- Allofon
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Als Allophon (aus griech. allo „anders als“, fone „Stimme“, bed. „andersklingend“) bezeichnet man in der Linguistik die lautliche Variante eines Phonems. Allophone werden auch als Phonemvarianten oder subphoneme Varianten bezeichnet.
Die Unterscheidung zwischen Allophon und Phonem wird vorgenommen, da ein Phonem in unterschiedlichen lautlichen (allophonischen) Varianten gesprochen (realisiert) werden kann, ohne dass dieser lautliche Unterschied einen Einfluss auf die Bedeutung dieses Phonemes hat. Durch systematische Untersuchung ihrer phonetischen Eigenschaften auf Ähnlichkeit mit anderen Aussprachevarianten, vor allem durch Minimalpaaranalyse, können die Laute schließlich als Allophone eines einzigen Phonems klassifiziert werden.
Welche lautliche Variante gesprochen wird, ist bestimmt durch den Dialekt, durch Koartikulationseffekte oder durch die lautliche Umgebung eines Phonems. Was in der einen Sprache als allophonische Variante eines Phonems gilt, kann in einer anderen Sprache ein eigenes Phonem sein.
Es werden unterschieden:
- Freie Variation
- Die Varianten sind gleichberechtigte Realisationen eines Phonems, z. B. das Zungen- und Zäpfchen-r: vorne gerollt [r] oder hinten mit Gaumenzäpfchen [ʁ]. Die Vertauschung der Varianten führt nicht zu einer Bedeutungsänderung.
- Kombinatorische Variation
- Die Varianten treten in Abhängigkeit von der phonologischen Umgebung auf, z. B. das /x/ im Deutschen. Es wird nach hellen Vokalen (/i/, /e/) meist [ç] wie in „ich“ gesprochen, und nach dunklen Vokalen (/a/, /o/, /u/, /au/) meist [x] oder [χ]) wie in „ach“.
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