Heinrich IV., deutscher Kaiser

Heinrich IV., deutscher Kaiser
Heinrich IV. (Detail aus einem Evangeliar aus St. Emmeram, nach 1106)

Heinrich IV. (* 11. November 1050 vermutlich in Goslar; † 7. August 1106 in Lüttich) war als Sohn von Kaiser Heinrich III. und der Kaiserin Agnes seit 1053 Mitkönig, ab 1056 König und von 1084 bis zu seiner durch seinen Sohn Heinrich V. erzwungenen Abdankung am 31. Dezember 1105 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.

Als dritter Kaiser der Salier-Dynastie war Heinrich IV einer der umstrittensten Herrscher des Mittelalters, eine der faszinierendsten römisch-deutschen Kaisergestalten mit einem der bewegtesten persönlichen Schicksale, der mit seiner fast 50-jährigen Regierung – der längsten des Früh- und Hochmittelalters – nicht nur seine Zeitgenossen, sondern auch spätere Historikergenerationen polarisierte. Seine Auseinandersetzung mit Papst Gregor VII. und sein Gang nach Canossa gelten als Höhepunkt des Investiturstreits.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kindheit und Jugend

Heinrichs Geburtsstätte, die Kaiserpfalz Goslar heute.

Mit Heinrich IV. wurde am 11. November 1050 in der Kaiserpfalz Goslar endlich (so Hermann von Reichenau[1]) der lang ersehnte Thronfolger Kaiser Heinrichs III. und seiner zweiten Frau Agnes von Poitou geboren. Seine Eltern gaben ihm zunächst den Namen des Großvaters, Konrad. Wohl unter dem Einfluss des Abtes Hugo von Cluny wurde der Name bald darauf in Heinrich geändert. Damit der angesehene Abt der cluniazensischen Reformbewegung Taufpate des Thronfolgers werden konnte, wurde die dann in Köln stattfindende Taufe bis zum nächsten Osterfest verzögert.

Noch vorher, auf dem Weihnachtsfest 1050 in Pöhlde, ließ Heinrich III. die anwesenden Fürsten schwören, dem Thronfolger treu ergeben zu sein. Bald darauf, im November 1053, wählte eine Reichsversammlung in Trebur den dreijährigen Heinrich zum König. Die dort versammelten Reichsfürsten machten dabei allerdings die Einschränkung, dem Sohn nur zu folgen, wenn sich dieser als gerechter Herrscher erweise.

Im folgenden Dezember wurde Heinrich zum Herzog von Bayern ernannt. Am 17. Juli 1054 krönte ihn Erzbischof Hermann von Köln in Aachen zum König. Das Herzogtum Bayern erhielt daraufhin Heinrichs jüngerer Bruder Konrad. Am Weihnachtsfest 1055 wurde der junge Heinrich in Zürich mit Bertha von Turin verlobt, wodurch Heinrich III. ein politisches Gegengewicht im Alpenraum zu seinem Rivalen Gottfried dem Bärtigen und dem diesem durch Heirat verbundenen Hause Canossa-Tuszien zu schaffen versuchte.

Kurz bevor Heinrich III. am 5. Oktober 1056 in Anwesenheit des Papstes unerwartet starb, ließ er die an seinem Sterbebett versammelten Reichsfürsten zum zweiten Mal seinen Sohn zum König wählen und stellte diesen unter den Schutz des ebenfalls am Sterbebett anwesenden Papstes Viktor II., der seit September in der Umgebung des Kaisers weilte. Viktor erreichte zunächst einen reibungslosen Übergang der Staatsgewalt in die Hände des jungen Thronfolgers und seiner Mutter Agnes. Er vollendete die Aussöhnung mit Gottfried dem Bärtigen, setzte Heinrich in Aachen auf den Thron Karls des Großen und sorgte dafür, dass die südlichen Reichsfürsten ihm huldigten. Im Februar 1057 kehrte Viktor nach Italien zurück, wo er bald darauf starb.

Die Regierungsgeschäfte wurden faktisch von Kaiserin Agnes von 1056–1061 als Regentin weitergeführt. Sie konnte jedoch 1060 die ungarischen Thronfolgestreitigkeiten nicht zu ihrer Zufriedenheit regeln und ließ es nach dem Tod des Papstes Nikolaus II. mit der Wahl Alexanders II. und des Gegenpapstes Honorius II. zum Schisma kommen, weil sie die Rechte ihres Sohnes aus der ihm verliehenen Würde eines „patricius Romanorum“ nicht wahrzunehmen verstand. Außerdem brachte sie – obwohl dies zum damaligen Zeitpunkt noch nicht absehbar war – durch die Belehnung Rudolfs von Rheinfelden mit dem Herzogtum Schwaben und der Verwaltung Burgunds, Ottos von Northeim mit dem Herzogtum Bayern und Bertholds von Zähringen mit dem Herzogtum Kärnten die späteren Hauptgegner ihres Sohnes in Position. Man warf Agnes vor, ihren Sohn durch rangniedere Ministeriale erziehen zu lassen und ein Verhältnis mit ihrem wichtigsten Berater, Bischof Heinrich von Augsburg, zu haben. Sie konnte „dem Verdacht unzüchtiger Liebe nicht entgehen, denn allgemein ging das Gerücht, ein so vertrauliches Verhältnis sei nicht ohne unsittlichen Verkehr erwachsen“, so der Chronist Lampert von Hersfeld.[2]

Der Staatsstreich von Kaiserswerth

Hauptartikel: Staatsstreich von Kaiserswerth

Die Unzufriedenheit mit der Regentschaft für den minderjährigen Heinrich führte zu der Verschwörung einiger Reichsfürsten unter der Führung von Anno II., dem Erzbischof von Köln. Dieser brachte den jungen König im April 1062 beim Staatsstreich von Kaiserswerth (heute Düsseldorf) in seine Gewalt: Heinrich wurde auf einem Rheinschiff entführt. Anno regierte fortan als Reichsverweser, war Heinrich aber vollkommen verhasst und fand keinen Zugang zum König. Ab 1063 musste Anno sein Amt mit Adalbert, dem Erzbischof von Hamburg-Bremen, teilen. Adalbert bekam immer mehr Einfluss über Heinrich und drängte Anno zunehmend aus dem Amt.

Am 29. März 1065 erhielt Heinrich die Schwertleite und war somit volljährig. Seine Mutter Agnes soll ihren Sohn gerade noch davon abgehalten haben, das Schwert, das er eben umgürtet bekommen hatte, gegen den verhassten Anno zu erheben. Heinrich nahm nun die Regierungsgewalt selbst in die Hand, doch blieb Adalbert von Bremen zunächst sein wichtigster Berater. Im Januar 1066 wurde Adalbert auf dem Reichstag in Tribur von den deutschen Fürsten auf Betreiben von Anno und Siegfried I. von Mainz des Hofes verwiesen, dennoch gewann Anno keinen Einfluss mehr auf den König zurück.

Am 13. Juli 1066 heiratete Heinrich Bertha von Turin. Als er sich drei Jahre später in einem aufsehenerregenden Scheidungsverfahren – mit der Versicherung, die Königin sei noch Jungfrau – von ihr trennen wollte, bezichtigte ihn der päpstliche Legat Petrus Damiani der schweren Unsittlichkeit und verweigerte die Scheidung.

