Hawklords

Hawklords
Hawkwind
Gründung 1969
Genre Space Rock
Website http://www.hawkwind.com/
Gründungsmitglieder
Gesang, Gitarre Dave Brock
Bass John A. Harrison (bis 1971)
Gitarre Huw Lloyd Langton (bis 1971)
Schlagzeug Terry Ollis (bis 1972)
Saxophon Nik Turner (bis 1976)
Synthesizer Dikmik Davies (bis 1974)

Die Mitglieder der Gruppe Hawkwind gelten als Begründer des sogenannten Space Rock, einer psychedelischen Spielart des Hard Rock bzw. Heavy Metal.

Inhaltsverzeichnis

Bandgeschichte

Sänger und Gitarrist Dave Brock (* 20. August 1941) gründete die Band gemeinsam mit dem Bassisten John A. Harrison Ende 1969 als „Group X“, änderte den Namen aber bald in „Hawkwind Zoo“ und verkürzte dies vor Erscheinen der ersten LP in „Hawkwind“. Der Proberaum der Band befand sich in Ladbroke Grove, einem Viertel des Londoner Stadtteils Notting Hill, das damals als Hochburg der Hippieszene galt. Hier probten damals u. a. auch Quintessence, Pink Fairies, T. Rex und Steamhammer.

Die meisten der Bandmitglieder hatten zuvor keine Banderfahrung aufzuweisen und viele, so z. B. der langjährige Saxophonist Nik Turner (* 28. August 1940), waren Autodidakten. Das Zusammenspiel klappte dennoch gut und die Band konnte im Jahr 1972 mit „Silver Machine“, welches Platz 3 der britischen und sogar Platz 1 in den Schweizer Charts erreichte, einen respektablen Hit verbuchen. Der größte Alben-Erfolg war das 1973er Live-Album „Space Ritual“, welches ebenfalls die Top 10 erreichte.

Fast jedes Album in den 70ern wies andere Bandmitglieder auf. Die einzigen Konstanten waren Mastermind Dave Brock und Saxophonist Nik Turner, gegen Ende der 1970er Jahre auch der Geiger Simon House. Viele der Texte stammten von Robert Calvert, der auch verschiedene Instrumente spielte. Auf der Bühne standen oft sieben und mehr Musiker und mehrere Tänzerinnen, was zum chaotischen Erscheinungsbild der Band beitrug. 1975 war die personelle Konfusion so groß, dass die Band unbemerkt zwei Schlagzeuger beschäftigte und auf dem Album „Warrior On The Edge Of Time“ kurzerhand beide gleichzeitig spielen ließ. Dies war auch das letzte Album mit Bassist Ian „Lemmy“ Kilmister. Er erlangte danach mit seiner neuen Band Motörhead, benannt nach dem letzten Song, den er für Hawkwind verfasst hatte, weltweite Bekanntheit. In der zweiten Hälfte der Siebziger jedoch stabilisierte sich das Lineup um Calvert und Brock, wobei Calvert nunmehr den Gesang übernahm.

Ende 1977 löste sich die Band kurzfristig auf. Dave Brock und Robert Calvert suchten sich andere Musiker und nannten sich für ein Album aus rechtlichen Gründen „Hawklords“, Anfang 1979 löste sich auch diese Besetzung weitgehend auf. Im Sommer des Jahres sammelte Dave Brock wieder ein paar alte Mitstreiter um sich und nannte diese Besetzung wieder Hawkwind. Auf dem Album „Levitation“ von 1980 spielte der frühere Cream-Drummer Ginger Baker mit, verließ die Band aber wieder. Auch Tim Blake am Synthesizer war nur während der Tour 1979 und an den Aufnahmen zu „Levitation“ beteiligt.

Durch die Achtziger hindurch blieb Brock der unbestrittene „Captain“ seines „Spaceship Hawkwind“. Calvert dagegen arbeitete an verschiedenen anderen Projekten wie z. B. Captain Lockheed & The Starfighters und starb 1988 an einem Herzinfarkt. In den 80er Jahren machten Hawkwind ansonsten unter anderem durch das Konzeptalbum „Chronicles Of The Black Sword“ nach Michael Moorcock auf sich aufmerksam.

Dave Brock ist bis heute mit wechselnden Begleitern mit Hawkwind aktiv geblieben und hat eine kleine, aber treue Fangemeinde. Zuletzt erschien neben zahlreichen Fanclub-CDs und Live-Aufnahmen im September 2005 mit „Take Me To Your Leader“ nach sechs Jahren ein neues Album, für welches u. a. der Song „Spirit Of The Age“ von 1978 neu aufgenommen wurde.

Der Einfluss von Hawkwind auf andere Musiker und Bands ist beträchtlich, u. a. nennt sie die Band Monster Magnet als einen ihrer Haupteinflüsse.

Stil

Hawkwind waren Pioniere in der Verwendung neuer elektronischer Instrumente, so z. B. analoger und digitaler Synthesizer aller Art. Trotz der eher simplen Struktur vieler Hawkwindstücke gelang es den Musikern durch ausgedehnte Improvisationen und durch den Einbezug von im Rock damals noch eher unüblicher Instrumente wie Geige, Saxophon und elektronisch verfremdeter Querflöte, interessante und abwechslungsreiche Klangbilder zu entwerfen.

