- Harland & Wolff
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Harland & Wolff Ltd. ist eine irische Werft mit Hauptsitz in Belfast, Nordirland. Die Werft war während der Glanzzeit der Liniendampfer (engl.: "ocean liner") eine der bedeutendsten Schiffswerften Europas.
Geschichte
Der erste Vorläufer der weltbekannten Werft wurde 1851 von Thompson & Kirwan zum Bau hölzerner Schiffe gegründet. 1853 eröffnete Robert Hickson ein Unternehmen zum Bau eiserner Schiffe. 1854 übernahm Edward James Harland (1831–1895, später Sir Edward J. Harland) aus Newcastle upon Tyne (England) die Leitung der Hickson-Werft und wurde 1858 ihr Eigner.
Er erhielt finanzielle Unterstützung von G. C. Schwabe, dem Juniorpartner der Firma John Bibby, Sons & Co. Ltd., Liverpool. Diese vergab den Auftrag über zunächst drei große Schiffe (Venetian 1859, Sicilian 1860, Syrian 1860) an E. J. Harland. Zur Bewältigung der Folgeaufträge von insgesamt fünfzehn weiteren Segeldampfern (Grecian, Italian, Egyptian, Dalmatian, Arabian etc.) trat am 1. Januar 1862 der deutschstämmige Ingenieur Gustav Wolff, Neffe von G. C. Schwabe, offiziell als Partner in die Firma ein und etablierte damit die Schiffswerft Harland & Wolff Ltd..
G. C. Schwabe war es auch, der Thomas Henry Ismay, Gründer der White Star Line dazu brachte, die Schiffe für seine Reederei bei Harland & Wolff zu bestellen. Damit war eine sehr fruchtbare Partnerschaft entstanden. Der Aufstieg der Werft hing eng mit dem der White Star Line zusammen, obwohl es zwischen beiden Partnern keine vertraglichen Bestimmungen gab: Harland & Wolff verpflichtete sich, für keinen direkten White-Star-Konkurrenten zu bauen, und die Reederei ihrerseits, ausschließlich bei den Nordiren Neubauten zu bestellen; beide Partner wurden nie enttäuscht. Darin liegt auch der Grund, warum die Werft nie für die Cunard Line ein Schiff baute. Die bekanntesten Schiffe der White Star Line, die auf den Helgen der Werft entstanden, war die Olympic-Klasse mit der Titanic und ihren beiden Schwesterschiffen.
In der Folgezeit bauten sich ähnliche Partnerschaften mit anderen, damals großen und erfolgreichen, britischen Reedereien auf. Die Royal Mail Line, Pacific Steam Navigation Company, P & O Lines, Union-Castle Line, Bibby Line oder Shaw, Savill & Albion Steamship Co. bestellten nur oder den größten Teil ihrer Neubauten bei Harland & Wolff. Auch ausländische Reedereien, wie die Holland-Amerika Lijn, zählten zu den treuesten Kunden. Um die Flut von Bauaufträgen zu bewältigen, wurde im schottischen Govan gar ein Zweigbetrieb eröffnet.
Harland & Wolff erledigte auch ständig Aufträge für die britische Kriegsmarine, die Royal Navy. Während der beiden Weltkriege entstanden bei der Werft unzählige der vielen Typen an Standard-Frachtern.
In den 60er- und 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts begannen dann die wirtschaftlichen Probleme für die Werft. Die große Krise in der britischen Seeschifffahrt begann, hervorgerufen durch Flugzeug, Container und die Aufgabe des Empires. Viele Reedereien gaben auf, da sie plötzlich ihre Liniendienste verloren oder die Kosten für eine Umrüstung ihrer Flotten auf den Container scheuten.
Die Werft überstand dies alles, doch ihre Erfahrungen im Bau von Luxuslinern kann sie seitdem nicht mehr in Neubauten einbringen. Hauptgeschäft ist heute die Reparatur und Überholung von Schiffen, gelegentlich auch Neubauten für zivile Auftraggeber. Auch die Royal Navy gibt dann und wann einen Neubau bei der traditionsreichen irischen Werft von Harland & Wolff Ltd. in Auftrag.
Offizielle Firmenanschrift
Harland and Wolff
Heavy Industries Ltd.
Queens Island
Belfast BT3 9DU
N Ireland
United KingdomWeblinks
54.610527777778-5.9006944444444Koordinaten: 54° 36′ 38″ N, 5° 54′ 2″ W
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