Der Sachsenkrieg

Hauptartikel: Sachsenkrieg (Heinrich IV.)

Wichtigstes politisches Ereignis der ersten Regierungsjahre Heinrichs war die im Sachsenkrieg gipfelnde Auseinandersetzung mit den Sachsen. Noch unter dem Einfluss Adalberts hatte Heinrich kurz nach seinem Regierungsantritt begonnen, rund um den Harz das während der langen Phase der Regentschaft verloren gegangene Königsgut wiederzugewinnen. Dabei wurden zu dessen Sicherung auch neue Burgen errichtet und mit landfremden Ministerialen aus Schwaben belegt. Insgesamt bewirkten die Vorhaben eine intensivere Beherrschung des Gebiets. Den Ministerialen wurde von der umliegenden Bevölkerung der Vorwurf gemacht, sie ungerecht und hart zu bedrängen. Auch wurde König Heinrich vorgeworfen, sich nur noch in Sachsen aufzuhalten und dadurch diese Landschaft übermäßig zu belasten. Es kam zu einem Bündnis des sächsischen Adels mit der Landbevölkerung und Forderungen an den König, wie z.B. die Schleifung der Burgen, Rückgabe der Güter und Aufenthalt auch in anderen Landschaften des Reichs. Als dieser ablehnte kam es zum Aufstand. Im Sommer 1073 belagerten die Sachsen unter der Führung von Otto von Northeim und Bischof Burchard II. von Halberstadt Heinrich in der Harzburg. Dieser konnte jedoch ins königstreue Worms fliehen und erreichte am 2. Februar 1074 den Friedensschluss von Gerstungen, in dem er die Forderungen der Sachsen weitgehend anerkennen musste. Nach der kurz darauf erfolgten Plünderung der Harzburg durch die sächsische Landbevölkerung brach der Konflikt jedoch erneut aus und führte am 9. Juni 1075 zur Entscheidungsschlacht bei Homburg an der Unstrut, die Heinrich für sich entscheiden konnte. Im Oktober kapitulierten die Sachsen bei Spier endgültig und bedingungslos.

Der Investiturstreit bis zum Gang nach Canossa

Hauptartikel: Investiturstreit

Doch Heinrich blieb kaum Zeit, den Triumph über die Sachsen zu genießen, denn sofort zog der sich anbahnende Investiturstreit – der Streit um die Einsetzung der Bischöfe in nicht nur ihre kirchlichen Ämter, sondern auch in die damit verbundenen Ämter der Reichsverwaltung – für Jahre seine ganze Aufmerksamkeit auf sich.

Die von seinem Vater Heinrich III. 1046 in den Synoden von Sutri und Rom durch die Absetzung der drei Päpste Benedikt IX., Gregor VI. und Silvester III. und die Einsetzung des Bischofs Suidger vom Bamberg als Reformpapst Clemens II. eingeleitete und seitdem von den Reformpäpsten unterstützte kirchliche Reformbewegung sah in der Simonie das Grundübel der Zeit. Der Begriff der Simonie, mit dem ursprünglich seit Humbert von Silva Candida die Vergabe geistlicher Insignien und Kirchenämter gegen Geld gemeint war, wurde ausgedehnt auf jede Investitur eines Klerikers durch einen Laien in ein kirchliches Amt. Von vielen Synoden wurde wiederholt gefordert, dass Kleriker auf keinen Fall von Laien Kirchenstellen annehmen sollten, weder für Geld noch geschenkt.

Die Laieninvestitur wurde von den Reformkräften aus zwei Gründen mit der Simonie verglichen: Zum einen hatte der Ablauf der Investiturzeremonie mit der Zeremonie beim Verleihen von Lehen viel Ähnlichkeit, zum anderen gab es Parallelen zur Amtseinführung der Kleriker in den Niederkirchen, bei denen der Grundherr als Eigenkirchenherr die Einführung in das Amt vornahm. Bei Erzbistümern und Bischöfen nahm sie der König vor, indem er dem gewählten Kandidaten Bischofsring und Krummstab bei der so genannten „Investitur mit Stab und Ring“ übergab.

Im Zeichen der Rückbesinnung auf das Vorbild der Urkirche und auf das Ideal eines Lebens in apostolischer Armut wurde verschärft die Einhaltung des Zölibats eingefordert, mit der jeglicher Vererbungstendenz klerikaler Ämter und Einkünfte vorgebeugt und der Einfluss der Kirchenoberen im Wege regelmäßiger Investituren gesichert werden sollte.

Verkörpert wurden diese neuen Reformideale durch Papst Gregors Reform-Programm, das im Dictatus Papae gipfelte. In diesem propagierte er die Lösung der Kirche aus der Fremdbestimmung durch Laiengewalt („libertas ecclesiae“) und darüber hinaus als Nachfolger des von Christus mit der Verwaltung der Kirche – „Du bist der Fels, auf dem ich meine Kirche bauen will“ (Matthäus (Mt 16,18 EU)) – und der Schlüsselgewalt für den Himmel versehenen Apostels Petrus die Vorrangstellung des Papstes gegenüber aller weltlichen Macht. Dies zielte vor allem gegen den als Schutzherrn der Kirche „rex et sacerdos“ (als ausweislich der Heiligen Lanze als wichtigstem Reichskleinod nur Gott verantwortlichen obersten Herrscher, ohne dessen Einwilligung seit einer Vereinbarung zwischen Otto dem Großen und Papst Johannes XII. von 962 kein Papst geweiht und damit in sein Amt eingeführt werden durfte) titulierten König. Weite Teile des deutschen Episkopats, die durch die bisherige Investiturpraxis an den König gebunden waren, sahen in Gregors Bestrebungen zur Eindämmung der Simonie Nachteile. Sie fühlten sich vom Papst bevormundet und unterstützten deshalb zunächst den König, mit dem zusammen sie ihm schließlich den Gehorsam aufkündigten.

Der Streit mit Gregor VII.

Als Heinrich IV. im Jahr 1071 den erzbischöflichen Stuhl des Bistums Mailand durch einen von Papst Alexander II. exkommunizierten Erzbischof besetzen wollte, spitzte sich die Situation zu. Mailand war damals Heimat der radikal-religiösen Volksbewegung Pataria unter dem Ritter Erlembald. Dieser setzte kurzerhand einen eigenen Erzbischof ein. Zwei Jahre später wurde Gregor VII. neuer Papst. Es begannen Verhandlungen zwischen ihm und dem König, bei denen einige Reichsbischöfe die Laieninvestitur durch den König unterstützten. Die Verhandlungen schlugen fehl, woraufhin Gregor die Ratgeber des Königs bannte. Als Erlembald ermordet wurde, setzte Heinrich IV. im September 1075 – entgegen früheren Zusicherungen – in erneuter Laieninvestitur den Kleriker Tedald als Erzbischof von Mailand ein und investierte für die Diözesen Fermo und Spoleto Bischöfe. Daraufhin schickte Gregor noch im Dezember einen geharnischten Brief an Heinrich, in dem er diesen mit harschen Worten ermahnte und Gehorsam forderte:

Bischof Gregor, Knecht der Knechte Gottes, an König Heinrich Gruß und apostolischen Segen – vorausgesetzt, er gehorcht dem Apostolischen Stuhl, wie es sich für einen christlichen König gehört (…)![3]