Textlich boten Hawkwind eine Mischung aus Sozialkritik und Science-Fiction. Das ganze Image der Band war auf psychedelisch angehauchte Science-Fiction aufgebaut. Dies drückte sich, neben den Liedertexten, vor allem durch die Lightshows ihrer Auftritte und durch die Aufmachung der Alben aus. So gab es zum 1971er Album „In Search Of Space“ eine Beilage, welche die Reise des Raumschiffs Hawkwind durch Zeit und Raum in Form eines Logbuches beschrieb. Mehrere Hawkwind-Alben hatten außerdem kunstvolle Klappcover.

Vorangetrieben wurde die Marschrichtung der Band vor allem durch Dave Brock und durch den britischen Dichter und Künstler Robert Calvert, der aber selten als vollwertiges Bandmitglied zählte. Calvert verfasste viele Texte für Hawkwind und trug live immer wieder Gedichte vor, welche die Band mit futuristischen Geräuschen unterlegte.

Einen starken Einfluss auf die Texte der Band hatte auch der britische Autor Michael Moorcock. Sein bekanntestes Werk, die „Elric-Saga“, wurde von Hawkwind zum Konzeptalbum „Chronicles Of The Black Sword“ verarbeitet. Calvert und Moorcock veröffentlichten auch Solowerke mit Musikern aus den gerade aktuellen „Hawkwind“-Besetzungen.

Hawkwind präsentierte in den 70ern eine bisher nie dagewesene Mischung aus harter, elektronisch beeinflusster Rockmusik, Rocker-Hippietum mit Hang zur Anarchie, Science-Fiction und Fantasy. Sie machten auch aus ihrem häufigen Konsum illegaler, psychoaktiver Substanzen keinen Hehl. Viele Stücke von Hawkwind haben textlich einen direkten Drogenbezug. Der kanadische Zoll inhaftierte den Bassisten Ian „Lemmy“ Kilmister während der Tour 1975 wegen angeblichen Kokainbesitzes. Später stellte sich heraus, dass Lemmy lediglich (in Kanada legale) Amphetamine bei sich hatte. Als er wieder freikam, war er jedoch schon von der Band gefeuert worden. Lemmy hatte auf Hawkwinds überraschendem Hit, „Silver Machine“ (1972 # 1 in CH und # 3 in GB) auch gesungen.

Diskografie (nur Alben)

  • 1970: Hawkwind
  • 1971: In Search Of Space
  • 1972: Doremi Fasol Latido
  • 1973: Space Ritual (live '72)
  • 1974: Hall Of The Mountain Grill
  • 1975: Warrior On The Edge Of Time
  • 1976: Astounding Sounds Amazing Music
  • 1976: Roadhawks (offizielle Kompilation)
  • 1977: Quark, Strangeness & Charm
  • 1978: 25 Years On (als Hawklords)
  • 1978: Repeat Performance(Charisma Kompilation)
  • 1979: PXR5
  • 1980: Live Seventy Nine (live '79)
  • 1980: Levitation
  • 1981: Sonic Attack
  • 1982: Church of Hawkwind
  • 1982: The best of friends and relations
  • 1982: Choose Your Masques
  • 1983: Zones (Studio/live '80+'82)
  • 1984: Stonehenge – This Is Hawkwind, Do Not Panic (live '80+'84)
  • 1985: Bring Me The Head Of Yuri Gagarin(Bootleg live '73)
  • 1985: Chronicle Of The Black Sword
  • 1986: Live Chronicles (live '85)
  • 1987: Out & Intake
  • 1988: The Xenon Codex
  • 1990: Space Bandits
  • 1991: Palace Springs (live '89)
  • 1992: Electric Teepee
  • 1993: It Is The Business Of The Future To Be Dangerous
  • 1994: The Business Trip (live '93)
  • 1995: Alien 4
  • 1996: Love In Space (live '95)
  • 1997: Distant Horizons
  • 1998: In Your Area (Studio/live '97)
  • 1998: Sonic Boom Killers (Best of Singles 1970-1980)
  • 1999: Epoche Eclipse 30 Year Anthology
  • 1999: Golden Void 1969-1979
  • 1999: The Elf and the Hawk (Italien)
  • 2000: Spacebrock(Dave Brock Solo)
  • 2001: Yule Ritual (London Astoria) (live 2000)
  • 2003: Canterbury Fayre (live 2001)
  • 2005: Take Me To Your Leader
  • 2006: Live '74 (The Chicago Auditorium 21 March 1974)
  • 2006: Take Me To Your Future (Dual Disc: Studio Auszüge/live DVD div.)

Diese Diskografie beinhaltet nur offizielle Albumveröffentlichungen, es gibt von Hawkwind auch eine sehr große Anzahl an Kompilationen und Live-Bootlegs, die aber oft ohne Zutun der Band veröffentlicht wurden, wie z.B. Hawkwind - Anthology Vol 1 - 3, je eine CD oder Picture Disc (1986)[1].

  • 2004 Out Of The Shadows (DVD „Live 2002“ DD 5.1)
  • 1974 Robert Calvert – Captain Lockheed and the Starfighters (u. a. mit Brock, Turner, Lemmy und Simon King)
  • 1975 Robert Calvert – Lucky Leif And The Longships (u. a. mit Nik Turner, Simon House und Michael Moorcock)
  • 1975 Michael Moorcock & the Deep Fix – The New Worlds Fair (u. a. mit Brock, Turner und House)

Einzelnachweise

  1. Info über die Hawkwind Anthology bei der Englischsprachigen Wikipedia

Weblinks


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