- Heimatschutzbewegung
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Die Heimatbewegung, auch Heimatschutzbewegung, war eine Bewegung gegen Ende des 19. Jahrhunderts, deren Ziel die Stärkung und der Schutz regionaler Identität war und die schließlich in die Gründung zahlreicher regionaler Heimatvereine, Trachtenvereine, Geschichtsvereine und Volkskunstvereine mündete. Spezifisch für die Heimatbewegung war die starke Romantisierung und Idealisierung von Natur und unverdorbenem Landleben sowie ihre Zivilisationskritik.
Ihr Ursache liegt in der Ablehnung großer Teile der Bevölkerung gegen die damaligen Industrialisierungs- und Verstädterungsprozesse. Träger waren die bildungsbürgerlichen Mittelschichten.
In Deutschland wurde der Begriff Heimat mit den Befreiungskriegen und der gleichzeitigen Geistesbewegung der Romantik politisch wirksamer als zuvor. An die Spitze der Bewegung trat der Deutsche Heimatbund.
In die Nachfolge der Heimatbewegung trat die völkische Bewegung während der Weimarer Republik. Schließlich wurde die Heimatschutzbewegung von der NSDAP aufgegriffen und in ihren Dienst gestellt.
Vor dem Hintergrund aktueller Globalisierungsvorgänge finden Bemühungen um das Bewahren regionaler Kultur und Sprache auch heute noch statt. Die Heimatbewegung ist verflochten mit de Bewegungen zum Naturschutz, Denkmalschutz und dem Deutschen Werkbund und den Bemühungen zur Pflege von Kulturlandschaften. Es besteht auch ein Einfluss auf die Anknüpfung an regionale Traditionen in der Baukunst.
Literatur
- Werner Hartung: Konservative Zivilisationskritik und regionale Identität. Am Beispiel der niedersächsischen Heimatbewegung 1895 bis 1919. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen 10), Hannover 1991.
- Edeltraud Klueting (Hg.): Antimodernismus und Reform. Zur Geschichte der deutschen Heimatbewegung, Darmstadt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1991.
Siehe auch
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