Der Reichstag in Worms

Im Januar 1076 versammelte Heinrich daraufhin die Mehrzahl der Bischöfe auf dem Reichstag zu Worms um sich. Dort kündigte die Mehrheit der Bischöfe aus Deutschland und der Lombardei dem von ihnen bis dahin anerkannten Papst den Gehorsam auf und erklärte Gregor für abgesetzt. Da sich die Erzbischöfe und Bischöfe als mit erheblichen Privilegien ausgestattete Reichsfürsten fühlten, sahen sie die Besetzung ihrer Reichsfürstenämter durch den Papst als Gefährdung des Reichskirchensystems, der Grundlage der Verwaltung des Reiches, an. Dort in Worms verfasste man einen Antwortbrief an Gregor VII., in dem der Papst aufgefordert wurde, sein Amt niederzulegen:

Heinrich, nicht durch Anmaßung, sondern durch Gottes gerechte Anordnung König, an Hildebrand, nicht mehr den Papst, sondern den falschen Mönch. […] So steige du denn, der du durch diesen Fluch und das Urteil aller unserer Bischöfe und unser eigenes verdammt bist, herab, verlasse den apostolischen Stuhl, den du dir angemaßt hast. […] Ich, Heinrich, durch die Gnade Gottes König, sage dir zusammen mit allen meinen Bischöfen: Steige herab, steige herab![4]

Als Legitimationsgrundlage dieser Amtsenthebung führte man an, dass Gregor gar nicht rechtmäßig zum Papst gewählt worden sei. Er war nämlich nicht nach der Papstwahlordnung von 1059 gewählt, sondern vom römischen Volk tumultuarisch zum Papst erhoben worden. Außerdem habe Heinrich als Patricius von Rom das Recht gehabt, den Papst zu ernennen, oder zumindest seine Wahl zu bestätigen. Dies war jedoch nicht geschehen. Als weitere Gründe gab man an, Gregor habe seinen Eid gebrochen, sich niemals zum Papst wählen zu lassen, und er pflege allzu vertrauten Umgang mit Frauen.

Die Fastensynode 1076 in Rom

Papst Gregor VII.

Die Antwort von Gregor kam umgehend. Auf der Fastensynode von 1076 in Rom predigte er:

„[…] und daß mir um deinetwillen von Gott Gewalt gegeben ist, zu binden und zu lösen, im Himmel und auf Erden. In dieser festen Zuversicht […] spreche ich König Heinrich, des Kaisers Heinrich Sohn, der sich gegen deine Kirche mit unerhörtem Hochmut erhoben hat, die Herrschaft über Deutschland und Italien ab, und ich löse alle Christen vom Eid, den sie ihm geleistet haben oder noch leisten werden, und untersage, ihm fürderhin als König zu dienen. […] Und weil er […] mit Gebannten Gemeinschaft hält, vielerlei Unrecht tut, meine Ermahnungen, die ich um seines Heiles willen an ihn gerichtet habe, verachtet, […] sich von deiner Kirche trennt und sie zu spalten sucht, darum binde ich als dein Stellvertreter ihn mit der Fessel des Fluchs […].“[5]

Gregor VII. erklärte Heinrich IV. für abgesetzt und gebannt. Die Absetzung und Bannung Heinrichs begründete Gregor VII. damit, dass Heinrich IV. sich gegen die kirchlichen Hoheitsrechte aufgelehnt habe und somit nicht mehr König sein könne. Wer in dieser Weise Gottes Stellvertreter den Gehorsam versage und mit Exkommunizierten Umgang pflege, gehe seiner Herrschaftsrechte verlustig. Demzufolge waren alle Untertanen vom Treueid, den sie Heinrich geleistet hatten, entbunden, er selbst für abgesetzt erklärt und über ihn war der Bann verhängt. Der betraf im förmlichen Sinne jedoch nicht den König, sondern den Christen Heinrich, der mit Gebannten Umgang hielt und sich der päpstlichen Autorität widersetzte.

Dieser Bann des „rex et sacerdos“, dessen Vorgänger als „patricius Romanorum“ in Ausfluss der sakral-theokratischen Königsidee die jeweils anstehende Wahl eines Papstes entscheidend bestimmt hatten, war für die damalige Zeit unvorstellbar und hinterließ in der abendländischen Christenheit eine große Erregung. Zahlreiche propagandistische Streitschriften pro und contra der Vormachtstellung des Kaisers oder des Papstes in der auf Papst Gelasius I. (492-496) zurückgehenden Zwei-Schwerter-Theorie wurden abgefasst. Vor allem die deutsche Christenheit war tief gespalten.

Der Gang nach Canossa

Heinrich bittet Mathilde von Tuszien und Abt Hugo von Cluny um Vermittlung (aus Codex Vat. lat. 4922 von ca. 1115)

Hauptartikel: Gang nach Canossa

Nach dem Kirchenbann durch Gregor fielen viele der deutschen Fürsten, die Heinrich ehemals unterstützt hatten, von ihm ab und zwangen ihn auf der Reichsversammlung in Trebur im Oktober 1076 zur Entlassung der vom Papst ebenfalls gebannten Räte und zur Lösung vom gegen ihn verhängten Bann binnen Jahr und Tag. Bis zum 2. Februar des kommenden Jahres sollte sich Heinrich vom Bann lösen und sich auf einem Reichstag in Augsburg dem Urteil des Papstes unterwerfen, dann wollte man von der Wahl eines neuen Königs Abstand nehmen. Um den Papst noch vor diesem geplanten Treffen mit den abtrünnigen Reichsfürsten abzufangen, brach Heinrich trotz tief verschneiter Alpen im Dezember 1076 mit wenigen Begleitern nach Italien auf. Weil seine Gegner die Zugänge zu den deutschen Gebirgspässe blockiert hatten, musste der König über den Mont Cenis/Burgund nach Italien reisen, um den Papst vor dem angesetzten Reichstag in Augsburg aufzusuchen, damit er vom gegen ihn verhängten Bann gelöst werde – und die Fürstenopposition ihrem König gegenüber wieder zum Gehorsam verpflichtet wären. Nur so konnte Heinrich seine politische Handlungsfähigkeit als König zurück erhalten.

Gregor VII. befürchtete das Anrücken eines kaiserlichen Heeres und wollte einer Begegnung mit Heinrich ausweichen, zog sich deshalb auf die gut befestigte Burg Canossa der Markgräfin Mathilde von Tuszien zurück. Heinrich erfuhr dies und verhandelte mit Hilfe der Markgräfin und seines Paten Hugo von Cluny über ein Treffen mit Gregor. Am Festtag der Bekehrung des heiligen Paulus, am 25. Januar 1077, zog Heinrich IV. im Büßergewand vor die Burg Canossa. Am vierten Tag, am 28. Januar, löste der Papst Heinrich vom Kirchenbann, fünf Tage vor Ablauf der von der Fürstenopposition dafür gesetzten Frist.

Die Darstellung von Heinrichs Gang nach Canossa als eines demütigenden Bittgangs beruht vor allem auf der bildhaften Darstellung der wichtigsten Quelle, deren Verfasser Lampert von Hersfeld ein Parteigänger des Papstes und der Adelsopposition war und dessen Darstellung die neuere Forschung als tendenziös und propagandistisch wertet. Die Buße war ein formaler Akt, den Heinrich vollzog und den Papst Gregor VII. nicht ablehnen konnte. Die neuere Forschung sieht im Gang nach Canossa einen geschickten taktischen und diplomatischen Schachzug, der Heinrich wieder neue Handlungsfreiheit gab und die Gregors erheblich einschränkte. Langfristig allerdings schwächte der Gang nach Canossa die Stellung des deutschen Königtums.

