Heckendorn

Heckendorn
Weißdorne
Zweigriffeliger Weißdorn (Crataegus laevigata)

Zweigriffeliger Weißdorn (Crataegus laevigata)

Systematik
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Unterfamilie: Spiraeoideae
Tribus: Pyreae
Untertribus: Kernobstgewächse (Pyrinae)
Gattung: Weißdorne
Wissenschaftlicher Name
Crataegus
L.
Weißdorn im Winter
blühender Weißdorn im Frühling
Weißdorn-Blüten
Weißdorn-Früchte

Die Weißdorne (Crataegus) sind eine Gattung von Sträuchern oder kleinen Bäumen der Kernobstgewächse (Pyrinae) innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Es gibt 200 bis 300 Arten in den gemäßigten Klimazonen der Nordhalbkugel. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt in Nordamerika, insbesondere im östlichen Nordamerika. In Europa werden etwa 22 Arten unterschieden, in Deutschland drei, deren Unterschiede zumeist nur von Fachleuten wahrgenommen werden. Da die Arten innerhalb der einzelnen Regionen leicht miteinander bastardieren, ist eine sichere Bestimmung schwierig.

Inhaltsverzeichnis

Namensgebung

Der deutsche Name Weißdorn weist entweder auf die weißen Blüten des besonders im Freistand üppig blühenden Strauches und die vorhandenen Sproßdornen oder auf die helle Rinde im Gegensatz zur Schwarzdorn genannten Schlehe hin.[1] Der botanische Name Crataegus ist vermutlich auf die alte Bezeichnung für die mittelmeerländische Weißdorn-Art Crataegus azarolus zurückzuführen, die früher von den Griechen krataigos genannt wurde. Das altgriechische Krataiós bedeutet „fest“ und bezieht sich auf das harte Holz dieser Pflanze.

Neben der zum wissenschaftlichen Standard gewordenen Bezeichnung Weißdorn gibt es landläufig eine Vielzahl von anderen deutschen Namen wie Hagedorn, Heckendorn, Weißheckdorn; regional auch Christdorn, Hagapfel, Hagäpfli, Heinzelmännerchen, Mehlbeerbaum, Mehlbeere (nicht zu verwechseln mit den eigentlichen Mehlbeeren (Sorbus spec.)), Mehldorn, Mehlkübeli, Mehlwieken, Wibelken, Wubbelken, Wyßdorn, Zaundorn. Alle diese Namen beziehen sich auf die einheimischen Arten. Hag leitet sich dabei etymologisch von Hag (von einer Hecke umstandenes Gelände) ab.

Rotblühende Exemplare werden landläufig – besonders im Gartenbau – auch Rotdorn genannt.

Beschreibung

Als Gattung sind Weißdorne vergleichsweise einheitlich und einfach zu bestimmen. Weißdorne finden sich in den gemäßigten Klimazonen der Nordhalbkugel in Wäldern und Gebüschen, kultiviert auch in Parks und Gärten. Sie sind sommergrüne Sträucher oder kleine, rundkronige Bäume, die dicht verzweigt und normalerweise dornig sind. Ihre Rinde ist glatt, grün-braun bis dunkelbraun und im Alter schuppig-rissig. Die Stämme alter Bäume sind oft spannrückig (mit Längswülsten und Furchen versehen - „muskelbepackt”). Ihr Holz ist hart und schwer. Die wechselständigen Blätter sind stets auffällig gesägt, tief eingeschnitten oder gebuchtet; ganzrandige Blätter kommen nicht vor. Die auffälligen weißen, seltener rosa oder roten Blüten stehen in Doldenrispen; die Einzelblüten sind 0,7 bis 2,5 Zentimeter breit. Die meist „Beeren“ genannten, kleinen Apfelfrüchte sind 0,7 bis 2,0 Zentimeter groß und normalerweise rot oder orange, bei einigen Arten blau, schwarz oder gelb. Sie enthalten einen bis fünf aneinandergeballte Steinkerne. Ihr Fruchtfleisch ist meist trocken und mehlig, nur bei wenigen Arten auch saftig.

Die einzelnen Arten sind dagegen sehr schwer zu unterscheiden, da sie sich zum einen in viele Unterarten und Varietäten aufspalten (Sippenbildung), zwischen denen es wiederum Übergangsformen gibt, und zum anderen sämtliche Arten – zumindest innerhalb der einzelnen Regionen leicht und oft miteinander bastardieren. Je nach Zählung kann sich so die in Beschreibungen der Gattung angegebene Zahl der Arten bis auf ein Mehrfaches des oben angegebenen Zahlenbereiches von 200 bis 300 steigern.

Systematik

Die externe, systematische Einordnung der Gattung Weißdorn ist vergleichsweise unumstritten; für Details siehe in der Taxobox am Anfang des Artikels.

