Hans Burgkmair

Hans Burgkmair
Der Maler Hans Burgkmair und seine Frau Anna, geb. Allerlai (nach Lukas Furtenagel, 1529)

Hans Burgkmair der Ältere (* 1473 in Augsburg; † 1531 ebenda) war ein bedeutender Maler, Zeichner und Holzschneider zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Burgkmair gilt neben Hans Holbein dem Älteren im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation als wichtigster Augsburger Künstler zwischen Spätgotik und Renaissance.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Mit der Malerei kam Hans als Sohn des Malers Thoman Burgkmair (1444-1523) schon früh in Kontakt, er lernte die Technik in der Werkstatt bei seinem Vater. Von 1488 bis 1490 ging er dann nach Colmar (Elsaß) zu Martin Schongauer in die Lehre. Nach seiner Rückkehr entstand 1490 als frühestes Werk von ihm das Bildnis des Straßburger Münsterpredigers Johann Geiler von Kaysersberg. Es folgte eine Wanderzeit durch Oberitalien. Entscheidenden Einfluss übte während seines Studienaufenthalts in Italien die venezianische Kunst auf ihn aus.

1491 war Burgkmair längere Zeit in Diensten beim Augsburger Drucker Erhard Ratdolt. Bei ihm praktizierte er eine Tätigkeit als Reißer für den Holzschnitt. 1498 ehelichte er Anna Allerley und Burgkmair wurde als Meister in die reichsstädtische Malerzunft aufgenommen. Zwei Jahre später knüpfte er auf dem Augsburger Reichstag erste Kontakte zu Kaiser Maximilian I. Zwischen 1501 und 1504 entstanden drei Basilikentafeln für das Augsburger Dominikanerinnenkloster St. Katharina.

1503 begab sich Burgkmair auf eine Reise an den Niederrhein. 1506 gestaltete er für den sächsischen Kurfürsten Friedrich den Weisen in der Schlosskirche von Wittenberg das Triptychon, das den Nothelfer der Krankheitspatrone darstellte. Dazu erschienen die Pestheiligen Rochus und Yprian, sowie andere Heilige. 1507 reiste er ein weiteres Mal nach Italien. Im Jahr 1508 stellte er erste Farbholzschnitte her. Ab 1508 war Burgkmairs Schaffen vorwiegend graphischen Arbeiten im Dienst Kaiser Maximilians, vermittelt von Conrad Peutinger, gewidmet. 1512-18 war der Holzschnitt-Virtuose beteiligt an den kaiserlichen Aufträgen für mehrere Augsburger Künstler. Burgkmair malte ferner bedeutende Altarbilder. Der Kaiser verlieh ihm 1516 ein Wappen. Zur Vorsorge für das Alter kaufte der Maler 1526 für sich und seine Frau ein Leibgeding.

Seinem Sohn Hans Burgkmair dem Jüngeren (1500-1562) gelang es nicht, in des Vaters Fußstapfen zu treten.

Schaffen

Holzschnitt von Hans Burgkmair um 1517: Musikantendarstellung
Johannesaltar, linker Flügel: Hl. Erasmus, 1518, Mitteltafel: Johannes auf Patmos, rechter Flügel: Hl. Martin
Kaiser Friedrich III.

Burgkmair ist gleichbedeutend als Maler wie als Zeichner für den Holzschnitt. Sein Schaffen war vielseitig. Kaiser und Kirche waren zu seinen Lebzeiten die wichtigsten Auftraggeber für ihn. Daher dominieren religiöse Motive sowie Werke für den Kaiser. Burgkmair verarbeitete, angeregt von der italienischen Kunst, besonders in seinen Holzschnitten Formen der Renaissance und verbindet sie meisterlich mit der Tradition der Spätgotik. Seine späteren Gemälde enthalten die warmen Farben venezianischer Maler. (Es wird daher noch über verschiedene weitere Reisen nach Venedig spekuliert.)

Burgkmair fertigte für ein geplantes Kaiserbuch 100 Holzschnittportraits der Herrscher von Julius Cäsar bis zu Maximilian I., von welchen jedoch nur 20 Holzschnitte erhalten geblieben sind.

Ruhmeshalle

Eine Büste des Hans Burgkmair d. Ä. fand Aufstellung in der Ruhmeshalle in München.

Werke (Auswahl)

  • 1501 – Petrusbasilika (Staatsgalerie Altdeutsche Meister am Schaezlerpalais, Augsburg)
  • 1502 - Johannesbasilika (ebendort)
  • 1504 - Basilika S. Croce (ebendort)
  • 1507 – Krönung Mariä (Staatsgalerie Altdeutsche Meister am Schaezlerpalais, Augsburg)
  • 1509 - Maria im Rosenhag (Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg)
  • 1515 – Randzeichnungen für das Gebetbuch Kaiser Maximilians (Besançon, Bibliothek)
  • 1518 - Johannesaltar „Evangelist Johannes auf Patmos“ (Alte Pinakothek, München)
  • 1519 – Kreuzigungsaltar (Alte Pinakothek, München))
  • 1528 - Esther vor Ahasverus (Alte Pinakothek, München)
  • Holzschnittwerke für Kaiser Maximilian I. ab 1509 (unter anderem Genealogie, Weißkunig, Theuerdank, Triumphzug). Es sind im Weißkunig 137 Blätter des Meisters nachgewiesen.
  • Einzelblätter, sehr bekannt ist „Der Tod als Würger“ (1510), Clairobscur-Holzschnitt.

Literatur

  • Hans Burgkmair 1473-1531, Das Graphische Werk (Ausstellungskatalog Stuttgart/Augsburg), 1973
  • Hans Burgkmairs Turnier-Buch (Die bibliophilen Taschenbücher); ISBN 3-9218-4643-9 - Verlag: Harenberg - Erscheinungsjahr: 1978
  • Kaiser Maximilian der I. - Die Abenteuer des Ritters Theuerdank.
  • Der letzte Ritter. Kolorierter Nachdruck der Gesamtausgabe von 1517.
  • 118 Holzschnitte von Hans Burgkmair. hrsg. von: Hans Burgkmair, Stephan Füssel. ISBN 3-8228-2189-6; Taschen Deutschland GmbH; 2003

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