Heinersdorf an der Tafelfichte

Heinersdorf an der Tafelfichte
Jindřichovice pod Smrkem
Wappen von Jindřichovice pod Smrkem
Jindřichovice pod Smrkem (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Liberecký kraj
Bezirk: Liberec
Fläche: 1913 ha
Geographische Lage: 50° 57′ N, 15° 15′ O50.9515.25376Koordinaten: 50° 57′ 0″ N, 15° 15′ 0″ O
Höhe: 376 m n.m.
Einwohner: 624 (2005)
Postleitzahl: 463 65
Verkehr
Straße: Frýdlant - Jindřichovice pod Smrkem
Bahnanschluss: Frýdlant - Jindřichovice pod Smrkem
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 2
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Petr Pávek
Adresse: Jindřichovice pod Smrkem 245
463 65 Nové Město pod Smrkem
Website: www.jindrichovice.cz

Jindřichovice pod Smrkem (deutsch Heinersdorf an der Tafelfichte) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt 14 Kilometer nordöstlich von Frýdlant an der polnischen Grenze und gehört zum Okres Liberec.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Jindřichovice erstreckt sich entlang des Baches Jindřichovický potok im Isergebirgsvorland. Südlich erheben sich der Jindřichovický hřeben (Heinersdorfer Rücken) und der 572 m hohe Andělský vrch (Engelsberg). Das Dorf ist Endstation der Eisenbahnnebenstrecke von Frýdlant über Nové Město pod Smrkem nach Jindřichovice.

Nachbarorte sind Srbská im Norden, Świecie und Kolonia Świecie im Nordosten, Chałupska, Barcie und Wolimierz im Osten, Wola Sokołowska, Dětřichovec und Pobiedna im Südosten, Nové Město pod Smrkem im Süden, Hajniště und Dolní Řasnice im Südwesten sowie Horní Řasnice im Westen.

Geschichte

Als 1278 die Biebersteiner die Herrschaft Seidenberg erwarben, verlegten sie den Herrschaftssitz nach Friedland und ließen die Waldgebiete kolonisieren. Zu dieser Zeit entstand auch Jindřichovice als eine Ansiedlung von Holzfällern. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde die Kirche Jakobus´ des Älteren erbaut. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Heynrichsdorf ym gebirge im Jahre 1381.

Heinersdorf wurde am 21. März 1431 von einer Abteilung der Hussiten unter Jan Čapek ze Sán heimgesucht, die den Ort niederbrannten und verwüsteten. Nach der Zerstörung entstand das Dorf etwa einen Kilometer bachabwärts an neuer Stelle wieder.

1832 wurde Heinersdorf zum Pfarrort für Dittersbächel, Heinersdorf und Wünschendorf. Bis zur Ablösung der Patrimonialherrschaften im Jahre 1848 blieb Heinersdorf der Herrschaft Friedland untertänig. Größtes Unternehmen war die 1823 gegründete Wollwarenfabrik von Eduard Heintschel und Comp. Am 2. August 1902 nahm die Friedländer Bezirksbahn die Lokalbahnstrecke von Friedland nach Heinersdorf in Betrieb. Im darauf folgenden Jahr wurde die Strecke bis Friedeberg zum Anschluss an die Bahnstrecke nach Greiffenberg verlängert und am 1. November 1904 eingeweiht. 1910 lebten in Heinersdorf 2525 Menschen.

Nach dem Zusammenbruch der k.u.k. Monarchie strebte die Bevölkerung des überwiegend deutsch besiedelten Dorfes einen Anschluss an Deutschösterreich an. In den 1930er Jahren gewann die Sudetendeutsche Partei stark an Einfluss. Bei einem Votum stimmten 1938 1049 der Einwohner für einen Anschluss an das Deutsche Reich und vier dagegen. Nach dem Münchner Abkommen erfolgte die Angliederung; bis 1945 gehörte Heinersdorf zum Landkreis Friedland (Isergebirge).

Im Mai 1945 hatte Jindřichovice 1720 Einwohner, davon waren 1679 Deutsche und 41 Tschechen. Bis zum Beginn des Jahre 1946 wurden 551 Deutsche vertrieben; in den Ort zogen 210 Tschechen. 1960 erfolgte die Eingemeindung von Dětřichovec. Am 1. Juli 1980 wurde Jindřichovice zum Ortsteil von Nové Město pod Smrkem, seit 1990 ist das Dorf wieder selbstständig.

Der Bürgermeister des Ortes, Petr Pávek, gehört der Partei der Grünen an. Bei den Parlamentswahlen 2006 war er Spitzenkandidat im Liberecký kraj und erzielte mit 9,8 % der Stimmen ein beachtliches Ergebnis.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Jindřichovice pod Smrkem besteht aus den Ortsteilen Dětřichovec (Dittersbächel) und Jindřichovice pod Smrkem (Heinersdorf an der Tafelfichte).

Sehenswürdigkeiten

Jakobuskirche
  • Ruine der romanischen Jakobuskirche das alten Dorfes aus dem 13. Jahrhundert, 1431 durch die Hussiten zerstört
  • Kirche der Hl. Dreifaltigkeit
  • Zwei Windkraftwerke mit einer Leistung von 2 x 600 kW, errichtet 2003
  • Museum des bäuerlichen Lebens vor der Industrialisierung der Landwirtschaft
  • Windmühle aus dem 1930er Jahren

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