Als sehr schwierig hat sich dagegen die innere systematische Aufteilung der Gattung erwiesen, was in den 1940er Jahren W. H. Camp zur Schöpfung des Begriffes „Crataegus-Problem” veranlasste.

Das Crataegus-Problem

Die verschiedenen Pflanzen-Gattungen haben unterschiedliche Neigungen, sich zu kreuzen. Ausgeprägt ist diese Neigung bei vielen Gattungen der Rosenartigen und bei diesen wiederum besonders beim Weißdorn. Unterschiedliche Weißdorn-Arten, die miteinander in Kontakt kommen, kreuzen sich auch ohne menschliche Nachhilfe leicht; dies trifft auch für Arten aus weit voneinander entfernten Regionen zu.

Aus einer Kreuzung hervorgegangene Weißdorn-Exemplare sind häufig polyploid statt diploid. (So finden sich beispielsweise in Mitteleuropa von allen sechs im entsprechenden Abschnitt beschriebenen Arten diploide Exemplare; Funde von polyploiden Exemplaren sind für Crataegus macrocarpa Hegetschw., C. monogyna Jacq., C. rhipidophylla Gand. und C. subsphaericea Gand. beschrieben.) Polyploide Weißdorne wiederum pflanzen sich häufig apomiktisch durch Agamospermie fort, so dass alle Nachkommen genetisch identische Klone der Mutterpflanze sind.

Bei der Benennung von Arten führt dies zu einer Vielzahl von Problemen. So können sich als eigenständig angesehene Arten zum Beispiel als einzelne Kreuzungs-Exemplare erweisen oder als Klon-Populationen oder als Varianten einer anderen Art, die durch Einkreuzung und anschließende Selektierung erworbene artfremde Merkmale besitzt. Eine Überprüfung ist häufig schwierig. Einzelne Kreuzungs-Exemplare lassen sich durch Vermehrung und damit verbundene für gefestigte Arten nicht zu erwartende Merkmalsaufspaltung entlarven; seriöse Botaniker beschreiben mittlerweile auch keine neuen Arten nur anhand von Einzelnachweisen. Für Klon-Populationen und für gefestigte durch Merkmals-Einkreuzung entstandene Unterarten sind diese Methoden nicht geeignet. Beide Varianten pflanzen sich merkmalsrein fort und beide bilden oft größere Populationen. Ein Hinweis kann die begrenzte Verbreitung einer Population sein (so genannte Mikro-Arten), dies ist jedoch weder als Ausschluss- noch als Einschlusskriterium eindeutig: Zum einen kann auch eine eigenständige Art nur begrenzt verbreitet sein, zum anderen werden beispielsweise in Nordamerika Klon-Stämme des Crataegus crus-galli L. mit großem Verbreitungsgebiet beschrieben.

Diese Umstände führen zu großen Unsicherheiten – sowohl bei der Unterteilung der Gattung in Sektionen als auch bei der Bestimmung von Arten. Bis etwa 1920 neigten die Botaniker dazu, Zweifelsfälle als eigenständige Arten zu beschreiben. Mit dem Auftauchen von Hinweisen auf Hybridisierung und Polyploidie setzte dann ein Umdenken ein, das zu einer Überprüfung und starken Reduzierung der akzeptierten Arten führte. Die Ergebnisse sind nach wie vor stark umstritten. Am häufigsten finden sich nun Arten-Zahlen von um die 200; die Bandbreite der angegebenen Arten-Zahl reicht jedoch von 100 bis 1000. Verbesserte Ergebnisse dürften nun hauptsächlich noch durch genetische Vergleiche erreicht werden.

Taxonomie nach morphologischen Merkmalen

In der traditionellen Taxonomie wird die Gattung Weißdorn in ungefähr 15 Sektionen und diese wiederum in eine Vielzahl von Serien unterteilt. Die folgende Systematik des Weißdorns folgt N. Talent[2], der sich bei der Erstellung seiner Systematik wiederum an James Bird Phipps et al. und Knud Ib Christensen orientierte.

Kladistische Taxonomie

Die folgende Systematik ist die stark vereinfachte Wiedergabe einer von E. Y. Y. Lo et al.[3] nach phylogenetischen Untersuchungen erstellten und 2006 vorgestellten Systematik. Sie unterscheidet nur noch sechs Haupt-Kladen und stellt so eine bedeutende Vereinfachung gegenüber der morphologisch erstellten Systematik mit ihrer sektionalen Vielzahl dar.

