Hausanschlußkasten

Hausanschlußkasten
Hausanschlusskasten

Der Hausanschlusskasten ist ein vom Verteilungsnetzbetreiber (VNB) bzw. Energieversorgungsunternehmen (EVU) montierter Kasten, mit dem ein Haus an das öffentliche Stromnetz angeschlossen ist und der sich in größeren Gebäuden im Hausanschlussraum befindet. Er ist die Übergabestelle vom Verteilungsnetz des VNB zur Verbraucheranlage. Vom Hausanschlusskasten führt eine Leitung zur Hauptverteilung, die unter anderem den beziehungsweise die Stromzähler enthält. Zwischen Hausanschlusskasten und Hauptverteilung können auch spezielle Geräte eingebaut sein, zum Beispiel Leistungsschalter und Überspannungsschutzgeräte (Blitzstromableiter Klasse B/1/I).

Inhaltsverzeichnis

Aufbau und Verschaltung

Der Hausanschlusskasten ist verplombt und enthält die Hauptsicherungen. Sie trennen den Anschluss bei einem Kurzschluss vor der Hauptverteilung oder bei starker Überlastung vom öffentlichen Versorgungsnetz. Die früheren Hausanschlusskästen waren oft mit Diazed-Sicherungen bestückt, teilweise verwendete man schon NH-Sicherungen.

Aktuelle Hausanschlusskästen enthalten NH-Sicherungen der Größen NH00 - NH2 oder selektive Leitungsschutzschalter (SLS). NH-Sicherungen dürfen nur von einer ausgebildeten Elektrofachkraft gezogen oder ausgetauscht werden, während selektive Leitungsschutzschalter den Vorteil einer „laienbedienbarer Freischaltmöglichkeit“ bieten.

Einbauort

Der Hausanschlusskasten ist in der Regel im Keller an einer Außenmauer des Hauses angebracht und kann eventuell über ein zweites hereinkommendes Kabel nachfolgende Haushalte mit versorgen. In besonderen Fällen können Mehrfach-Hausanschlusskästen eingesetzt werden, zum Beispiel wenn es räumlich ungünstig ist, mehrere Zähler in einem Schrank zu konzentrieren oder wenn der Platz für einen zweiten Hausanschlusskasten fehlt (teilweise bei Doppelhaushälften). Doppel-Hausanschlusskästen kamen in den alten Bundesländern teilweise auch zum Einsatz, wenn das Gebäude über eine Motorsirene des Zivilschutzes verfügte, da die Sirene in dem Fall ohne Zähler mit dem Stromversorgungsnetz verbunden war. Im Falle einer Freischaltung des Gebäudestromnetzes blieb zudem die Sirene weiterhin einsatzbereit. Die Hausanschlusskästen waren dafür mit der Aufschrift "ZS-Sirene" entsprechend gekennzeichnet. Teilweise wurde aber anstatt eines Doppel-HAK auch einfach ein zweiter Hausanschluss für die Sirene gelegt.

Bei einem TN-C-S-System kann bereits im Hausanschlusskasten die Auftrennung des PEN-Leiters in Neutralleiter und Schutzleiter erfolgen.

Literatur

  • Hans-Günter Boy, Uwe Dunkhase: Elektro-Installationstechnik Die Meisterprüfung. 12. Auflage, Vogel Buchverlag, Oldenburg und Würzburg, 2007, ISBN 978-3-8343-3079-6
  • Winfrid Hauke, Rolf Thaele, Günter Reck: RWE Energie Bau-Handbuch. 12.Ausgabe, Energie-Verlag GmbH, Heidelberg, 1998, ISBN 3-87200-700-9

Siehe auch


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