- Hautwolf
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Klassifikation nach ICD-10 L30.4 Intertriginöses Ekzem ICD-10 online (WHO-Version 2006) Die Intertrigo −auch als intertriginöses Ekzem, Wundsein, Hautwolf oder Wolf bezeichnet – ist eine hochrote, nässende Hautläsion[1], die durch eine Mazeration (Aufweichung) der Haut z. B. bei Harninkontinenz oder starkem Schwitzen und durch Reibung entsteht und dementsprechend hauptsächlich in Hautfalten vorkommt.
Inhaltsverzeichnis
Symptome, Lokalisation
Die Hautschädigung verursacht meist ein brennendes oder juckendes Missempfinden an den betroffenen Stellen. Es kann zur Sekretion von wässriger Wundflüssigkeit kommen.
Oft entsteht eine Intertrigo bei übergewichtigen Personen, da hier öfter Haut auf Haut zu liegen kommt. Prädilektionsstellen sind dabei die Leistengegend, die Analfalte, die Haut unter den Brüsten, der Damm bzw. die innenliegende Haut der Oberschenkel, der Bauchnabel, die Zehenzwischenräume, seltener die Haut zwischen den Fingern.
Der Lokalisation der Läsion entsprechend können sich keine Borken oder Krusten, wohl aber Bläschen und Hauterosionen bilden. Mit der Mazeration der Haut verliert diese ihre Barriere- und Schutzfunktion, so dass Bakterien und Pilze sich vermehren können.
Therapie
Das Wesentliche der Behandlung besteht in einer sorgfältigen Hautpflege. Bei entsprechender bakterieller Besiedlung sind Antibiotika, bei Pilzbefall Antimykotika indiziert. Nässende Stellen sollten nicht – wie früher üblich – mit Puder versorgt werden, da es schnell zur Bildung von Klumpen kommt, die die ohnehin schon gereizte Haut zusätzlich beanspruchen. Stattdessen werden einfach Mullkompressen oder Leinenlappen in die entsprechende Falte gelegt, um mechanische Reize zu puffern und die Feuchtigkeit zu binden.
Auf den Einsatz von Puder soll im Zuge der Prophylaxe und Therapie verzichtet werden, da Puder die bereits intakte Haut weiter mechanisch reizt und die Bildung des Intertrigos fördert. [2]
Prophylaxe
Als Prophylaxe dient die Vermeidung der Entstehung von „Feuchtkammern“ sowie immer die angemessene Körperpflege, besonders bei Bettlägrigkeit und starkem Schwitzen. Die Haut soll möglichst trocken gehalten werden, wobei die Feuchtigkeit bei der Körperwäsche abgetupft und nicht abgerieben wird. Außerdem kann beim stärkeren Schwitzen eine Kompresse zum Trockenhalten in die Hautfalte gelegt werden. Selbstverständlich muss bei bettlägrigen Patienten auch auf die richtige Lage geachtet werden.
Siehe auch
Candidose, Dekubitus, Ekzem, Erysipel, Dermatologie
Literatur
- ↑ Jörg Mildenberger, Anton Trutmanns ‚Arzneibuch‘, Teil II: Wörterbuch, Würzburg 1997, V, S. 2317
- ↑ Eintrag auf pflegewiki.de
Weblinks
- www.bibb.de – Dekubitus und Intertrigo
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