Fünf der sechs Haupt-Kladen sind geographischen Regionen zugeordnet: Crataegus × almaatensis Pojark. bis C. chlorosarca Maxim. – Ostasien, C. castlegarensis 1 Phipps & O’Kennon bis C. douglasii Lindl. 2 sowie C. rivularis Nutt. bis C. saligna Greene – westliches Nordamerika, C. lassa Beadle bis C. pubescens Steud. – östliches Nordamerika und C. songarica K. Koch bis C. cuneata Siebold & Zucc. – Europa. Keiner Region zugeordnet ist die Klade C. brachyacantha Sarg. & Engelm. bis Mespilus canescens Phipps. (Zu beachten ist die geographische Verteilung der Arten, nicht in jedem Fall der geographischen Zuordnung der Kladen folgt: Die Arten der ostasiatischen Sektion Hupehensis sind Teil der europäischen Klade.)

Auffällig ist, dass nun die Gattung Mispeln (Mespilus) der Gattung Weißdorn zugeordnet ist und zusammen mit zumindest der Weißdorn-Art Crataegus brachyacantha Sarg. & Engelm. eine Klade bildet. Hinweise darauf gab es schon früher: Beide Gattungen haben große morphologische Ähnlichkeit und bilden Wildstands-Kreuzungen – so genannte Weißdorn-Mispeln (Crataemespilus).

Bemerkenswert ist auch, dass die engste Verwandtschaft der west-nordamerikanischen Kladen die ostasiatische Klade ist und nicht die ost-nordamerikanische. Phylogenetisch am weitesten von den anderen geographischen Kladen entfernt ist die europäische. Zwei der untersuchten ost-nordamerikanischen Arten, Crataegus marshallii Egglest. und C. spathulata Michx., stehen phylogenetisch jedoch zwischen der ost-nordamerikanischen Klade und der europäischen. E. Lo et al. hypothetisieren, dass diese Arten sich aus Kreuzungen entwickelten, die beim interkontinentalen Arten-Austausch zwischen Europa und Nordamerika vor 47,7 Millionen Jahren entstanden. Beide Arten zeichnen sich auch durch einer für nordamerikanische Arten ungewöhnliche Buchtung der Blätter aus, die für europäische Arten normal wäre. Besonders stark trifft dies für C. marshallii Egglest. zu, der auch in der morphologischen Systematik bei der hauptsächlich europäischen Arten vorbehaltenen Sektion Crataegus eingeordnet wird. Beide Arten konnten, wie auch C. phaenopyrum (L. f.) Medik., der phylogenetisch zwischen den west-nordamerikanischen und der ostasiatischen Klade steht, vorläufig nicht in diese Systematik eingeordnet werden. Eine zukünftige Einordnung scheint auch schwierig, da in der Kladistik ein erneutes Zusammenkommen von einmal getrennten Entwicklungsästen nicht vorgesehen ist.

                |-- C. × almaatensis Pojark.
                |   C. dahurica Koehne  ex C. K. Schneid.
                |   C. wilsonii Sarg.
          |-----|   C. russanovii Cinovskis
          |     |   C. sanguinea Pall.
          |     |   C. kansuensis E. H. Wilson
          |     |-- C. chlorosarca Maxim.
          |
          |     |-- C. castlegarensis Phipps & O’Kennon 1
           |     |   C. suksdorfii (Sarg.) Kruschke 1
       |--|     |   C. suksdorfii (Sarg.) Kruschke 2
       |  |     |   C. suksdorfii (Sarg.) Kruschke 3
       |  |     |   C. suksdorfii (Sarg.) Kruschke 4
       |  |     |   C. douglasii Lindl. 1
       |  |  |--|   C. okennonii Phipps 1
       |  |  |  |   C. castlegarensis Phipps & O’Kennon 2
       |  |  |  |   C. enderbyrensis 1
       |  |--|  |   C. enderbyrensis 2
       |     |  |   C. okennonii Phipps 2
       |     |  |-- C. douglasii Lindl. 2
       |     |
       |     |--|-- C. rivularis Nutt.
       |        |-- C. saligna Greene
       |
    |--|        |-- C. lassa Beadle
    |  |        |   C. compacta Sarg.
    |  |        |   C. sargentii Beadle
    |  |        |   C. rufula Sarg.
    |  |        |   C. opaca Hook. & Arn.
    |  |        |   C. munda Beadle
    |  |        |   C. uniflora Münchh.
    |  |        |   C. mexicana D. C.
    |  |        |   C. calpodendron (Ehrh.) Medik.
    |  |        |   C. macracantha Lodd. ex Loudon
    |  |        |   C. crus-galli L.
    |  |        |   C. tenax Ashe
    |  |        |   C. collina Chapm.
    |  |        |   C. triflora Chapm.
    |  |--------|   C. ashei Beadle
    |           |   C. flabellata (Spach) Kirchn.
 |--|           |   C. irrasa Sarg.
 |  |           |   C. mollis Scheele
 |  |           |   C. submollis Sarg.
 |  |           |   C. harbisonii Beadle
 |  |           |   C. engelmannii Sarg.
 |  |           |   C. flava Aiton
 |  |           |   C. chrysocarpa Ashe
 |  |           |   C. flavida Sarg.
 |  |           |   C. aestivalis (Walter) Torr. & A. Gray
 |  |           |   C. punctata Jacq.
 |  |           |   C. viridis L.
 |  |           |-- C. pubescens Steud.
 |  |   
 |  |           |-- C. songarica K. Koch
 |  |           |   C. laevigata (Poir.) D. C.
 |  |           |   C. monogyna Jacq.
 |  |-----------|   C. heldreichii Boiss.
 |              |   C. pentagyna Waldst. & Kit. ex Willd.
 |              |   C. hupehensis Sarg.
 |              |-- C. cuneata Siebold & Zucc.
 |      
 |              |-- C. brachyacantha Sarg. & Engelm.
 |--------------|   Mespilus germanica L.
                |-- M. canescens Phipps

