Hansa-Brandenburg ZM

Hansa-Brandenburg ZM

Die Hansa-Brandenburg G.I war ein Langstreckenbomber der k.u.k. Luftfahrttruppen im Ersten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Die deutsche Firma Hansa-Brandenburg produzierte von 1914-18 eine Reihe von Kampfflugzeugen, die bei den k.u.k. Luftfahrttruppen eingesetzt wurden.

Die von Ernst Heinkel entwickelte Hansa-Brandenburg GF (Werksbezeichnung) war 1915 in stark verkleinerter Form aus dem Prototyp ZM I und dessen verkleinerter Version ZM II mit zwei 160 PS Maybach-Motoren nach dem Vorbild der von der deutschen Idflieg[1] erarbeiteten Spezifikation für dreisitzige Kampfflugzeuge entwickelt worden. Es handelte sich um einen konventionellen Doppeldecker mit leicht gestaffelten Tragflächen leicht unterschiedlicher Spannweite mit – für Hansa-Brandenburg-Flugzeuge nicht unüblich - auffällig nach innen geneigten, dreistielig angeordneten Streben. Pilot und Bombenschütze waren in einem langen gemeinsamen Cockpit platziert, abgesetzt davon befand sich im Bug ein weiteres Cockpit für den Bordschützen. Die beiden Motoren waren nicht an den Tragflächen befestigt, sondern mit Stahlstreben beiderseits des Rumpfes angebracht. Das brachte allerdings den Nachteil mit sich, dass das Fluggewicht sich erhöhte und die Motorvibration direkt auf den Rumpf und das Flugzeug übertragen wurde.

Unter dem Eindruck der ab August 1915 einsetzenden Bombenangriffe durch italienische Flieger entschloss sich die k.u.k. Heeresverwaltung, ebenfalls Großflugzeuge in Dienst zu stellen und bestellte im Mai und im Juli für je 60.000 RM insgesamt zwei Hansa-Brandenburg GF (Kennziffer 05.05 und 05.08). Beide Maschinen trafen im April 1916 mit erheblichen Transportschäden ein; der daher einsetzende Rechtsstreits zwischen dem Hersteller und der Fliegerarsenal (Flars)[2] verzögerte zunächst die Abnahme.

Das Flars veranlasste noch einige technische Änderungen und ließ die Firma UFAG die Produktion in Lizenz aufnehmen. Zudem wurden weitere Flugzeuge bei Hansa-Brandenburg bestellt, die im März 1917 geliefert wurden.

Insgesamt wurden etwa 50 Flugzeuge geliefert, zwölf wurden von UFAG hergestellt (Serien-Nr. 62. und 62.5).

Das Flugzeug wurde versuchsweise auch als Plattform für großkalibrige Bordkanonen verwendet: im Bug mit dem 5 cm oder dem 7 cm Škoda-Geschütz, im hinteren Schützenstand mit einer 3,7 cm Škoda Bordkanone.

Einsatz

Die G.I gelangte an drei Fliegerkompanien (Flik 101/G, Flik 102/G und Flik 103/G) und eine Fliegerersatzkompanie (Flek 22). Die Flieger beanstandeten jedoch, dass die inzwischen längst veralteten Maschinen deutlich der deutschen Gotha G.IV unterlegen waren. Die Hansa-Brandenburg Großflugzeuge wurden daher bald an Schuleinheiten abgegeben. Während des dreimonatigen Fronteinsatzes kam es daher nur zu einem einzigen scharfen Einsatz eines Flugzeugs.

Technische Daten

Kenngröße Hansa-Brandenburg G.I[3]
Baujahr: 1915-17
Einsatzzweck: Bomber
Länge: 9,80 m
Spannweite: 18,00m
Höhe: 4,20 m
Flügelfläche: 70,0 m²
Leergewicht: 1.776 kg
Startgewicht: 2.740 kg
2 wassergekühlte Reihenmotoren: Austro-Daimler, je 160 PS
Höchstgeschwindigkeit: 143 km/h
Steigzeit auf 1.000m: 6 min 30 sec
Dienstgipfelhöhe: 4.000 m
Reichweite: 1.000 km
Flugdauer: 6h
Bewaffnung: 2 × Schwarzlose MG, Bomben
Besatzung
(Pilot, Beobachter, MG-Schütze):
3

Quellen

Einzelnachweise/Anmerkungen

  1. Inspektion der Fliegertruppen
  2. militärischen k.u.k. Abnahmebehörde
  3. Daten gem. Übernahmeflug für Kennziffer 62.5

Literatur

  • Keimel, Reinhard: Österreichs Luftfahrzeuge. Graz 1981 ISBN 3-900310-03-3
  • Meindl, Karl: Chronik des Fluggeschwader I (Flik 101G) 1917-18, ÖFH Sonderheft Nr. 8
  • Nowarra, Heinz: Die Entwicklung der Flugzeuge 1914-18. München 1959
  • Pawlas, Karl: Deutsche Flugzeuge 1914-1918. Nürnberg 1976
  • Taylor, Michael J. H.: Jane's Encyclopedia of Aviation. London: Studio Editions, 1989, S. 472.

Weblinks

Siehe auch:

Liste von Flugzeugtypen


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