- Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster
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Das Pfalzklinikum für Psychiatrie und Neurologie (kurz: Pfalzklinikum) ist ein Klinikum in der Pfalz, dessen Fokus auf psychiatrische, neurologische, psychotherapeutische und sozialtherapeutische Gesundheitsversorgung gerichtet ist. Träger des Pfalzklinikums ist der Bezirksverband Pfalz.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Struktur
Das Pfalzklinikum liegt in Klingenmünster (Landkreis Südliche Weinstraße) am Westrand der Rheinebene. Neben dem Stammhaus werden Kliniken und Einrichtungen in Rockenhausen, Landau, Wörth-Maximiliansau, Kaiserslautern, Kusel, Speyer, Dahn, Edenkoben und Rodalben unterhalten. Das Klinikum wird in der Rechtsform der Anstalt des öffentlichen Rechts geführt.
Bedeutung
Insgesamt verfügt das Pfalzklinikum über 973 Betten. Jährlich werden rund 18.000 Patienten stationär, teilstationär oder ambulant behandelt und betreut. Mit etwa 1350 Beschäftigten auf etwa 1000 Vollzeitstellen ist das Pfalzklinikum einer der größten Arbeitgeber der Region. Wesentliche Abteilungen sind Allgemeinpsychiatrie, Gerontopsychiatrie, Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen sowie Forensische Psychiatrie. Das Pfalzklinikum fungiert als Akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Geschichte
Die Geschichte des Pfalzklinikums beginnt im 19. Jahrhundert; 1857 wurde die Kreisirrenanstalt Klingenmünster mit 250 Betten gegründet, aus der das heutige Pfalzklinikum hervorging. Während der Zeit des Nationalsozialismus war die Klingenmünsterer Klinik auch in verbrecherische Maßnahmen der Psychiatrie eingebunden. Erhebungen hierüber stellte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Otfried K. Linde, Pharmaziedirektor des Klinikums, an. Die Recherchen belegen, dass mindestens 296 Patienten aus der Klingenmünsterer Anstalt gewaltsam zu Tode gebracht wurden, die meisten von ihnen nach Deportation in Vernichtungslager[1].
Trivia
In der Pfalz, hauptsächlich in der Süd- und Vorderpfalz, aber auch im benachbarten Baden, wird über einen Menschen, bei dem man psychische Probleme vermutet, mitunter abschätzig gesagt: „Der gehört nach Klingenmünster!“
Literatur
- Karl Scherer, Otfried K. Linde und Roland Paul (Hrsg.): Die Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster 1933–1945. Psychiatrie im Nationalsozialismus. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde, Kaiserslautern 1998 (2 weitere Auflagen), ISBN 3-927754-34-X
Weblinks
Einzelnachweise
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