Vor kurzem hat Johannes Fried eine Neuinterpretation der Ereignisse vorgestellt, wonach es keinen wie in den Quellen beschriebenen Bußgang Heinrichs nach Canossa gegeben hat. Vielmehr hätten der König und der Papst schon seit dem Spätsommer 1076 in Kontakt miteinander gestanden, um eine konsensfähige Einigung zu erreichen. Der Papst habe dann den König, der die Ankunft des Papstes in Deutschland nicht abwarten wollte und ihm deshalb entgegen gezogen war, bereits am 25. Januar vom Bann befreit und drei Tage später sogar einen Pakt mit ihm geschlossen, der aber nie wirksam wurde.[6]

Die Zeit der Gegenkönige

Obwohl die Exkommunikation Heinrichs IV. 5 Tage vor „Jahr und Tag“ aufgehoben worden war und der Papst Heinrich IV. als König behandelte, erklärte die Fürstenopposition am 15. März 1077 in Forchheim in Anwesenheit zweier päpstlicher Legaten Heinrich IV. für abgesetzt und wählte unter der Führung des Erzbischofs Siegfried I. von Mainz den Schwabenherzog Rudolf von Rheinfelden zum Gegenkönig, der am 26. März in Mainz zum König gesalbt wurde. Rudolf wurde von den Fürsten, die ihn auf den Schild gehoben hatten, verpflichtet, bei der Besetzung von Bischofsstühlen keinerlei simonistische Praktiken anzuwenden. Außerdem musste er den Fürsten ein Wahlrecht bei der Königserhebung einräumen, hätte also sein Königtum nicht nach dem bisher geltenden dynastischen Prinzip für eine Königswahl auf eventuelle Söhne vererben können. Dies war die erste Statuierung der später von den Reichsfürsten beanspruchten freien Königswahl. Mit dem von Rudolf geleisteten Verzicht auf die Erblichkeit der Krone und der Gestattung der kanonischen Bischofswahl wurden die bisherigen Rechte des Königtums entscheidend geschwächt.

Wie schon im Sachsenkrieg zuvor stützte sich Heinrich nun vor allem auf die soziale Aufsteigerschicht des niederen Adels, der Ministerialen und zunehmend auf die schnell an Bedeutung zunehmenden Reichsstädte mit den ihnen aus Dankbarkeit verliehenen Privilegien wie Speyer, Worms und die um die Königsburgen liegenden Harzstädte Goslar, Halberstadt und Quedlinburg.

Die Förderung der ursprünglich unfreien Ministerialen stieß bei den Fürsten auf erheblichen Widerstand, ebenso die Emanzipation der Städte von den Landesherren. Gegen Heinrich IV. standen auf Seiten Rudolfs von Rheinfelden insbesondere die Mehrzahl der weltlichen Reichsfürsten. Der Papst verhielt sich – den in Canossa getroffenen Absprachen gemäß – zunächst neutral.

Heinrich IV. belegte Rudolf von Rheinfelden im Juni mit der Reichsacht. Dieser musste sich daraufhin vor Heinrich zu den ihn unterstützenden Sachsen zurückziehen, beide Kontrahenten zogen in Sachsen gegeneinander zu Felde. Heinrich verlor zunächst am 7. August 1078 die Schlacht bei Mellrichstadt, sowie am 27. Januar 1080 die Schlacht bei Flarchheim unweit Mühlhausen. In der ansonsten günstig verlaufenen Schlacht bei Hohenmölsen unweit Merseburg verlor Rudolf die rechte Hand, wurde zugleich tödlich im Unterleib verwundet und starb am Tag darauf, am 15. Oktober 1080. Den Verlust der rechten Hand – der Schwurhand, mit der er seinem König zu Anfang von Heinrichs Regentschaft Lehenstreue geschworen hatte – nutzten die Parteigänger Heinrichs propagandistisch als Gottesurteil aus, um auf diese Weise die Adelsopposition weiter zu schwächen.

Nach dem Tod Rudolfs tat sich die Opposition deshalb schwer, einen neuen Gegenkönig aufzubauen. Es brauchte ein Jahr, bis man sich auf den eher blassen Hermann von Salm einigte, der 1081, während Heinrich IV. schon in Italien weilte (s.u.), von den in Ochsenfurt versammelten Sachsen und Schwaben zum Gegenkönig gewählt und von Erzbischof Siegfried I. von Mainz am 26. Dezember in Goslar gekrönt wurde. Als Heinrich, inzwischen als Kaiser aus Italien zurückgekehrt, 1085 mit Heeresmacht in Sachsen einrückte, flüchtete Hermann zunächst zu den Dänen, kehrte aber zurück und schlug im Verein mit Herzog Welf IV. 1086 den Kaiser bei Pleichfeld am Main und gewann Würzburg. Der kläglichen Rolle eines Schattenkönigs letztlich jedoch müde, zog sich Hermann von Salm, der nur ein Spielball in der Hand ehrgeiziger Großer gewesen war, 1088 auf seine Eigengüter zurück. Bei einer Privatfehde verlor er kurz darauf am 28. September 1088 das Leben.

Heinrichs Italienzüge

Im März 1080 bannte Gregor den König erneut, der daraufhin Erzbischof Wibert von Ravenna unter dem Namen Clemens III. als Gegenpapst-Kandidaten aufstellte. Am 25. Juni 1080 wurde Wibert auf der Synode zu Brixen von der Mehrheit der deutschen und der lombardischen Bischöfe zum (Gegen-)Papst gewählt.

Zu diesem Zeitpunkt zieht sich ein tiefer Riss durch die Gesellschaft. Mit Heinrich und Rudolf von Rheinfelden gab es König und Gegenkönig, mit Clemens einen Gegenpapst zu Gregor. Auch in den Herzogtümern wurde um die Macht gekämpft, im Schwaben zum Beispiel befehdeten sich Rudolfs Sohn Berthold von Rheinfelden und der von Heinrich 1079 eingesetzte und mit seiner Tochter Agnes verlobte Staufer Friedrich als Herzöge.

Nachdem Heinrich IV. Rudolf von Rheinfelden besiegt hatte, zog er 1081 nach Rom, um so eine Entscheidung zu erzwingen. Heinrich konnte die Stadt nach dreimaliger Belagerungszeit im März 1084 einnehmen. Zwischendurch musste Heinrich sich immer wieder in den oberitalienischen Raum zurückziehen, um sich einerseits des Rückhalts der königstreuen Gebiete zu versichern, andererseits gegen die papsttreue Mathilde von Tuszien zu kämpfen, seine erbittertste Gegnerin in Norditalien.

Gegenpapst Clemens III. (mitte) mit Heinrich IV. (links), Abbildung aus Codex Jenensis Bose q.6 (1157)

Nach der Einnahme Roms wurde am 24. März 1084 Wibert als Papst Clemens III. inthronisiert. Damit begann erneut ein Schisma, das bis 1111 andauerte, als der letzte Gegenpapst der Wibertisten, Silvester IV., förmlich den Verzicht auf die Papstwürde leistete.

