- Heiduck
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Unter Heiduck, auch Heiducke oder Hajduke geschrieben (von türk. haydut, Räuber, Gesetzloser; oder von ung. hajtó, Mz. hajtók, Ochsentreiber, bulgarisch Хайдутин), bezeichnete im Osmanischen Reich zuerst Gesetzlose auf dem Balkan, im besonderen Wegelagerer und Plünderer infolge der nationale Erweckung der Balkanvölker verwendete man den Ausdruck auch für Freiheitskämpfer.
In Österreich und Ungarn bezeichnete Heiduck Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts besoldete Infanteristen, die den Grenzschutz versahen, sowie später bewaffnete Wachen in Städten, Gespanschaften und auf Gütern Adeliger. Im Österreichisch-Türkischen Krieg 1716–1718 waren Heiducken österreichische Fußsoldaten in Serbien und im Banat. Heiducken im Dienst Venedigs (Uskoken) fielen im 17. Jahrhundert als semi-reguläre Truppen in das Osmanische Reich ein.
Der Heiducken-Anführer wurde, ebenso wie bei den Haramija, harambaša genannt (türk. haramija Bandit + baša, deut. Kopf oder Anführer).[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Heiduckentum auf dem Balkan nahm seinen Aufschwung Ende des 16. Jahrhunderts, nach ersten militärischen Misserfolgen der Osmanen.
Einige Gründe für das Heiduckenleben waren: Widerstand gegen die osmanische Gewalt und Ausbeutung, bessere Verdienstmöglichkeiten, Rache für erfahrene Ungerechtigkeit, Entkommen vor drohender Vergeltung. Heiducken hielten sich überwiegend in entlegenen Gebieten auf, die dem Zugriff des Rechts entzogen waren (Gebirge, Wälder, Sümpfe), und genossen manchmal die Unterstützung lokaler osmanischer Sicherheitsbehörden (Panduren, Martologen, Derbendschi).
In Serbien, das mit wichtigen osmanischen Handelsstraßen durchzogen war, stellte das Heiduckenwesen eine Form der Raubwirtschaft dar. Die osmanische Repression infolge der relativ erfolglosen Islamisierung Serbiens begünstigte das Heiduckenwesen, das gelegentlich zu Aufständen aufflammte und den Charakter einer Volksbefreiungsbewegung annahm. Alle späteren serbischen Aufstände und nationalen Befreiungsbewegungen hatten ihren Ursprung im Heiduckentum.
Gegenwart
Das Wort haiduci wurde auch von der rumänischen Bewegung Haiducii Muscelului, die in den Jahren 1947 und 1959 den Aufstand gegen die Sowjets probte, benutzt.
Die serbischen Fußballclubs Hajduk Kula, Hajduk sa Liona oder der kroatische Fußballclub Hajduk Split, die rumänischen Musikgruppen Taraful Haiducilor oder Haiducii oder der Familienname der Schauspielerin Stacy Haiduk tragen das Wort im Namen.
In Ungarn gibt es mehrere Toponyme, die auf Hajduk basieren, wie Hajdú-Bihar, Hajdúdorog, Hajdúhadház, Hajdúnánás, Hajdúböszörmény, Hajdúszoboszló.
Bekannte Heiducken
Bulgarische Hajduken
- Filip Totju
- Chadschi Dimitar
- Iljo Wojwoda
- Indsche Wojdowa
- Panajot Chitow
- Kapitan Petko Wojwoda
- Scheljo Wojwoda
- Stefan Karadscha
- Tschawdar Wojwoda
Nord-West-Herzegowina
Kroatische Hajduci
Serbische Hajduci
- Deli Marko
- Baba Novak
- Bajo Pivljanin
- Limo Barjaktar
- Hajduk Veljko
Rumänische Haiduci
- Toma Alimoş (Legende)
- Gruia lui Novac (Legende)
- Andrei Budac (1872–1912)
- Grigore Pintea, bekannt als Pintea Viteazul (1670–1703)
- Iancu Jianu († 1817)
- Andrii Popa
- Avram Iancu (1824–1872)
Ungarische Hajdúk
- András Nagy Haiduckengeneral (um 1600)
- Gergely Nemethy (um 1600)
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Bratoljub Klaić, Veliki rječnik stranih riječi (1972)
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