Der Weißdorn in Mitteleuropa

Mitteleuropäische Arten

In Mitteleuropa sind, je nach Zählung, drei oder sechs Weißdorn-Arten heimisch. Drei Arten waren ursprünglich hier heimisch, aus denen durch Wildstandskreuzung (s. auch: Naturhybride) drei weitere Arten entstanden.

Von den drei ursprünglichen Arten sind zwei allgemein bekannt: der Eingriffelige Weißdorn (Crataegus monogyna Jacq.) und der Zweigriffelige Weißdorn (Crataegus laevigata (Poir.) D. C.) (Syn.: C. oxyacantha auct.). Fast ausschließlich nur in der Fachliteratur erwähnt wird der Großkelchige Weißdorn (Crataegus rhipidophylla Gand.) (Syn.: Crataegus rosiformis Janka, C. curvisepala Lindm.). Populärwissenschaftliche Bestimmungsbücher und Lexika beschreiben nur die beiden erstgenannten Arten oder behaupten sogar, es gebe nur zwei Arten in Mitteleuropa.

Ausschließlich nur in der Fachliteratur erwähnt werden die drei Kreuzungs-Arten: der Großfrüchtige Weißdorn (Crataegus macrocarpa Hegetschw.) – entstanden aus dem Großkelchigen und dem Zweigriffeligen Weißdorn –, der Mittlere Weißdorn oder Bastard-Weißdorn (Crataegus media Bechst.) – entstanden aus dem Eingriffeligen und dem Zweigriffeligen Weißdorn – sowie der Verschiedenzähnige Weißdorn (Crataegus subsphaericea Gand.) (Syn.: C. kyrtostyla Fingerh.) – entstanden aus dem Eingriffeligen und dem Großkelchigen Weißdorn. Sie können gebietsweise einen großen Teil der Weißdorn-Flora darstellen und – wie die drei erstgenannten Arten – vergleichsweise artenreine Bestände bilden. Ob es sich bei ihnen um mittlerweile eigenständige Arten oder doch nur um Hybride handelt, könnte nur durch umfangreiche Vergleiche der Phäno- und/oder der Genotypen der jeweils beteiligten Arten festgestellt werden. Soll in schriftlichen Darstellungen der Kreuzungscharakter der Arten betont werden, wird – wie bei Kultur-Kreuzungen – dem Art-Epitheton ein „ד vorangestellt (Beispiel: Crataegus × macrocarpa Hegetschw.).

Von den drei ursprünglichen Arten und zumindest zwei Kreuzungsarten werden auch Unterarten (subspeciesssp.) beschrieben. So umfasst der Großkelchige Weißdorn die Unterarten Crataegus rhipidophylla Gand. ssp. rhipidophylla und Crataegus rhipidophylla ssp. lindmanii (Hrabětová) K. I. Chr. (Lindmans Weißdorn) sowie Übergangsformen zwischen beiden, der Zweigriffelige Weißdorn die Unterarten Crataegus laevigata (Poir.) D. C. ssp. laevigata und Crataegus laevigata ssp. palmstruchii (Lindm.) Franco (Palmstruchs Weißdorn) sowie Übergangsformen und der Eingriffelige Weißdorn die Unterarten Crataegus monogyna Jacq. ssp. monogyna und Crataegus monogyna ssp. nordica Franco (Nördlicher Weißdorn) sowie Übergangsformen. Vom Großfrüchtigen Weißdorn sind die Unterarten Crataegus macrocarpa Hegetschw. ssp. macrocarpa und Crataegus macrocarpa ssp. hadensis (Hrabětová) K. I. Chr. (Gekrönter Großfrüchtiger Weißdorn) beschrieben, vom Verschiedenzähnigen Weißdorn die Unterarten Crataegus subsphaericea Gand. ssp. subsphaericea sowie Crataegus subsphaericea ssp. domicensis (Hrabětová) K. I. Chr.