Eine Woche nach der Papstinthronisation, am Ostersonntag, dem 31. März 1084, krönte Clemens III. Heinrich IV. und seine Frau Bertha zu Kaiser und Kaiserin.

Während Heinrich von Clemens III. in St. Peter zum Kaiser gekrönt wurde, verschanzte sich Gregor VII. in der Engelsburg und hoffte auf das Einschreiten der Normannen, die unter Herzog Robert Guiscard mit Unterstützung der Sarazenen nach Rom zogen. Heinrichs Heer war stark geschwächt und stellte sich den Angreifern nicht, sondern zog sich zurück. Die Normannen befreiten Gregor, plünderten die Stadt und zündeten Rom an. Wegen der folgenden Unruhen gegen die Verbündeten des Papstes verließ Gregor die Stadt mit kleinem Gefolge und zog sich nach Salerno zurück. Dort starb er am 25. Mai 1085.

Unmittelbar nach der Kaiserkrönung verließ Heinrich Rom und reiste zunächst nach Augsburg. Nach und nach gelang es ihm, seine Position im Reich wieder zu stärken. Durch kluge Bischofsinvestituren schaffte er sich einen neuerlichen Rückhalt in der Reichskirche.

1087 ließ Heinrich IV. seinen ältesten Sohn Konrad zum Mit-König krönen.

Am 14. August 1089 heiratete er in Köln in zweiter Ehe Praxedis, die um 1070 geborene Tochter des Großfürsten Wsewolod I. von Kiew und Witwe des Markgrafen Udo von Stade, möglicherweise, um einen zuvor mit den sächsischen Bischöfen und Fürsten ausgehandelten Friedensschluss zu bekräftigen. Als deutsche Königin nannte sich Praxedis Adelheid, trat aber politisch zunächst nicht in Erscheinung.

Die eheliche Verbindung zwischen Welf V., dem Sohn des baierischen Herzogs Welf IV., und Mathilde von Tuszien führte im gleichen Jahr zu einer Machtkonzentration im süddeutsch-oberitalienischen Raum, der Heinrich entgegentreten musste. 1090 zog er daher und zur Beendigung des Kampfes des von ihm begünstigten Clemens III. gegen den als Nachfolger Gregors VII. gewählten Urban II. nach Oberitalien, hatte bis Ostern 1091 Mantua erobert und wandte sich 1092 Canossa zu, dem Hauptsitz der Markgräfin Mathilde. Dort wendete sich das Blatt, das Schlachtenglück verließ Heinrich. Welf IV. ließ die Pässe über die Alpen sperren, so dass Heinrich von 1093 bis 1096 in der Gegend um Verona eingekesselt festsaß und nicht ins Reich zurückkehren konnte.

Sein Sohn Konrad fiel 1093 von ihm ab (s.u.) und schloss sich der päpstlichen Partei an. Die zweite Ehefrau Adelheid von Kiew, die Heinrich angeblich wegen sexueller Verfehlungen in Verona gefangen gesetzt hatte, konnte 1094 zu Mathilde von Tuszien entfliehen. Auf Synoden in Konstanz und in Piacenza 1094/95 trat die Königin auf und klagte Heinrich ihrerseits der schlimmsten sexuellen Verfehlungen an: er habe sie zum Ehebruch veranlassen wollen. So wurde kolportiert, dass der Sohn Konrad von seinem Vater zum Beischlaf mit der eigenen Stiefmutter gezwungen worden sein soll.

Daraufhin exkommunizierte Papst Urban II. Heinrich IV. von Neuem.

In dieser Zeit sei Heinrich so verzweifelt gewesen, dass er an Selbstmord gedacht habe, behauptete der Chronist Bernold. Erst das abrupte Ende der Ehe zwischen Welf V. und Mathilde eröffnete Heinrich wieder eine Perspektive. Durch Verhandlungen in Padua erreichte er eine Einigung mit den Welfen, die diesen das Herzogtum Bayern, ihm nach siebenjähriger erzwungener Abwesenheit die Rückkehr ins Reich sicherte: 1097 feierte Heinrich Pfingsten in Regensburg.

Der wiedererstarkte Kaiser

Nach der Rückkehr ins Reich, der sofortigen Absetzung des abtrünnigen Konrad, der nunmehrigen Krönung seines damals 12-jährigen zweiten Sohnes Heinrich zum Mit-König gegen das Versprechen, sich niemals gegen ihn zu empören, und der Aussöhnung mit den Welfen gelang es Heinrich neuerlich, seine Machtposition zu stärken. In Schwaben erreichte er eine Einigung zwischen den Staufern und den Zähringern, ihm gelangen weiterhin zahlreiche Bischofserhebungen in seinem Sinne. Dies lag vor allem an seiner Hinwendung zum lange geforderten „konsensualen Führungsstil“: Die Reichsfürsten wurden auf zahlreichen, gut besuchten Hoftagen in seine Entscheidungen eingebunden. Auch verzichtete er nach dem Tode Clemens III. im Jahr 1100 auf die neuerliche Benennung eines Gegenpapstes (dies taten dann dennoch die italienischen Gegner der Gregorianer).

Der gregorianische Papst Paschalis II. zeigte sich davon allerdings wenig beeindruckt, und bannte Heinrich 1102 erneut, zum insgesamt vierten Male, was seinen Sohn Heinrich um seine Nachfolge fürchten ließ.

1103 nahm Heinrich den Gottesfriedensgedanken, den sein Vater Heinrich III. bereits stark unterstützt hatte, wieder auf und verkündete einen reichsweiten Landfrieden. Heinrich nahm also die vornehmste Aufgabe eines Königs, die Friedenswahrung, wieder wahr. Zugleich kündigte er eine Wallfahrt nach Jerusalem an, um sich damit vom Bann zu lösen. Die Machtübernahme durch Heinrichs Sohn vereitelte aber diesen Plan.

Auseinandersetzungen mit seinen Söhnen

Übergabe der Reichsinsignien von Heinrich IV. (li.) an seinen Sohn Heinrich V. (Darstellung aus der Chronik des Ekkehard von Aura, nach 1106)

Der Erstgeborene, Konrad, den Heinrich am 30. Mai 1087 in Aachen zum Mitkönig hatte krönen lassen, war 1093 von seinem Vater abgefallen und auf die Seite Papst Urbans II. gewechselt. Konrad ließ sich in Mailand vom dortigen Erzbischof zum König von Italien krönen und traf im April 1095 in Cremona mit Urban zusammen, leistete ihm den Marschalldienst und einen Sicherheitseid und erkannte ihn somit als legitimen Papst an. Im Gegenzug versprach ihm der Papst Unterstützung und die Kaiserkrönung, doch erfüllten sich die Erwartungen nicht. In Deutschland wurde von all dem kaum etwas wahrgenommen, in Italien blieben alle Aktionen Konrads wirkungslos, so dass er bald darauf in der Bedeutungslosigkeit versank und vom Papst fallengelassen wurde. Konrad starb, von der Öffentlichkeit kaum noch wahrgenommen, am 27. Juli 1101 in Florenz.

Die Machtübernahme durch Heinrich V.

