- Heifi
-
Amtszeit 8. Juli 2004 - Vorgänger Thomas Klestil Nachfolger - Geburtsdatum 9. Oktober 1938 Geburtsort Graz, Steiermark Partei SPÖ Mitgliedschaft aktuell ruhend Ehefrau Margit Fischer Heinz Fischer (* 9. Oktober 1938 in Graz, Steiermark) ist ein österreichischer Jurist und Politiker (SPÖ, die Parteimitgliedschaft hat Fischer mit Amtsantritt als Bundespräsident ruhend gestellt) sowie seit 8. Juli 2004 der achte österreichische Bundespräsident der Zweiten Republik.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung und Privates
Aufgrund des Krieges besuchte Heinz Fischer fünf verschiedene Volksschulen in Wien. Nach der Matura im Gymnasium Fichtnergasse in Hietzing im Jahr 1956 studierte Fischer Rechtswissenschaften an der Universität Wien und wurde 1961 zum Doktor promoviert. In den Jahren 1962 bis 1965 deckte er mithilfe der Mitschrift von Ferdinand Lacina den politischen Skandal um den antisemitischen Prof. Taras Borodajkewycz auf. Neben der politischen Tätigkeit setzte Fischer auch seine akademische Laufbahn fort: 1978 wurde er habilitiert und 1993 als Professor für Politikwissenschaft an die Universität Innsbruck berufen. Allerdings führt Fischer den Professoren-Titel bei keiner Gelegenheit an.
Seit 20. September 1968 ist Fischer mit seiner Frau Margit verheiratet, dieser Ehe entstammen zwei Kinder. Außerdem ist er bekennender Agnostiker.
Karriere
Nach seinem Studium war Fischer als Klubsekretär der SPÖ tätig, 1971 wurde er in den Nationalrat gewählt, dem er, mit einer dreijährigen Unterbrechung, bis 2004 angehörte.
1975 wurde er Klubobmann der SPÖ, 1977 stellvertretender Parteivorsitzender. Zwischen 1983 und 1987 war er Wissenschaftsminister in der Bundesregierung Sinowatz, danach wieder Klubobmann der SPÖ. Im Zusammenhang mit der Kreisky-Peter-Wiesenthal-Affäre forderte er einen Untersuchungsausschuss gegen Simon Wiesenthal, der aber in der Folge nicht eingesetzt wurde. 1990 wurde er zum Präsidenten des Österreichischen Nationalrates gewählt und übte dieses Amt bis 2002 aus. Von 2002 bis 2004 war er Zweiter Nationalratspräsident.
Im Jänner 2004 gab er seine Kandidatur für das Amt des österreichischen Bundespräsidenten bekannt. Am 10. März legte Heinz Fischer, der unter anderem Mitglied des Bundesparteivorstandes und stellvertretender Parteivorsitzender der SPÖ gewesen war, seine Parteifunktionen nieder. Die Wahl am 25. April gewann Fischer mit 52,39 Prozent der Stimmen; einem Vorsprung von 4,78 Prozentpunkten vor der Gegenkandidatin Benita Ferrero-Waldner (ÖVP, unterstützt auch von Repräsentanten der FPÖ). Am 8. Juli wurde Fischer als 8. Bundespräsident der Zweiten Republik angelobt. Mit Amtsantritt am 8. Juli 2004 stellte Fischer seine Parteimitgliedschaft bei der SPÖ ruhend, da er erklärte, als Bundespräsident über den Parteien stehen zu wollen.
Sonstiges
Heinz Fischer publizierte mehrere Werke, unter anderem die Bücher Wendezeiten (2001) und Überzeugungen (2006). Fischer, selbst Bergsteiger, war langjähriger Präsident der österreichischen Naturfreunde. Er ist Präsident des Verbandes der Österreichischen Volkshochschulen. Fischer war Gründungsmitglied und langjähriges Präsidiumsmitglied der österreichisch-nordkoreanischen Freundschaftsgesellschaft.
