Harry Frankel

Harry Frankel

Harry Braverman (* 9. Dezember 1920 in New York City; † 2. August 1976 in Honesdale, Pennsylvania) war ein US-amerikanischer Kommunist, marxistischer Theoretiker und politischer Autor. Zuweilen benutzte er das Pseudonym Harry Frankel. Er ist heute vor allem als Autor der für die marxistische Diskussion wichtigen Studie Die Arbeit im modernen Produktionsprozeß bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Braverman wurde am 9. Dezember 1920 in New York geboren. 1937 schloss er sich der trotzkistischen Bewegung an und trat bald der neu gegründeten Socialist Workers Party bei.

In den 1950er Jahren wurde Harry Braverman einer der Anführer der Cochranite Tendency, einer Strömung innerhalb der Socialist Workers Party, die von Bert Cochran angeführt wurde. Unter dem doppelten Druck der relativen Prosperität der Nachkriegszeit und der antikommunistischen Hetzjad der McCarthy-Ära lehnten es die Cochranites ab, revolutionäre Propaganda zu betreiben. Sie argumentierten, die damalige Phase der kapitalistischen Expansion werde längere Zeit anhalten, was revolutionäre Kämpfe der arbeitenden Menschen ausschlösse. Schließlich wurde die Cochranites (Braverman eingeschlossen) aus der SWP ausgeschlossen. Sie gründeten die American Socialist Union, für deren Zeitschrift Braverman regelmäßig schrieb.

In den frühen 60er Jahren arbeitete Braverman als Lektor bei Grove Press, wo er die Publikation von Malcolm X’ Autobiographie mit ermöglichte.

Bravermans wichtigstes Buch war Labor and Monopoly Capital: The Degradation of Work in the Twentieth Century, (1974), dt. Die Arbeit im modernen Produktionsprozeß (1977). Braverman starb am 2. August 1976 an Krebs.

Charakteristisch für Die Arbeit im modernen Produktionsprozeß ist "die Verbindung von praktischer Erfahrung mit theoretischem Scharfblick" (Paul Sweezy)[1]. Tatsächlich brachte Braverman für seine Untersuchung ungewöhnlich vielfältige Arbeitserfahrungen mit. Er hatte Kupferschmied gelernt und in diesem Beruf auf einer Schiffswerft und in anderen Betrieben gearbeitet. Durch seine Tätigkeit im sozialistischen Journalismus kam es zur Arbeit im Verlagwesen. Braverman arbeitete als Lektor und als Geschäftsführer zweier Verlage, kannte also auch die Büroarbeit und die damals neue Computerisierung aus eigener Erfahrung.

Theoretisch orientierte sich Braverman an Marx, da die späteren Marxisten seiner Ansicht nach kaum etwas zur Analyse des Produktionsprozesses beigetragen hatten. In Marx' Kapital dagegen hatte sie breiten Raum eingenommen. Obwohl einige Schwächen von Bravermans Werk (etwa aus feministischer Sicht) heute offensichtlich sind, handelt es sich doch um eine breit diskutierte und rezipierte Studie über die Arbeit, die im zwanzigsten Jahrhundert erschienen sind.

Quellen

  1. Paul Sweezy, Vorwort in Harry Braverman, Die Arbeit im modernen Produktionsprozeß, Frankfurt am Main; New York, Campus, 1977, S. 8

Siehe auch

Weblinks


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