Vom Verhalten des ältesten Sohnes Konrad enttäuscht, hatte Heinrich diesen im Mai 1098 auf dem Mainzer Reichstag absetzen lassen und den zweitgeborenen Sohn Heinrich zum Thronfolger bestimmt, der im folgenden Jahr als Heinrich V. zum Mitkönig – aber nicht zum Mitregenten – gekrönt und gesalbt wurde. Aufgrund seiner Vorerfahrungen mit seinem ältesten Sohn ließ sich Heinrich von seinem nunmehr zum Mitkönig bestimmten zweiten Sohn eidlich versichern, seine Sicherheit nicht anzutasten und sich nicht in die Regierungsgeschäfte einzumischen. Doch Ende 1104 sagte sich der spätere Heinrich V. von seinem Vater los, da er um seine Nachfolgeansprüche fürchtete. Heinrich wollte die eigenen Thronansprüche dem gebannten Vater zum Trotz erhalten und trat darum zur päpstlichen Partei über, nachdem ihm die Kaiserkrone versprochen worden war.

Heinrich V. verbündete sich zunächst mit dem deutschen Hochadel gegen seinen Vater, der Unterstützung zuletzt vor allem im Bürgertum und in der Ministerialität fand. Papst Paschalis II. stellte sich auf die Seite des Sohnes, nachdem dieser zugunsten der Ansprüche des Papstes seinen Verzicht auf die von seinem Vater zur Verwaltung des Reiches für unbedingt erforderlich gehaltene und darum weiterhin beanspruchte Laieninvestitur erklärt hatte. Paschalis löste den Sohn vom Bann und von dem dem Vater geleisteten Eid. Am Ende des Jahres 1105 gelang es Heinrich V. durch Verrat, den Vater auf Burg Böckelheim an der Nahe gefangen zu setzen. Am 31. Dezember erzwang er in der Ingelheimer Kaiserpfalz dessen Abdikation (Abdankung), erhielt am 6. Januar 1106 in Mainz die Reichsinsignien übergeben und nahm die Huldigung der Reichsfürsten entgegen. Damit wurde er als Heinrich V. der Nachfolger seines Vaters.

Heinrichs Ende

Die Grabkrone von Heinrich IV. Aus der Domschatzkammer des Dom zu Speyer

Nach seiner erzwungenen Abdankung konnte Heinrich aus Ingelheim fliehen, und das Reich stand erneut am Rande eines Bürgerkriegs. 1106 begab er sich nach Lüttich, wo er das Osterfest feierte. Im Juli erkrankte er und starb dort, fünfundfünfzigjährig, am 7. August 1106. Als Zeichen der Vergebung ließ er Schwert und Ring an seinen Sohn senden, die letzten Herrscherinsignien, die ihm noch geblieben waren. Er erteilte ihm den väterlichen Segen für seine künftige Herrschaft, bat um Gnade für seine Anhänger und darum, im Dom zu Speyer an der Seite seiner Vorfahren bestattet zu werden.

Grab Heinrichs IV. im Dom zu Speyer

Doch zunächst wurde er in der Lütticher Domkirche bestattet. Nach der Entnahme von Herz und inneren Organen ließ Bischof Otbert von Lüttich den Kaiser mit allen Ehren dort beisetzen. Die deutschen Bischöfe protestierten heftig und verhängten über das Gotteshaus den Kirchenbann. Der Dom wurde für entweiht erklärt, solange sich der Leichnam eines Gebannten darin befände. Am 15. August 1106 wurde der Sarg wieder ausgegraben, denn selbst Heinrich V. bestand darauf, seinen Vater nach Speyer zu überführen. Am 3. September 1106 wurde er im Speyerer Dom beigesetzt. Doch auch über den Kaiserdom wurde der Bann verhängt. Erneut wurde der Sarg ausgegraben und für fast fünf Jahre in der noch nicht geweihten Afra-Kapelle des Doms abgestellt.

Im Jahre 1111 fuhr Heinrich V. nach Italien und bewirkte bei Papst Paschalis II. die postume Aufhebung des Kirchenbanns über seinen Vater und die Erlaubnis für eine kirchliche Bestattung. Am 7. August 1111, seinem fünften Todestag, wurde der Sarg von Heinrich IV. feierlich aus der Afra-Kapelle geholt und neben seinem Vater Heinrich III. in der Familiengruft der Salier im Dom zu Speyer bestattet.

Ein unbekannter Chronist schrieb darüber als Nachruf: „Das Reich der Unruhe hast Du mit dem Reich der Ruhe, das endliche mit dem unendlichen, das irdische mit dem himmlischen vertauscht. Nun erst herrschst Du in der Tat, jetzt trägst du dein Diadem, das Dir Dein Erbe nicht entreißt und kein Widersacher neidet.“[7]

Ehen und Nachkommen

Heinrich hatte aus seiner ersten Ehe mit Bertha von Turin fünf Kinder:

  • Adelheid (* 1070, † 4. Juni vor 1079), begraben im Dom zu Speyer
  • Heinrich (* 1./2. August 1071: † 2. August 1071, beigesetzt auf der Harzburg)
  • Agnes (* Sommer 1072/Anfang 1073; † 24. September 1143, begraben im Stift Klosterneuburg
  1. ∞ (Verlobung 24. März 1079 in Regensburg) 1086/1087 Friedrich I. († 1105) Herzog von Schwaben (Staufer)
  2. ∞ 1106 Leopold III. († 15. November 1136) Markgraf von Österreich

Heinrich heiratete nach dem Tode Berthas am 27. Dezember 1087 ein zweites Mal, am 14. August 1089 Adelheid (Praxedis, Eupraxia) von Kiew (* wohl 1071; † 10. Juli oder 11. November 1109), die Tochter des Großfürsten Wsewolod I. von Kiew und Witwe des Grafen Heinrich III. (I.) von Stade, der 1082 zum Markgrafen der Nordmark ernannt worden war; die Ehe blieb kinderlos, wurde 1095 geschieden, woraufhin sich Adelheid als Nonne nach Kiew zurückzog.

Der Historiker Gerd Althoff (siehe auch Sekundärliteratur) vermutet, dass die Ehe von Adelheid mit Heinrich IV. möglicherweise einen Friedensschluss des Kaisers mit den Sachsen bekräftigen sollte. Damit wäre ihre Rolle als Gemahlin analog der Rolle von Geiseln zu sehen, wie sie in dieser Zeit zur Bekräftigung und Absicherung von Bündnissen regelmäßig zu stellen waren. Nach den Quellen soll Heinrich befohlen haben, dass man die Königin vergewaltigte. Althoff schlägt vor, diese Vergewaltigung als Entehrung analog einer Bestrafung oder sogar Tötung einer Geisel nach einem Treuebruch zu interpretieren.

Wirkungsgeschichte

Von der Parteien Gunst und Hass verwirrt, schwankt sein Charakterbild in der Geschichte[8]: Dieser eigentlich auf Wallenstein gemünzte Schillerspruch trifft auch für Heinrich IV. zu. Schon für seine Zeitgenossen war er entweder der grausame, brutale und wortbrüchige Wüstling, der vor Gewaltanwendung zur Durchsetzung seiner Ziele nicht zurückschreckte oder aber der gute, mildtätige König, der Beschützer der Armen und Juden. Auch spätere Politiker- und Historikergenerationen taten und tun sich schwer mit einem Urteil: War der Gang nach Canossa so etwas wie Vaterlandsverrat oder ein kluger Schachzug zum Machterhalt?

