsausfällen zu verringern, erhielt die W.8e drei Motoren. Im Bug befand sich ein Rolls-Royce Eagle IX-Motor, zwischen den Tragflächen wurden zwei Siddeley Puma eingebaut. Von den von SABENA bestellten Flugzeugen entstand eines bei Handley Page, die übrigen acht waren Lizenzbauten des belgischen Herstellers SABCA.
W.8f und W.8g Hamilton
Die W.8f übernahm den Antrieb der W.8e und besaß eine Kabinenheizung sowie ein überarbeites Leitwerk. Imperial Airways erwarb eine Maschine, zwei in Lizenz von SABCA gebaute Flugzeuge gingen an SABENA.
1929 wurde das Flugzeug der Imperial Airways zur W.8g umbebaut Es erhielt das Leitwerk der W.10, der Bugmotor wurde entfernt, und die beiden verbleibenden Antriebe wurden durch zwei Rolls-Royce Eagle XIIA-Motoren ersetzt.
W.9a Hampstead
Die W.9a verfügte über drei Armstrong Siddeley Jaguar IV-Sternmotoren. Das Flugzeug stellte für die Imperial Airways einen neuen Rekord auf, als es für die Strecke von London nach Paris nur 86 Minuten benötigte. 1926 erfolgte die Ummotorisierung auf drei Bristol Jupiter VI-Antriebe. Damit verbunden war die Zulassung für vierzehn Passagiere. Anschließend wurde das Flugzeug nach Australien verlegt, wo es neun Monate später durch einen Unfall zerstört wurde.
W.10
Die W.10 besaß zwei Napier Lion IIB-Motoren. Alle vier 1926 gebauten Exemplare kamen in den Besitz der Imperial Airways und blieben teilweise bis 1933 im Einsatz.
Technische Daten (W.8f)
Kenngröße Daten Besatzung 2 Passagiere 12 Länge 18,33 m Spannweite 22,92 m Höhe 5,18 m Flügelfläche 135,3 m² Leergewicht 3.910 kg Startgewicht 5.910 kg Reisegeschwindigkeit 137 km/h Höchstgeschwindigkeit 166 km/h Dienstgipfelhöhe 3.960 m Triebwerke ein Rolls-Royce Eagle IX mit 269 kW, zwei Siddeley Puma mit je 179 kW Siehe auch
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