Seit einigen Jahren gewinnt in Deutschland auch eine wissenschaftliche Schule an Bedeutung, die beim Weißdorn nicht mehr nach Art und Unterarten unterscheidet, sondern nur noch mit aggregierten Arten arbeitet. So wird aus der Art Crataegus monogyna Jacq. und ihren Unterarten die aggregierte Art Crataegus monogyna Jacq. s. l.[4]

Während die Weißdorn-Arten nur in wenigen Bundesländern stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind, so ist die Vielfalt des Weißdorns doch gefährdet. Insbesondere im Laufe der 50er und 60er Jahre des 20. Jahrhunderts wurden in den ländlichen Regionen ein Großteil, der die Felder und Weiden begrenzenden Hecken beseitigt und mit ihnen ein wichtiger Lebensraum des Weißdorns vernichtet. Im Zuge der Ökologie-Bewegung wurde dieser Trend angehalten und etliche Hecken neugepflanzt. Bei diesen Neupflanzungen wurde jedoch in der Regel deutschlandweit einheitliche Baumschulware verwendet, dem Gebiet angepasste Ökotypen wurden nicht berücksichtigt. Beim Weißdorn betraf dies obendrein nur die Arten Eingriffeliger und Zweigriffeliger Weißdorn, die anderen Arten wurden gar nicht gepflanzt. In den letzten Jahren hat aber auch hier eine Umbesinnung stattgefunden; es soll nun auf die Anpflanzung aller Arten geachtet und generell nur Pflanzgut verwendet werden, das von gebietstypischen Beständen im gleichen Naturraum gewonnen wurde.

Neben den heimischen Arten finden sich in Mitteleuropa auch wildwachsende Exemplare fremder Arten. So führt beispielsweise die „Liste der wildwachsenden Gefäßpflanzen des Landes Berlin“ den nordamerikanischen Hahnensporn-Weißdorn (Crataegus crus-galli L.) als „in den vergangenen 10 Jahren spontan auftretend, aber weder gegenwärtig noch zu einem vergangenen Zeitpunkt als etabliert nachgewiesen“. Ob sich solche Arten auf Dauer ansiedeln können, bleibt abzuwarten.

Die mitteleuropäischen Arten

  • Ursprüngliche Arten:
  • Crataegus monogyna ssp. monogyna
  • Crataegus monogyna ssp. nordica Franco (Nördlicher Weißdorn)
  • Übergangsformen
  • Crataegus laevigata ssp. laevigata
  • Crataegus laevigata ssp. palmstruchii (Lindm.) Franco (Palmstruchs Weißdorn)
  • Übergangsformen
  • Crataegus rhipidophylla ssp. rhipidophylla
  • Crataegus rhipidophylla ssp. lindmanii (Hrabětová) K. I. Chr. (Lindmans Weißdorn)
  • Übergangsformen
  • Kreuzungs-Arten:
  • Großfrüchtiger Weißdorn (Crataegus × macrocarpa Hegetschw.)
  • Crataegus macrocarpa nothossp. macrocarpa
  • Crataegus macrocarpa nothossp. hadensis (Hrabětová) K. I. Chr. (Gekrönter Großfrüchtiger Weißdorn)
  • Mittlerer Weißdorn, Bastard-Weißdorn (Crataegus × media Bechst.)
  • Verschiedenzähniger Weißdorn (Crataegus × subsphaericea Gand.)
  • Weitere Kulturkreuzungen sowie fremde, seltene und unbeachtete Arten

Beschreibung

Die mitteleuropäischen Weißdorn-Arten sind sich sehr ähnlich - Linné selbst ging von der Existenz nur einer Art aus, die er Crataegus oxyacantha nannte. Sie lieben Sonnenlicht, gedeihen aber auch gut im Halbschatten und kommen in Hecken, Gebüschen, lichten Laub- und Kiefernwäldern sowie Gärten und Parks vor. Sie wachsen als Sträucher oder kleine Bäume, können mehrere Meter hoch sowie bis zu 500 Jahre alt werden und sind stets mit bis zu 2,5 cm langen Dornen bewehrt. Ihre Blätter sind ei- bis rautenförmig, am Grunde keilförmig, schwach bis tief gebuchtet mit drei bis fünf – seltener bis sieben Lappen und meist auch etwas gesägt. Sie blühen im Mai und im Juni meist weiß, seltener rot; die Blüten sind 0,7–1,5 cm breit und riechen auffällig. Die Apfelfrüchtchen reifen im August und September und bleiben oft bis in den Frühling hinein am Baum. Sie sind rot, fast kugelig, 0,7–1,2 cm lang, enthalten 1 bis 3 Kerne, und schmecken säuerlich-süß; das Fruchtfleisch ist gelb und mehlig. (Zu den Unterschieden zwischen den Arten – siehe in den jeweiligen „Art-Artikeln“, soweit vorhanden.)

