- Harvey Milk School
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Die Harvey Milk High School ist eine überwiegend, aber nicht ausschließlich, homosexuellen, bisexuellen und transsexuellen Jugendlichen vorbehaltene High School im East Village, New York City. Sie wurde im April 1985[1] als Projekt mit nur zwei Räumen und 20 Schülern gegründet und anfangs vom Hetrick-Martin Institute betrieben, welches jetzt noch die Schirmherrschaft innehat. Sie war damit die 38. außerordentliche Schule in New York, die es für Kinder und Jugendliche mit speziellen Bedürfnissen gab[1]. Benannt ist sie nach dem 1978 ermordeten, offen schwulen Stadtrat von San Francisco, Harvey Milk.
Im Jahr 2002 wurde die HMHS von einer privaten in eine öffentliche Schule umgewandelt und bekam gleichzeitig die volle Anerkennung als vierjährige High School. Sie steht nun unter der Aufsicht der Stadt New York und ist Teil eines Systems von Schulen für Schüler, die aus verschiedenen Gründen in „normalen“ High Schools große Probleme haben. Sie beherbergt nach Renovierung und Anbau derzeit ca. 170 Schüler, von denen 95% Schwarze oder Lateinamerikaner sind, meist aus ärmeren Familien. Relativ viele Schüler wurden nach ihrem Coming-out von ihren Eltern verstoßen, 10% der Schüler leben in Pflegeheimen. Viele Schüler haben auch mindestens einen Suizidversuch hinter sich. 13% der Schüler sind selbst heterosexuell, wurden aber zB wegen ihrer schwulen und lesbischen Eltern schikaniert. Eine Untersuchung der National Mental Health Organisation zeigte, dass 30% der homosexuellen Schüler in Standard-High-Schools bedroht, angegriffen oder verletzt werden. Die HMHS bietet dagegen Sicherheit vor täglicher Verfolgung und Bedrohung. Die Abschlussquote ist weit besser als an anderen New Yorker Schulen: 95% schaffen den Abschluss und 60% die Aufnahme auf ein College. Bei homosexuellen Schülern auf anderen Schulen liegt die Abbrecherquote laut SIECUS (Sexuality Information and Education Council of the United States) dagegen dreimal höher als bei heterosexuellen Jugendlichen.
Der Ausbau der Schule 2003 mit einer Investitionssumme von 3,2 Mio Dollar wurde von Bürgermeister Michael Bloomberg unterstützt, obwohl er zu diesem Zeitpunkt noch der Republikanischen Partei angehörte. Der demokratische Senator Ruben Diaz dagegen, welcher schon das Gay Games Sports Festival verbannen wollte, da es die Verbreitung von AIDS verursachen könnte, verklagte die Schule am Obersten Gerichtshof von New York, weil er fand, dass 3,2 Millionen Dollar Steuergelder für „100 Schüler, nur auf Grund ihrer sexuellen Orientierung“, eine illegale Benachteiligung heterosexueller Kinder sei, die auf ärmere Schulen gehen müssten. Die Klage wurde aber abgewiesen. Auch so mancher Bürgerrechtler hält so eine Schule für den falschen Schachzug. Norman Siegel, Direktor des Freedom Legal Defense and Education Projects, fordert: „Sondert nicht die Opfer aus, sondern die Täter“.
Eine ähnliche Einrichtung existiert mit der Alliance High School in Milwaukee und in Chicago diskutiert man im Jahre 2008 über die Errichtung so einer Schule.[2]
Weblinks
- Associated Press: First public gay high school to open in NYC, CNN, 29. Juli 2003 (englisch)
- Rose Arce: Classes open at gay high school, CNN, 8. September 2003( englisch)
- Long: Gay high school unfair & unwise, NY Daily News, 31. Juli 2003 (englisch)
- Michael Bronski: Rethinking the Harvey Milk School - Not-so-fast times at Queermont High, The Boston Phoenix, 8.-14. August 2003 (englisch)
Quellen
- Viola Keeve: Think pink! - Eine etwas andere High-School, fluter.de, 9. November 2003
- ↑ a b Gay High, Time Magazine, 17. Juni 1985
- ↑ Jennifer Morales: Morales: An LGBT high school is not a ghetto, 365gay.com, 2. Oktober 2008
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