Als Bundespräsident hat er die Schirmherrschaft über nachstehende Institutionen übernommen:
- Österreichisches Rotes Kreuz
- Nachbar in Not
- Licht ins Dunkel
- Österreichisches Olympisches Komitee
- Österreichische Akademie der Wissenschaften
- Dachverband Alpiner Vereine (Österreichischer Alpenverein, Naturfreunde Österreichs, Österreichischer Touristenklub, Bergsteigervereinigung und alpine Gesellschaften)
- Dachverband der Österreichisch-Ausländischen Gesellschaften (Partner aller Nationen, PaN)
- Projekt Österreichische Initiative gegen Blindheit der Christoffel-Blindenmission (Licht für die Welt)
Die Österreichische Post AG brachte mit Ersttag 7. Oktober 2008 eine Sondermarke mit dem Konterfei von Fischer zu seinem 70. Geburtstag mit einem Wert 0,55€ samt Sonderstempel heraus.[1]
Ehrungen und Auszeichnungen
- 2004 Groß-Stern des Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich
- 2006 Collane des Verdienstordens Pro Merito Melitensi des Souv. Malteserordens[2]
- 2006 Beliebtester Österreicher (Zeitschrift News)[3]
- 2007 Großkreuz des norwegischen Sankt-Olav-Ordens
- 2007 Großkreuz mit Großer Ordenskette des Verdienstordens der Italienischen Republik
Werke
- Überzeugungen: eine politische Biografie, Styria, Wien 2006 (unter Mitarbeit von Alfred Reiter), ISBN 978-3-222-13195-0
- Reflexionen, K&S, Wien 1998, ISBN 3-218-00634-1
- Die Zukunft der europäischen Sozialdemokratie, Löcker, Wien 1997, ISBN 3-856409-151-6 (formal falsche ISBN)
- Die Kreisky-Jahre: 1967 - 1983, Löcker, Wien 1994, ISBN 3-85409-149-4
Literatur
- Hofbauer, Ernst: Heinz Fischer. Der Mann im Schatten, Iberia-Verlag, Wien 2004, ISBN 3-85052-179-6
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Seite des österreichischen Bundespräsidenten
- Website des Wahlbüros Dr. Heinz Fischer
- Biografie, Kontaktangaben und Debattenbeiträge ab 1996 von Heinz Fischer im österreichischen Parlament
- Literatur von und über Heinz Fischer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- digitalehofburg.at, Projektidee des Bundespräsidenten
Quellen
- ↑ Die Briefmarke bzw Post.Philatelie, Ausgabe Oktober 2008
- ↑ Malteserkreuz
- ↑ APA-OTS: Bundespräsident Fischer und Natascha Kampusch beliebteste Österreicher 2006, 20. Dezember 2006
Unterrichtsminister Erste Republik: Oswald Menghin
Unterrichtsminister Zweite Republik: Ernst Fischer | Felix Hurdes | Ernst Kolb | Heinrich Drimmel | Theodor Piffl-Perčević | Alois Mock | Leopold Gratz | Fred Sinowatz | Helmut Zilk | Herbert Moritz | Hilde Hawlicek | Rudolf Scholten | Erhard Busek | Elisabeth Gehrer | Claudia Schmied
Wissenschaftsminister (1970–2000): Hertha Firnberg | Heinz Fischer | Hans Tuppy | Erhard Busek | Rudolf Scholten | Caspar Einem
Bildungsminister (2000–2007): Elisabeth Gehrer
Wissenschaftsminister (seit 2007): Johannes Hahn
Franz Dinghofer (1918–1919) / Jodok Fink (1918) / Karl Seitz (1918–1919) / Johann Nepomuk Hauser (1918–1919) / Karl Seitz (1919–1920) | Richard Weiskirchner (1920–1923) | Wilhelm Miklas (1923–1928) | Alfred Gürtler (1928–1930) | Matthias Eldersch (1930–1931) | Karl Renner (1931–1933) |
Leopold Kunschak (1945–1953) | Felix Hurdes (1953–1959) | Leopold Figl (1959–1962) | Alfred Maleta (1962–1970) | Karl Waldbrunner (1970–1971) | Anton Benya (1971–1986) | Leopold Gratz (1986–1989) | Rudolf Pöder (1989–1990) | Heinz Fischer (1990–2002) | Andreas Khol (2002–2006) | Barbara Prammer (seit 2006)
Johann Nepomuk Hauser (1919–1920) | Matthias Eldersch (1920) | Karl Seitz (1920–1923) | Matthias Eldersch (1923–1930) | Rudolf Ramek (1930–1933)
Johann Böhm (1945–1959) | Franz Olah (1959–1961) | Friedrich Hillegeist (1961–1962) | Karl Waldbrunner (1962–1970) | Alfred Maleta (1970–1975) | Roland Minkowitsch (1975–1986) | Marga Hubinek (1986–1990) | Robert Lichal (1990–1994) | Heinrich Neisser (1994–1999) | Thomas Prinzhorn (1999–2002) | Heinz Fischer (2002–2004) | Barbara Prammer (2004–2006) | Michael Spindelegger (2006–2008) | Fritz Neugebauer (seit 2008)
Erste Republik: Karl Seitz | Michael Hainisch | Wilhelm Miklas
Zweite Republik: Karl Renner | Theodor Körner | Adolf Schärf | Franz Jonas | Rudolf Kirchschläger | Kurt Waldheim | Thomas Klestil | Heinz Fischer
Personendaten NAME Fischer, Heinz KURZBESCHREIBUNG österreichischer Politiker (SPÖ) und Bundespräsident GEBURTSDATUM 9. Oktober 1938 GEBURTSORT Graz
Wikimedia Foundation.