Ökologie

Weißdorne beherbergen 54 Arten Schmetterlingsraupen.[5]

Verwendung

Verwendung von Früchten, Blüten, Blättern und Holz

Die Früchte des Weißdorns sind roh essbar und schmecken säuerlich-süß, sind allerdings sehr mehlig. Sie können zu Kompott oder Gelee verarbeitet werden und eignen sich dabei zum Mischen mit anderen Früchten, da sie gut gelieren. Gemischt mit anderen Früchten lassen sie sich auch zu vitaminreichem Saft oder Sirup verarbeiten. In Notzeiten wurden die Früchte als Mus gegessen und das getrocknete Fruchtfleisch als Mehlzusatz beim Brotbacken verwendet. Die Kerne dienten als Kaffee-Ersatz.

Die getrockneten Blüten, Blätter und Früchte werden als Tee oder alkoholischer Auszug bei Herz- und Kreislaufstörungen angewendet.

Das Holz ist sehr hart sowie fest und wird seltener für Schnitz- und Drechslerarbeiten verwendet. Es wird aber noch häufig für manche Werkzeugstiele (z. B. in der Schmiede) gebraucht.

Verwendung als Gehölz

In Gärten und Parks ist der Weißdorn aufgrund seiner schönen Form und Blätter und seines üppigen Blüten- und Fruchtschmuckes eine beliebte Zierpflanze, die in vielen Kultursorten gezüchtet wird. So gibt es neben einfachen weißblühenden Ein- und Zweigriffeligen Weißdornen auch rotblühende Sorten (Rotdorn), Sorten mit gefüllten Blüten, ebenfalls in weiß (C. laevigata ‚Plena‘) und rot (C. monogyna ‚Karmesina Plena‘, C. laevigata ‚Paul’s Scarlet‘), Sorten mit schmaler, aufrechter Form (C. monogyna ‚Stricta‘) und viele andere. Verwendet wird der Weißdorn sowohl als Solitärpflanze wie als Heckenpflanze. Er ist ein hervorragendes Heckengehölz, das auch strengen Schnitt sehr gut verträgt; dann blüht er allerdings nicht so üppig. Der ökologische Wert des Weißdorns ist sehr hoch; er ist ein bedeutender Nahrungsspender und Lebensraum für zahlreiche Kleintiere. In Mitteleuropa bietet er rund 150 Insekten-Arten, gut 30 Singvogel-Arten und vielen kleinen Säugetieren eine Lebensgrundlage (zum Vergleich: Eichen (Quercus spec.) ca. 300, Hainbuchen (Carpinus betulus) ca. 30 Insekten-Arten).

Als Zierpflanzen werden auch gerne asiatische – insbesondere nordamerikanische Arten verwendet. Sie haben oft größere Früchte und eine bessere Herbstfärbung. Beliebt ist hier der nordamerikanische Hahnensporn-Weißdorn (C. crus-galli L.), der beides mit den längsten Dornen (bis 8 cm) aller Weißdorne verbindet. Ihr ökologischer Wert ist allerdings vergleichsweise gering. Allein 32 Vogelarten fressen die Früchte des heimischen eingriffligen Weißdorns, die Früchte des im Gartenbau oftmals verwendeten nicht heimischen Lederblättrigen Weißdorns, auch „Lavalles Weißdorn“ genannt (C. × lavallei Herincq ex Lavallée), werden dagegen nur von drei Vogelarten gefressen.[6]

In ländlichen Räumen war der Weißdorn aufgrund seiner Langlebigkeit, sehr guten Schnittverträglichkeit und natürlich seiner Dornen eine wichtige Pflanze der Grenzhecken, die Felder, Wiesen, Wege und Grundstücke voneinander trennten. Davon ist nicht viel geblieben (siehe oben – „Der Weißdorn in Mitteleuropa – Mitteleuropäische Arten“).

Früher wurde der Eingriffelige Weißdorn auch als Veredelungs-Unterlage für Birnen verwendet; da er aber für Feuerbrand anfällig ist, ist man inzwischen davon abgekommen.

Verwendung in der Naturheilkunde

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Als Heilmittel wird der Weißdorn im europäischen Kulturraum erstmals im 1. Jahrhundert nach Christus von Pedanios Dioscurides erwähnt. Die Verwendung von Heilkräutern wie beispielsweise Weißdorn ist aber auch Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin. Auch von Indianerstämmen in Amerika ist bekannt, dass sie Weißdorn verwendeten.

In der modernen Pflanzenheilkunde werden verwendet:

  • Die ganzen oder geschnittenen Blüten tragenden Zweige (crataegi folium cum flore).
  • Die Scheinfrüchte (crataegi fructus).

