Hansa Brandenburg W-12

Hansa Brandenburg W-12

Die Hansa-Brandenburg W.12 – auch bekannt als Hansa-Brandenburg W-12 – war ein deutsches Militärflugzeug aus dem Ersten Weltkrieg.


Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges entstanden in Brandenburg-Briest an der Havel die Flugzeugwerk Hansa-Brandenburg GmbH aus dem Zusammenschluss der Brandenburgischen Flugzeugwerke und der Hansa Flugzeugwerke; weitere Werksteile lagen in Österreich-Ungarn. Die Firma produzierte vor allem Seeflugzeuge für die Marine Deutschlands und Österreich-Ungarns sowie verschiedene Muster für die Armeefliegerstaffeln Österreich-Ungarns.

Im Herbst 1916 forderte die deutsche Marineführung ein neues Muster für ihre Seefliegerkräfte. Der Chefkonstrukteur von Hansa Brandenburg, Ernst Heinkel schuf daraufhin unter der Bezeichnung W-12 einen Doppeldecker in Leichtbauweise. Im Frühjahr 1917 fand ein Vergleichswettbewerb in Warnemünde statt, den die W-12 dank ihrer für die damalige Zeit hohen Flugleistungen insbesondere bei Geschwindigkeit und Steigvermögen gewann. Hinzu kam die sehr starke Bewaffnung, die auch den Kampf gegen gegnerische See-Jagdflugzeuge möglich machte.

Gemäß der damaligen Marinenomenklatur erhielt das Muster die Dienstbezeichnung C3MG. Der Einsatz der W-12 erfolgte vor allem an der Westfront von den Seefliegerstationen Ostende und Zeebrugge aus, wo die Maschinen bis Kriegsende im Einsatz standen.

Technische Daten

Kenngröße Daten
Länge:  9,60 m
Spannweite:  11,20 m oben
10,48 m unten
Höhe:  3,30 m
Flügelfläche:    36,20 m²
Leermasse:  997 kg
Startmasse:  1.463 kg
Triebwerk:  ein wassergekühlter 6-Zylinder-Reihenmotor Mercedes D III, 165 PS Startleistung
Höchstgeschwindigkeit:  160 km/h in Seehöhe
Steigzeit auf 3.000 m:  38 min
praktische Gipfelhöhe:  4.000 m
Reichweite:  520 km
Flugdauer:  3 h 30 min
Bewaffnung:  3 MG 7,9mm
Besatzung:    2 Mann

Van Berkel W-A

Nach dem Krieg kauften die Niederlande eine bei Rottumeroog notgelandete W.12 für 25.000 Gulden. Nach erfolgreichen Flugtests dieser Maschine waren sie von den Flugleistungen überzeugt und erwarben von Hansa-Brandenburg eine Lizenz zum Nachbau von 35 Maschinen. Die Produktion erfolgte bei der Firma Van Berkel´s Patent in Rotterdam, wo sie als Van Berkel W-A bezeichnet wurden. Die Maschinen standen bis 1933 bei der niederländischen Marine sowie in den niederländischen Kolonien im Einsatz.

Die Neptune Association in den Niederlanden hat sich zum Ziel gesetzt, eine Van Berkel W-A-Replika zu bauen; die Arbeiten haben in den 1990er-Jahren begonnen und sind derzeit (Stand 2006) noch nicht abgeschlossen.

Siehe auch


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