Heinrich August Siegmund Rodewald

Heinrich August Siegmund Rodewald
Heinrich Rodewald

Heinrich August Siegmund Rodewald (* 24. November 1869 in Bremen; † 11. Dezember 1939 in Reetz/Neumark) war ein deutscher evangelischer Theologe und Kirchengeschichtler.

Nach dem Studium der Theologie in Marburg, Göttingen und Bonn legte Rodewald vor dem Konsistorium in Koblenz das Theologische Examen ab und trat in den Dienst der Rheinischen Provinzialkirche. Er war als Hilfsprediger bei Valentin Umbeck (zunächst Präses, später Generalsuperintendent der Rheinischen Kirche) in Kreuznach und Bonn sowie eine Zeitlang als Privatlehrer tätig, bis 1901 die Berufung auf die Pfarrstelle der Kirchengemeinde Irmenach erfolgte.

Recht bald begann er mit der Erforschung der Geschichte Irmenachs und der Hinteren Grafschaft Sponheim. Seit 1909 veröffentlichte er zahlreiche Arbeiten in den „Monatsheften für Rheinische Kirchengeschichte“, deren Mitherausgeber er später für einige Jahre wurde. Hinzu kamen weitere Veröffentlichungen in zahlreichen weiteren Zeitschriften sowie einige Monographien. Für eine Arbeit über den Pfalzgrafen Georg Wilhelm wurde er zum lic. theol. promoviert. Mit seinen Forschungen macht Rodewald die Hintere Grafschaft Sponheim „zu dem am besten bearbeiteten Gebiet des rheinischen Oberlandes [...] Ihm verdanken wir viele ebenso gründliche wie liebevolle Darstellungen hintersponheimischer Verhältnisse und Ereignisse, fürstlicher und anderer Personen. Es war seine besondere Gabe, Archiven des In- und Auslandes ihre Schätze zu entreißen.“[1]

1928 erfolgte Rodewalds Emeritierung als Pfarrer und seine Ernennung zum ersten hauptamtlichen Leiter des Provinzialkirchenarchivs der Rheinischen Kirche in Bonn. Neben der Ordnung und Erweiterung des Archivbestandes begann er mit der Vorbereitung eines rheinischen Pfarrerbuches, das dann allerdings erst unter seinem Nachfolger Albert Rosenkranz veröffentlicht wurde.[2]

Am 1. Juli 1939 musste Rodewald aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand treten und zog zur Familie seiner Tochter Anneliese nach Reetz, wo er am 11. Dezember 1939 verstarb. Sein Grab ist nicht mehr auffindbar. Auf dem Irmenacher Friedhof erinnert der Stein des Familiengrabes an Rodewald.

Inhaltsverzeichnis

Aus der Literatur

„Da schafft im stillen Pfarrhaus Heinrich Rodewald, der Geschichtschreiber der Hintern Grafschaft Sponheim, und formt die Erinnerungen der Vergangenheit aus vielen kleinen bunten Steinchen zu einem großen lebendigen Bilde.“ (Ludwig Mathar)[3]

Einzelnachweise

  1. Hugo Fröhlich: Die Kirchengeschichte des Rheinischen Oberlandes. In: Ernst Gillmann (Hrsg.): Unsere Kirche im Rheinischen Oberland. Verlag Glaube und Heimat, Simmern 1954, S. 101-398, Zitat: S. 381.
  2. Rosenkranz, Albert: Das evangelische Rheinland. Ein rheinisches Gemeinde- und Pfarrerbuch. 2. Band: Die Pfarrer. Presseverband der Evangelischen Kirche im Rheinland, Düsseldorf 1958. (Schriftenreihe des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte 7)
  3. Ludwig Mathar: Die Mosel. Bachem, Köln [1924], S. 305.

Literatur

  • Günther Böse: Pfarrer Lic. Heinrich Rodewald (1869-1939), der Geschichtsschreiber der Hinteren Grafschaft Sponheim, in: Jahresschrift des Arbeitskreises für Heimatkunde Mittelmosel und moselnahe Hunsrück- und Eifelgebiete, 10 (1992), S. 7-17. (Gekürzt auch in: Jahrbuch des Kreises Bernkastel-Wittlich 1990, S. 341-347.)
  • Günther Böse: Verzeichnis der Schriften von und über Lic. Heinrich Rodewald, in: Jahresschrift des Arbeitskreises für Heimatkunde Mittelmosel und moselnahe Hunsrück- und Eifelgebiete, 10 (1992), S. 17-24.

Weblinks


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