Inhaltsstoffe sind glykosidische Flavone wie Vitexin und Vitexin-rhamnosid sowie glykosidische Flavonole wie Rutin und Hyperosid. Außerdem finden sich mit einem Gehalt von 0,5 bis 1 % Gerbstoffe.

Haupt-Indikation ist die chronische Myokardinsuffizienz im Anfangsstadium und als Folge davon ein zu niedriger Blutdruck. Volkstümlich finden Weißdorn-Blätter mit Blüten aber auch breitere Anwendung – zum Beispiel bei Nervosität.

Weißdorn steigert einerseits die Kontraktionskraft des Herzens, andererseits erweitert er die Gefäße, insbesondere Herzkranzgefäße, und verbessert so die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels. Man spricht hier von einem positiv inotropen Effekt. Viele Herzerkrankungen sind auf einen Sauerstoffmangel des Herzmuskels zurückzuführen. Insbesondere Angina Pectoris und der Herzinfarkt gelten als Durchblutungsstörungen des Herzmuskels. Die Wirkung ist also einerseits mit Digitalis, andererseits mit einem ACE-Hemmer vergleichbar, allerdings über völlig andere Wirkmechanismen und bei anscheinend viel besserer Verträglichkeit, da die unerwünschten Wirkungen der Herzglykoside entfallen.

Weißdorn soll auch vorbeugend wirken. Nebenwirkungen sind selten, es können Magen-Darm-Beschwerden, Schwächegefühl oder Hautausschlag auftreten. Die Verträglichkeit während der Schwangerschaft ist nicht genau untersucht.

Die Wirkung beruht hauptsächlich auf Procyanidinen (OPC) und tritt im Vergleich zu anderen herzwirksamen Substanzen verzögert ein. Zur Herstellung werden die Enden der Zweige mit den Blüten und Blättern abgeschnitten und getrocknet, um daraus Fertigpräparate oder Tee herzustellen. Der Weißdorn wurde im Jahre 1990 zur Heilpflanze des Jahres gekürt.

In der Homöopathie wird Crataegus gelegentlich bei Herzinsuffizienz und Pulsunregelmäßigkeit mit Schmerz unter dem linken Schlüsselbein, brennendem Ausschlag und Verschlimmerung durch Wärme verwendet.[7] Crataegus-Komplex heißt ein gebräuchliches Mischpräparat.

Mythologie

Vom Weißdorn sind vielerlei mythische und rituelle Bedeutungen aus unterschiedlichen Epochen überliefert. Die verschiedenen Namen resultieren aus seiner Verwendung als Heckenpflanze zur Abgrenzung von Grundstücken und aus seiner Kraft, böse Geister abzuwehren oder vor Verhexung zu schützen. Außerdem gilt er als eine Wohnung der Elfen, weshalb man in Deutschland zu früheren Zeiten Stoff-Fetzen und Haar in die Äste des Weißdorn flocht, da dies die Elfen veranlassen sollte, gute Taten am Spender zu vollbringen.

In der Ballade Lenore von Gottfried August Bürger heißt es in Strophe 15 und 16:

„Wir satteln nur um Mitternacht.
Weit ritt ich her von Böhmen:
Ich habe spät mich aufgemacht
und will dich mit mir nehmen!“ –
„Ach, Wilhelm, erst herein geschwind!
Den Hagedorn durchsaust der Wind,
herein, in meinen Armen,
Herzliebster, zu erwarmen!“
„Laß sausen durch den Hagedorn,
laß sausen, Kind, laß sausen!
Der Rappe scharrt, es klirrt der Sporn;
ich darf allhier nicht hausen.
Komm, schürze, spring und schwinge dich
auf meinen Rappen hinter mich!
Muß heut noch hundert Meilen
mit dir ins Brautbett eilen.“

In Richard WagnersGötterdämmerung“ heißt es in (Akt 2, Szene 3):

„Groß Glück und Heil lacht nun dem Rhein,
da Hagen, der Grimme, so lustig mag sein!
Der Hagedorn sticht nun nicht mehr;
zum Hochzeitsrufer ward er bestellt.“

Bertolt Brecht dichtete in der Dreigroschenoper (3. Akt, „Lied aus der Gruft“):

„Nun hört die Stimme die um Mitleid ruft
Macheath liegt hier nicht unter’m Hagedorn
nicht unter Buchen nein in einer Gruft
hierher verschlug ihn des Geschickes Zorn“

Von Wilhelm Raabe gibt es eine Ballade Der Hagedorn. Auch in Marcel ProustsAuf der Suche nach der verlorenen Zeit“ spielt der Weißdorn und seine Blüte eine bedeutende Rolle.

