Harselevelü

Harselevelü

Die Lindenblättrige, in Ungarn Hárslevelű, ist eine authochtone ungarische Weinrebe. Außer in Ungarn, wo sie unter den Weißweinreben an fünfter Stelle steht, spielt sie in der Slowakei und in der Republik Südafrika eine gewisse Rolle. Neuerdings werden allerdings wieder in vielen Weinbaugebieten Rieden mit dieser Rebe bestockt, vor allem, um Süßweine zu gewinnen. Viele Synonyme wie Lämmerschwanz, Lipovina oder Frunza de Tei deuten auf ein früher größeres Verbreitungsgebiet hin.

Die Blätter der Rebe ähneln entfernt Lindenblättern, auch Geruch und Aroma der großen, lockerbeerigen Trauben erinnern etwas an Linden. Die stark Grauschimmelfäule (Botrytis cinerea) anfälligen mittelgroßen Beeren liefern sortenrein ausgebaut meist liebliche, extrakt- und bukettreiche Weine von grüngelber bis gelbgoldener Farbe, für die die Region um Debrő am Südhang des Mátra-Gebirges bekannt war. Heute werden jedoch auch trockene, relativ alkoholreiche Weine von oft bemerkenswerter Qualität in der Region erzeugt.

Besondere Bedeutung hat diese Rebe neben dem Furmint als Trägersorte für den berühmten Tokajer.

Literatur

  • H. Ambrosi, E. Dettweiler-Münch, E.H. Rühl, J. Schmid und F. Schuhmann: Farbatlas Rebsorten. Eugen ULmer Stuttgart 1998 ISBN 3-8001-5719-5
  • Horst Dippel (Hrsg.): Das Weinlexikon. S. Fischer Frankfurt/Main 1989. ISBN 3-8112-1114-5

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