Hans Konrad Gyger

Hans Konrad Gyger
Hans Conrad Gyger
Region Obersee auf dem Gygerplan
gleicher Ausschnitt in der Umzeichnung

Hans Conrad Gyger (* 22. Juli 1599 in Zürich; † 25. September 1674 ebenda) war ein Schweizer Kartograf und Ingenieur.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Gyger war der Sohn des Glasers Hans Georg Gyger und seiner Frau Elisabeth Meyer von Herisau. Gyger erhielt bei Christoph Nüscheler eine Ausbildung zum Glasmaler. 1619 wurde er Quartiermeister und war Mitglied der Zunft zur Meisen.

Kartografisches Werk

Gyger veröffentlichte mehrere Karten des Kantons Zürich und der Schweiz. Von 1644 bis 1660 entstanden zehn Karten der Zürcher Landschaft, auf denen die Truppensammlungsplätze und deren Einzugsgebiete eingezeichnet sind.

Gleichzeitig arbeitete er im Auftrag der Zürcher Regierung an einer grossen handgemalten Reliefkarte des Kantons (230 x 225 cm). 1667 wurde sie nach 38-jähriger Arbeit fertiggestellt. Die Karte im Massstab 1:32'000 gilt als Meisterwerk der plastischen Geländedarstellung. Gyger war der erste, welcher eine Landschaft auf diese Art darstellte. Es war damals und noch lange danach üblich, Hügel und Berge auf Karten in Kavalierperspektive darzustellen. Weil die Karte militärischer Geheimhaltung unterlag, hatte seine Pionierleistung keinen unmittelbaren Einfluss auf andere Kartografen. Im Verlauf des 18. Jahrhunderts wurde die «Gygerkarte» umgezeichnet.

Der Schweizer Kartograf Eduard Imhof würdigte Gyger und seine Arbeiten in der Monatsschrift Atlantis im Jahre 1944 wie folgt: «Diese Karte überragt nicht nur alle übrigen schweizerischen Karten des 17. und des 18. Jahrhunderts, sie besass zu ihrer Zeit auch im Auslande keinen Nebenbuhler. Ja, man kann sagen, dass sie in der malerischen Unmittelbarkeit der Landschaftsabbildung bis auf unsere Tage nirgends überboten worden ist.» [1]

Neben seiner Arbeit als Kartenmaler war Gyger auch als Glasmaler tätig.

Galerie

Einzelnachweis

  1. Website Maplan

Literatur

  • Samuel Wyder: Grenz-, Zehnten- und Befestigungspläne des Zürcher Gebiets von Hans Conrad Gyger (1599-1674). Sonderheft Nr. 18 Cartographica Helvetica, Murten 2006, ISSN 1422-3392.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Fällanden — Basisdaten Staat: Schweiz Kanton …   Deutsch Wikipedia

  • Geographie der Schweiz — Schweiz Kontinent: Europa Fläche:  – Total  – Wasser 133. Platz 41 285 km² (4,2 %) …   Deutsch Wikipedia

  • Kartenmacher — Ein Kartograf bei der Arbeit (1943) Kartograf (auch Kartograph) ist die allgemeine Berufsbezeichnung für Fachleute, die sich mit dem Fachgebiet der Kartografie befassen und insbesondere raumbezogene Daten und Informationen (Geodaten,… …   Deutsch Wikipedia

  • Kartograph — Ein Kartograf bei der Arbeit (1943) Kartograf (auch Kartograph) ist die allgemeine Berufsbezeichnung für Fachleute, die sich mit dem Fachgebiet der Kartografie befassen und insbesondere raumbezogene Daten und Informationen (Geodaten,… …   Deutsch Wikipedia

  • Geographie de la Suisse — Géographie de la Suisse Géographie de la Suisse Continent Europe Région Europe de l Ouest Coordonnées 47° N 8° E Supe …   Wikipédia en Français

  • Géographie De La Suisse — Continent Europe Région Europe de l Ouest Coordonnées 47° N 8° E Supe …   Wikipédia en Français

  • Géographie Suisse — Géographie de la Suisse Géographie de la Suisse Continent Europe Région Europe de l Ouest Coordonnées 47° N 8° E Supe …   Wikipédia en Français

  • Géographie de la Suisse — Continent Europe Région Europe de l Ouest Coordonnées 47° N 8° E Superficie 133e rang mo …   Wikipédia en Français

  • Géographie de la suisse — Continent Europe Région Europe de l Ouest Coordonnées 47° N 8° E Supe …   Wikipédia en Français

  • Geschichte von Rapperswil — In diesem Artikel wird die Geschichte der Stadt Rapperswil (SG) bis 1. Januar 2007 behandelt, dem Zeitpunkt der Gemeindefusion mit Jona (SG) unter dem neuen Namen Rapperswil Jona. Die Halblinsel mit Altstadt, Herrenberg …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”