Allerheiligenkirche Zwischenbrücken

Allerheiligenkirche Zwischenbrücken
Allerheiligenkirche in der Vorgartenstraße 56
Zwischenbrücken 1843

Die Allerheiligenkirche Zwischenbrücken ist eine römisch-katholische Pfarrkirche im 20. Wiener Gemeindebezirk Brigittenau.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die ehemalige unregulierte Donau bei Wien bildete nach jedem Hochwasser neue Inseln, damals üblich Schüttel oder Anschütt genannt. Eine dieser Inseln war mit Zwischenbrücken benannt, weil sie zwischen den zwei großen Donaubrücken von Wien nach Leopoldau lag. Die Bewohner waren Wachsoldaten einer militärischen Befestigung, Mautbeamte, Arbeiter von Donaumühlen, und Bedienstete der zwei großen Einkehrgasthäuser für Fuhrleute und deren Fuhrwerke.

Da den Mautbeamten der Weg zur zuständigen Pfarrkirche Leopoldau für den Besuch einer Meßfeier zu lang und zu beschwerlich war, brachten sie es mit Vorstellungen soweit, dass ihnen im Jahre 1769 erlaubt wurde, eine Kapelle zu bauen. Die Kaiserin Maria Theresia fertigte am 26. November 1778 einen Stiftsbrief mit 2000 Gulden im k. u. k. Kupferamte für die Kapelle, womit die Johannes-Nepomuk-Kapelle errichtet und die Sonn- und Feiertagsmessen unterhalten wurden. Anlässlich der Gründung der Pfarrkirche Floridsdorf wurde Zwischenbrücken dort eingepfarrt, womit das Stift Klosterneuburg als Patronatsherr von Floridsdorf Verwalter der Maria Theresianischen Stiftung wurde. Im Zuge der Wiener Donauregulierung ab 1870 wurde der Ort Zwischenbrücken abgetragen, damit auch die Kapelle. Die Eigentümer wurden entschädigt, wobei das Stift Klosterneuburg mit dieser Entschädigung den Bau der Donaufelder Kirche unterstützte. An die Kapelle erinnert die abgeschnittene Zunge des Johannes von Nepomuk im Wappen von Zwischenbrücken, jetzt ein Bezirksteil von Brigittenau.

Im Jahre 1905 wurde eine Allerheiligenkirche auf dem Allerheiligenplatz eine Filialkirche der Brigittakirche errichtet. Weil Geld knapp war, wurde diese Kirche einfach gehalten, nach Entwürfen von Hans Schneider. Die Kirche war einschiffig, mit offenem Dachstuhl, der Kirchenraum mit 40 mal 20 Meter, und hatte einen seitlich angelehnten Turm. Vom früheren Hochaltar im Schottenstift wurde der Kirche ein Altarbild von Joachim von Sandhard übergeben. Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg am 7. Februar 1945 durch Bomben völlig zerstört. Auf Allerheiligenplatz 5 steht im Straßenverband das Pfarrhofgebäude. [1]

Nach dem Krieg wurde entschieden, den Allerheiligenplatz frei zu halten. Im Jahre 1949 wurde nach den Plänen von Josef Vytiska die neue Kirche, Nähe Allerheiligenplatz, in der Vorgartenstraße 56, errichtet.

Allerheiligenkirche Zwischenbrücken

Die Kirche liegt im Straßenverband, mit einem mittigen Haupteingang in eine Hallenkirche, wobei über den Haupteingang der Kirchturm vorgesetzt und aufgesetzt ist. Links und rechts der Kirche wurde das Grundstück in Straßenflucht abgemauert und mit vier offenen Rundbogentoren sichtmäßig offen gehalten.

Am 19. März 1950 wurde die Kirche von Kardinal Theodor Innitzer geweiht. Am 29. November 1956 weihte Kardinal Franz König die drei neuen Glocken. Mit 1981 hat die Kirche ein Altarbild von Franz Burkert.

Literatur

  • Markus Bittner: Von der Dorfkirche zur Großstadt-Pfarre, Chronik der Pfarrkirche Floridsdorf, Niederösterreichisches Pressehaus, Sankt Pölten 2001, zur Geschichte der Johannes-Nepomuk-Kapelle, Seiten 28f.
  • Franz Kaiser: Brigittenau, Jugend und Volk Verlag, Wien 1975.
  • Andreas Gialuris, Peter Koller, Fritz Koren, Alfred Kruspel, Eduard Mitsche, Kurt Müller, Johann Niedermayer, Hildegard Riedler, Roland Schink: Festschrift 100 Jahre Pfarre Allerheiligen - Zwischenbrücken, 2006.

Einzelnachweise

  1. Eintrag über Hans Schneider im Architektenlexikon Wien 1880–1945 des AzW

Weblinks

48.23691666666716.3861388888897Koordinaten: 48° 14′ 13″ N, 16° 23′ 10″ O


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