Heinrich war ohne Zweifel ein pragmatischer Machtmensch. Von klein auf war er sich seiner königlichen Machtansprüche bewusst und deutete diese – den Denkfiguren der Zeit entsprechend – als gottgegeben. So musste er beinahe zwangsläufig mit Gregor VII. aneinandergeraten, der seinerseits den Papst, der „von niemandem gerichtet werden darf“ (Dictatus Papae), an die Spitze der Weltordnung stellte und der so vom Kaiser Gehorsam fordern konnte. Diese kontroversen Positionen, verkörpert durch zwei machtbewusste Menschen, vertrugen sich nicht mit der Einheit von regnum und sacerdotium. Höhepunkt der Auseinandersetzung war dabei sicher die von den Zeitgenossen wie ein „Urknall“ empfundene erste Exkommunikation Heinrichs. Die Auswirkungen dieses Machtkampfes leiteten – ohne dass dies den Beteiligten bewusst war – langfristig die Trennung von Staat und Kirche ein.

Heinrichs Regierungszeit war durchgehend geprägt von dem Versuch, die Macht des Königs gegenüber den Reichsfürsten zu erhalten. Die langwierige Auseinandersetzung mit den Sachsen, aber auch mit den süddeutschen Herzogtümern und letztlich auch die Wahl der Gegenkönige waren bedingt durch Heinrichs Verweigerungshaltung gegenüber der von den Fürsten angestrebten „konsensualen Herrschaft“, also der Herrschaftsbeteiligung der „Großen“. Er ließ sich nicht von den Fürsten beraten, sondern vertraute eher einem engen Zirkel von Beratern ministerialer Herkunft. Deren sozialer Aufstieg aus der Unfreiheit zu politischer und wirtschaftlicher Bedeutung wurde von Heinrich nachhaltig gefördert. Dafür konnte er mit deren unbedingter Loyalität rechnen. Zunehmend stützte sich Heinrich auch auf die schnell an Bedeutung zunehmenden Städte wie Speyer, Worms, Goslar, Halberstadt und Quedlinburg. Die Förderung der ursprünglich unfreien Ministerialen und der prosperierenden Städte stieß bei den Fürsten auf erheblichen Widerstand und war eine der wesentlichen Ursachen für deren Opposition. Insofern war Heinrich ein „moderner“ und taktisch nicht ungeschickter Herrscher, der die aus wirtschaftlicher Prosperität und rapidem Bevölkerungszuwachs resultierenden sozialen Umbrüche seiner Zeit für sich zu nutzen wusste. Sein Misstrauen den Fürsten gegenüber war durch die Erfahrungen aus der Zeit der Staatsstreichregierung bedingt, als Heinrich hautnah miterlebt hatte, wie Anno von Köln, Adalbert von Bremen und viele andere Reichsfürsten eher auf ihren eigenen Vorteil als auf das Wohl des Reiches bedacht waren und den König dabei auch in gefahrvolle Situationen wie beim Goslarer Rangstreit geraten ließen.

Heinrich IV. kämpfte so gesehen gegen eine Tendenz zur Territorialisierung und für die Stärkung der Zentralgewalt gegenüber den „zentrifugalen Kräften“ (Norbert Elias), die versuchten, ihre Landesherrschaften (Machtbereiche) zu sichern und gleichzeitig die Zentralgewalt zu schwächen. Heinrich konnte zwar mit seiner herrscherlichen Würde, seinem Machtbewusstsein und mit geschickten politischen Schachzügen (Gang nach Canossa) vorerst den Zerfall des Reiches in fürstliche Territorien verhindern und den Erhalt der Reichskirche als Stütze der Zentralgewalt sichern; langfristig jedoch konnte er den Zug zur Territorialisierung nicht aufhalten.

Bautätigkeiten

Besonders tat sich Heinrich als Bauherr hervor und zwar sowohl auf dem Gebiet des Kirchenbaus als auch beim Burgenbau. Gleich nach seiner Amtsübernahme legte er in den 1060er Jahren ein Burgenbauprogramm auf und ließ in Sachsen und Thüringen rund um den Harz mehrere Burgen errichten, deren größte und bedeutendste die Harzburg war. Bei Lampert von Hersfeld sind noch sechs weitere Burgen genannt, die Burg Wigantestein (Lage unbekannt), die Moseburg und die Burg Sachsenstein (beide bei Bad Sachsa), die Spatenburg (bei Sondershausen), die Heimburg (bei Blankenburg) und die Hasenburg (bei Großbodungen).

Speyerer Dom

Größte Bedeutung hatte für die Familie der Salier der Speyerer Dom. Heinrichs Großvater Konrad II. hatte ihn ab etwa 1030 erbauen lassen, 1061 wurde er geweiht.

Am Tag vor der entscheidenden Schlacht gegen Rudolf von Rheinfelden an der Weißen Elster, am 14. Oktober 1080, hatte Heinrich dem Dom bereits eine umfangreiche Schenkung zukommen lassen. In der Schenkungsurkunde heißt es „unter ihren (der Jungfrau Maria) Schutz flüchten auch wir uns zur Kirche von Speyer. (…) Dieser Kirche haben wir zum Seelenheil unseres Vaters und Großvaters, der Kaiser Konrad und Heinrich, und der Kaiserin Gisela, die dort ruhen, (…) und auch zu unserem Seelenheil“[9] diese Schenkung vorgenommen. Nach dem erfolgreichen Ausgang der Schlacht begann Heinrich Ende 1080, den Dom zu einer noch größeren Erscheinung umbauen zu lassen. Dies geschah offensichtlich auch in der Absicht, einen Kaiserdom zu errichten, der der Welt seinen Anspruch auf den Kaisertitel vor Augen führen sollte.

Im Westteil wurde die Decke abgetragen und der Bau um fünf Meter erhöht: Statt der flachen Holzdecke wurde ein lichtes Kreuzgratgewölbe nach den Idealen der damaligen romanischen Baukunst errichtet. Im Ostteil wurde der Bau bis auf die Fundamente abgerissen und auf bis zu acht Metern starken Fundamenten neu gegründet. Das Turmgewölbe im Ostteil mit seinen Spitzbögen zeigt Stilmerkmale der burgundischen Romanik. 1106, im Todesjahr Heinrichs, war der neue Dom fertig: Mit einer Länge von 444 römischen Fuß und einer Breite von 111 römischen Fuß war es das größte Bauwerk seiner Zeit.

Wie schon beim sächsischen Burgenbauprogramm war zunächst Benno II. von Osnabrück sein leitender Baumeister, der später von Otto von Bamberg abgelöst wurde, der den Bau wohl beendete.

Kurz vor Vollendung des Speyerer Doms widmete sich Heinrich auch noch dem Mainzer Dom, konnte hier jedoch nur noch den Ostchor vollenden lassen, ehe er 1106 starb (weswegen sich die Apsiden des Speyerer und des Mainzer Domes bis heute gleichen).

