Hausdrainage

Hausdrainage

Unter einer Drainage, auch Dränage oder Dränung, versteht man im Bauwesen das unterirdische Abführen von Wasser mittels gelochter Rohre zum Feuchteschutz von Bauwerken bzw. bebauten Flächen.

Aufbau

Einsatz von Steinzeugrohren in den 1970er Jahren

Während in den 1950er- und 1960er-Jahren nicht glasierte, poröse Tonrohre in den Boden eingelegt und mit Schlacke umhüllt wurden, finden heute leichter verlegbare und dauerhaftere, an der Oberseite perforierte Schläuche aus Kunststoff Verwendung. Dünne Drainagerohre (bis 50 mm) bezeichnet man als Sauger, dicke (in der Regel über 100 mm) als Sammler, geschlossene als Ableiter.

Die Anforderungen an eine funktionsfähige Drainage sind in DIN 4095 festgelegt. Sie besteht aus einer wasserdurchlässigen Schicht (Flächendrainage), die den gesamten erdreichberührenden Teil des Bauwerkes umgibt, und einem Rohrleitungssystem (Drainagerohre) zum Ableiten des in der Flächendrainage anfallenden Wassers. Dieses wird an einem Tiefpunkt gesammelt und von dort, wenn möglich mit natürlichem Gefälle, ansonsten zum Beispiel mit Hilfe einer Pumpe (Hebeschacht), in die Vorflut eingeleitet.

Die flächige Drainage kann zum Beispiel aus Kiesschichten mit definierter Kornverteilung oder spezielle Bauprodukte, wie Drainungsdämmplatten für Kelleraußenwände, hergestellt werden. Bei Bauwerken, deren Grundfläche 200 m² unterschreitet, kann auf zusätzliche Drainagerohre unter dem Bauwerk verzichtet werden. Eine Flächendrainage ist dennoch anzuordnen und mit den das Bauwerk umgebenden Sammlern zu verbinden.

Um die Drainagerohre ist eine abgestufte Gesteinskörnung zu verlegen, damit sie nicht versanden. Für eine dauerhafte Funktionsfähigkeit kann eine Drainage in der Regel vom unteren Ende gespült werden. Am oberen Ende der Drainage ist häufig eine zusätzliche Spülmöglichkeit vorgesehen.

Funktion

Durch das planmäßige Abführen des am Bauwerk anstehenden Wassers wird insbesondere aufstauendes Wasser auf die eigentliche Bauwerksabdichtung vermieden. Dadurch kann die Anforderung an die auszuführende Bauwerksabdichtung reduziert werden.

Eine Drainage kann immer nur eine Hilfe zur Reduzierung der Wasserbeanspruchung eines Bauwerks sein. Eine zusätzliche Abdichtungsmaßnahme für das zu schützende Bauwerk ist auch bei Anordnung einer Drainage immer vorzusehen.

Die erforderliche Abdichtungsmaßnahme kann als sogenannte schwarze Wanne mit Hilfe von bituminösen Baustoffen erfolgen. Die Anforderungen an derartige Bauwerksabdichtung regelt DIN 18195.

Alternativ kann die Abdichtung durch wasserundurchlässig ausgeführte Betonbauteile, wie zum Beispiel die weiße Wanne erfolgen. Für Weiße Wannen wird in der Regel auf Drainagen verzichtet.

Literatur

  • F. Frössel: Mauerwerkstrockenlegung und Kellersanierung. IRB-Verlag 2001, 2. Auflage 2003
  • F. Frössel: Lexikon der Bauwerksabdichtung und Kellersanierung. Baulino Verlag 2005, 1. Auflage 2005
  • F. Frössel: Lehrbuch der Kellersanierung und -abdichtung. Expert Verlag 2006, 1. Auflage 2006

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