- Heiligung der Arbeit
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Die Heiligung beschreibt den Prozess, wodurch ein Gegenstand oder Mensch in einen Zustand der Weihe oder des Heils versetzt wird. Es gibt in den verschiedenen Konfessionen unterschiedliche Auffassungen darüber. Die ältere christliche Tradition betont, dass das ganze Leben der Getauften eine Heiligung der Zeit bezwecke. Mit besonderer Intensität wurde dieses Ziel in den Orden verfolgt. Auch neuere Bewegungen legen starken Wert auf die Durchdringung des Alltags und der Berufsarbeit im christlichen Geist. Die persönliche Heiligung wird auch in der Theologie der protestantischen Erweckungsbewegung betont, um zu beschreiben, was ein Christ nach Bekehrung und Wiedergeburt erwarte.
Heiligung in den Briefen des Paulus
Nach der Theologie des Apostels Paulus ist der Mensch von Natur aus sündig und bedarf der Gnade Gottes, die sich in der Sendung, Erscheinung, Opferung und Auferweckung seines sündlosen Sohnes Jesus gezeigt habe. Durch die gläubige Annahme dieses Geschenks werde er erstmalig grundsätzlich frei von Sünde, gerechtfertigt vor Gott und habe durch die Gabe des Heiligen Geistes Anspruch auf die Gotteskindschaft und den Eintritt in das Reich Gottes. Durch seinen freien Willen sei er zwar immer noch in der Lage zu sündigen, er besitze aber ebenfalls die Fähigkeit, seine sündige alte Natur zu überwinden und zum neuen, heiligen Menschen in Christus zu werden. Die Heiligung geschieht also durch die freie Willensentscheidung, die durch den Heiligen Geist herbeigeführt wird und auf Liebe und Dank Gott gegenüber beruht, im Einklang mit dem Willen Gottes zu handeln. Die Heiligung sei somit ein längerer Prozess, den der Gläubige bis zum Eintritt in das Reich Gottes und Erlangen seiner himmlischen Berufung durchschreite. Erst dann habe er das Ziel der Ewigkeit und vollkommenen Heiligkeit erreicht.
Literatur
- John Riches: Art. Heiligung. In: Theologische Realenzyklopädie 14 (1985), S. 718-737 (mit weiterer Lit.)
- Oswald Bayer: Aus Glauben leben. Über Rechtfertigung und Heiligung. Calwer Taschenbibliothek 7. 2., überarb. Aufl. Calwer Verl., Stuttgart 1990 ISBN 3-7668-3067-8
Siehe auch
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