Hans Hendrik Neumann

Hans Hendrik Neumann

Hans Hendrik Neumann (* 4. August 1910 in Barmen; † 20. Juni 1994) war ein SS-Standartenführer (20. April 1945) im Dienste des SD und Adjutant des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD, Reinhard Heydrich.

In Chemnitz wurde er im Juni 1930 Mitglied der SA und der NSDAP (Mitglied Nr. 266.400). In die SS trat er als Nr. 9.925 ein, wobei er dem Sicherheitsdienst (SD) seit Dezember 1933 angehörte. Neumann nahm im Jahre 1934 an einer Schulung in der SS-Junkerschule Bad Tölz teil. Die Position des Adjutanten von Heydrich nahm er vom 20. April 1935 bis 22. Januar 1940 ein. Im Reichssicherheitshauptamt (RSHA) wurde Neumann mit speziellen Aufgaben betraut, die sich auch auf das Ausland erstreckten. Im Rahmen der Besetzung von Österreich durch die Wehrmacht hielt er sich mit einem Sonderauftrag im April 1938 in Wien auf.

In der Vorbereitung des Unternehmens Tannenberg war Neumann als Adjutant von Heydrich tätig und stellte Anfang August 1939 die Kontaktaktaufnahme zu SS-Oberführer Herbert Mehlhorn her. Beim deutschen Angriff auf Polen im September 1939 war Neumann der Verbindungsoffizier von Heydrich im Hauptquartier der Wehrmacht.

Im Mai 1940 hatte er wiederum einen Spezialauftrag in Norwegen in ziviler Kleidung auszuführen. Dem Einsatzstab des Gebietskommissars Paul Wegener in Norwegen gehörte er von Januar bis Juni 1941 an. Seine Aufgabe in Norwegen war die Beratung und Unterstützung beim Aufbau der Organisation Hird nach dem Vorbild der SA. Im Herbst 1941 beobachtete er von der deutschen Botschaft in Stockholm ausgehend die dortige Agentenszene, darunter auch im Dezember 1941 die sowjetische Agentin Alexandra Kollontai.

Im Jahre 1942 trat er in Norwegen die Nachfolge von Paul Wegener an. Im Oktober 1942 wurde er zum Landesgruppenleiter der Auslandsorganisation (AO) der NSDAP in Norwegen ernannt. Bis zum späten Ende des Jahres 1944 nahm er die Aufgaben eines Verbindungsoffiziers zwischen dem Reichskommissariat Norwegen und der Regierung von Vidkun Quisling wahr.

Am 30. Januar 1943 wurde ihm das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP verliehen. Ab April 1945 hatte er ein Truppenkommando als Kommandeur vom SS-Panzergrenadier-Regiment 1 „Leibstandarte Adolf Hitler“ (LSSAH). In der Nachkriegszeit hatte er nach Angaben des britischen Geheimdienstes Kontakte zum ehemaligen Gauleiter Gustav Adolf Scheel.

Er war verheiratet mit Helga Daitz, der Tochter des NSDAP-Politikers Werner Daitz.

Literatur

  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2003
  • Alfred Spiess, Heiner Lichtenstein: Unternehmen Tannenberg, Frankfurt am Main 1989
  • Robert Bohn: Die Instrumentarien der deutschen Herrschaft im Reichskommissariat Norwegen, in: Robert Bohn(Hrsg.), Die deutsche Herrschaft in den "germanischen" Ländern 1940-1945, Stuttgart 1997
  • Kurt Mehner: Die Waffen-SS und Polizei 1939-1945 - Führung und Truppe, Norderstedt 1995
  • Klaus D. Patzwall: Das Goldene Parteiabzeichen und seine Verleihungen ehrenhalber 1933 - 1945, Norderstedt 2004

Weblinks


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