Arten-Liste

Die folgende Artenliste der Gattung der Weißdorne führt bewusst neben den botanischen Namen die Autorennamen mit auf. Dies ist wichtig, denn bei der Formenvielfalt sowie den vielen Kreuzungen in dieser Gattung ist diese Zusatzinformation essenziell. So sind viele Namen mehrfach vergeben worden – wie beispielsweise Crataegus oxyacantha [L./auct. (non L.)/(Poir.) D. C./Jacq./Gand.] und Crataegus sanguinea [J. G. Cooper/Pall./Schrad./Torr. & A. Gray]; gültig ist stets nur noch einer. Bei Nennungen ohne Autorennamen kann aber nicht davon ausgegangen werden, dass die gültig so benannte Art gemeint ist. So steht zum Beispiel in der populärwissenschaftlichen Literatur der botanische Name Crataegus oxyacantha meist fälschlicherweise für den Zweigriffeligen Weißdorn, tatsächlich aber verbirgt sich hinter diesem Namen das Basionym des Großfrüchtigen Weißdorns.

Siehe auch

Insekten
Vögel

Weblinks

Quellen und weiterführende Literatur

Literatur

  • Gregor Aas, Andreas Riedmüller: Bäume. Gräfe und Unzer (GU), München 1987, ISBN 978-3-77421-016-5 (GU Naturführer). 
  • C. Frank Brockman (Autor), Rebecca Marrilees (Illustratorin): Trees of North America. St. Martin’s Press, New York 2001, ISBN 978-1-58238-092-6. 
  • Prof. Dr. E. Elstner, Dr. J. Esser, Dr. G. Michler, Dr. R. Wieser u. a.: Unsere Natur: Wunder und Geheimnis. Lingen, Köln 1984. 
  • Eve Marie Helm: Feld-, Wald- und Wiesenkochbuch. 5. Auflage. Heyne, München 1983, ISBN 978-3-45366-005-2. 
  • Hugh Johnson: Das große Buch der Bäume. Hallwag, Bern 1974, ISBN 978-3-44410-153-3. 
  • Bruno P. Kremer, Gunter Steinbach: Strauchgehölze. Eugen Ulmer; Mosaik, Niedernhausen 2002, ISBN 978-3-80014-275-0 (Steinbachs Naturführer). 
  • Christoph Needon: Wildfrüchte-Büchlein. 2. Auflage. Verlag für die Frau, Leipzig 1996, ISBN 978-3-73040-347-1. 
  • Ursula Nikla-Pahlow: Wildfrüchte-Kompaß. Gräfe und Unzer, München 1982, ISBN 978-3-77423-811-4. 
  • Elfrune Wendelberger: BLV Naturführer Heilpflanzen. 2. Auflage. BLV, München 1981, ISBN 978-3-40512-205-8. 
  • Georg Zauner: Laubbäume-Kompaß. Gräfe und Unzer, München 1980, ISBN 978-3-77426-205-8. 

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Heinrich Marzell: Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen. Bd. 1 (5), S. Hirzel, Leipzig 1943. 
  2. N. Talent: Crataegus Cytology. Unterseite der Webseite des Dickinson Lab an der University of Toronto, Canada. Quellen von N. Talent: 1) J. B. Phipps, Kenneth R. Robertson, Paul G. Smith, Joseph Raphael Rohrer: A checklist of the subfamily Maloideae (Rosaceae). Canadian Journal of Botany 68, 1990, S. 2209–2269. 2) K. I. Christensen: Revision of Crataegus Sect. Crataegus and Nothosect. Crataeguineae (Rosaceae-Maloideae) in the Old World. Ann Arbor, Michigan: The American Society of Plant Taxonomists, 1992.
  3. Eugenia Y. Y. Lo, Saša Stefanović, Timothy Aadam Dickinson: Intrageneric classification and biogeography of the genus Crataegus (Rosaceae) based on nuclear and chloroplast sequences. Unterseite zu den Webseiten der Botany Conference 2006.
  4. Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Floraweb – Daten und Informationen zu Wildpflanzen und zur Vegetation Deutschlands. Internetservice des Bundesamtes für Naturschutz, Bonn. Hier insbesondere die Unterseiten Informationsnetz - Benennung und Taxonomie - Datenquellen, Florensynopsis sowie die Seiten zu den einzelnen Arten.
  5. Helmut Hintermeier: Der Liguster und seine Gäste, in Allgemeine Deutsche Imkerzeitung, November 2008, Seiten 30,31
  6. „Der Schaugarten in Wachtberg“, Deutsche Umwelthilfe, 22. September 2008.
  7. William Boericke: Handbuch der homöopathischen Materia medica. Grundlagen und Praxis, Heidelberg 1992, ISBN 978-3-83047-205-6, S. 275–276. ; S. R. Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. 2. Auflage. Urban & Fischer; Elsevier Science, München 2004, ISBN 978-3-89762-001-8, S. 234. 
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