Die Wormser und Speyerer Privilegien von 1090

Hauptartikel: Kammerknechtschaft

Im Jahre 1090 stellte Heinrich IV. erstmals für zwei jüdische Gemeinden nahezu zeitgleich einen Schutzbrief aus. In seinem Wormser Privileg stellte er die Rechte der Wormser Juden fest, unter anderem den Schutz von Leben und Eigentum, die Freiheit zur wirtschaftlichen Betätigung und Religionsausübung, das Recht zur Beschäftigung christlichen Hauspersonals, die Autonomie der Gemeinde in innerjüdischen Rechtsangelegenheiten und die Festlegung einer verbindlichen Verfahrensordnung für Streitigkeiten zwischen Juden und Christen. Ein fast gleichlautendes Privileg erhielt die jüdische Gemeinde in Speyer. Heinrich stellte dabei die Juden unter seinen persönlichen Schutz (Worms), bzw. unter den des örtlichen Bischofs (Speyer). Damit schuf er ein bahnbrechendes Rechtsstatut, das im Positiven wie im Negativen für Jahrhunderte das Verhältnis zwischen Juden und Christen prägen sollte, auch wenn sich schon bald nach der Ausstellung die mangelnde Durchsetzbarkeit zeigen sollte: Im Zuge des Ersten Kreuzzugs kam es 1096 in beiden Städten zu Judenverfolgungen. Während Heinrich in Italien weilte, konnte er den Wormser Juden keinen Schutz gewähren und es gab hunderte Opfer. Der Speyerer Bischof kam hingegen seiner Schutzpflicht nach, dort gab es „nur“ zwölf Tote. (siehe auch Weblinks)

Heinrichs Aussehen

Wie von den meisten mittelalterlichen Herrschern gibt es auch von Heinrich IV. keine zeitgenössischen Portraits, Büsten oder ähnliches. Dennoch erlauben zwei wichtige wissenschaftliche Unternehmungen der Neuzeit eine Annäherung an sein Aussehen:

Die Graböffnung von 1900

Im Jahre 1900 wurde der Sarkophag Heinrichs zum bislang einzigen Mal geöffnet und sein Skelett untersucht. Der bei dieser Gelegenheit angefertigte Untersuchungsbericht beschreibt Heinrich als einen schlanken, kräftigen, beinahe athletischen Mann. Er war mit einer Körpergröße von 1,80 Meter etwa zehn Zentimeter größer als der erwachsene Durchschnittsmann seiner Zeit. Er habe eine gewölbte Brust, breite Schultern und ein schmales Becken gehabt.

Im Gesicht sei laut Untersuchungsbericht männliche Kraft mit beinahe weiblicher Anmut[10] gepaart gewesen, wofür einerseits der große Hirnschädel, die feine Stirnbildung mit der vortretenden Unterstirn, die lange kräftige Nase und der starke Schnurrbart, von dem noch Reste vorhanden gewesen seien, andererseits die großen offenen Augen, der feine Mund und das eher zarte Kinn verantwortlich zeichnen.

Am Skelett sei keine außergewöhnliche Verwundung und keine größere Krankheit nachweisbar, alles deute auf eine ungestörte kräftige Gesundheit von Geburt an hin.

Die Kopfrekonstruktion von 2006

Auf der zu Heinrichs 900. Todestag konzipierten Ausstellung „Kaiser, Kämpfer, Gebannter“ im Historischen Museum der Pfalz in Speyer wurde im Mai 2006 eine vom Kieler Rechtsmediziner Professor Richard Helmer hergestellte Kopfrekonstruktion vorgestellt.

Auf der Grundlage der Vermessungsdaten und der Schädelfotos von der Graböffnung 1900 wurde der Schädel wie bei einer Computertomographie virtuell nachgebildet und dann ein Kunststoffmodell angefertigt, auf das Helmer mit Wachs und Plastilin die Weichteile modelliert. Nach Aussage Helmers erreicht dieses in der Kriminaltechnologie erprobte Modellierverfahren eine 90-prozentige Ähnlichkeit. Schwierig sei die Größe der Nase gewesen. Hätte man sich allein am Nasenbein orientiert, hätte Heinrich eine lange „Lügennase“, Helmer habe sich daher für einen kleinen Nasenhöcker entschieden. Das Kopfhaar sei entsprechend der damaligen Mode modelliert (vgl. Weblinks).

Literatur

Quellen

  • Johann Friedrich Böhmer, Tilman Struve: Regesta Imperii III, 2. Die Regesten des Kaiserreiches unter Heinrich IV., Köln u. a. 1984.
  • Onlineversion der Regesta Imperii
  • Quellen zur Geschichte Kaiser Heinrichs IV. Lateinisch und deutsch. Wiss. Buchgemeinschaft, Darmstadt 1968 (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe; 12). Enthält u.a.: Bruno von Merseburg: Brunonis Saxonicum bellum. Brunos Sachsenkrieg (übersetzt v. Franz-Josef Schmale, S. 191-405) und Carmen de bello saxonico. Das Lied vom Sachsenkrieg (übersetzt v. Franz-Josef Schmale, S. 142-189).
  • Quellen zum Investiturstreit: Schriften über den Streit zwischen Regnum und Sacerdotium. Lateinisch und deutsch. Hrsg. und übers. von Irene Schmale-Ott. Wiss. Buchgemeinschaft, Darmstadt 1984 (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe; 12b).
  • Lampert von Hersfeld: Annalen. Lateinisch und deutsch. Wiss. Buchgemeinschaft, Darmstadt 2000 (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe; 13).
  • Bertholds und Bernolds Chroniken. Lateinisch und deutsch. Hrsg. von Ian Stuart Robinson. – Wiss. Buchgemeinschaft, Darmstadt 2002. – (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe; 14).
  • Frutolfs und Ekkehards Chroniken und die anonyme Kaiserchronik. Lateinisch und deutsch. Hrsg. u. übers. von F.-J. Schmale u. I. Schmale-Ott. – Wiss. Buchgemeinschaft, Darmstadt 1972. – (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe; 15).

Sekundärliteratur

  • Gerd Althoff: Heinrich IV. WBG, Darmstadt 2006, ISBN 3-534-11273-3.
  • Matthias Becher: Heinrich IV.. In: Bernd Schneidmüller/ Stefan Weinfurter (Hrsg.), Die deutschen Herrscher des Mittelalters, Historische Porträts von Heinrich I. bis Maximilian I. Beck, München 2003, S. 154–180.
  • Egon Boshof: Die Salier. Kohlhammer Verlag, Köln 2000, ISBN 3-17-016475-9.
  • Egon Boshof: Heinrich IV. – Herrscher an einer Zeitenwende. Musterschmidt-Verlag, Göttingen 1990, ISBN 3-7881-0108-3.
  • Mechthild Black-Veldtrup: Kaiserin Agnes (1043-1077), quellenkritische Studien. Böhlau Verlag, Köln 1995, ISBN 3-412-02695-6.
  • Wilhelm von Giesebrecht: Das Kaisertum im Kampf mit dem Papsttum. Gregor VII. und Heinrich IV. Hendel, Meersburg 1929, (Geschichte der deutschen Kaiserzeit; Bd. 3)
  • Hartmut Jericke: Begraben und Vergessen? DRW, Leinfelden-Echterdingen 2005. ISBN 3-87181-020-7.
  • Gerold Meyer von Knonau: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V., 7 Bände, Duncker & Humblot, Berlin 1964, Nachdruck von 1890 bis 1909 (Unentbehrliches Monumentalwerk aus den Jahrbücher der Deutschen Geschichte, die Bände I bis V befassen sich mit dem Leben Heinrichs IV.)
  • Hans K. Schulze: Hegemoniales Kaisertum: Ottonen und Salier. Goldmann, München 1998, ISBN 3-442-75520-4.
  • Bernd Schneidmüller /Stefan Weinfurter (Hrsg.): Salisches Kaisertum und neues Europa: die Zeit Heinrichs IV. und Heinrichs V., Darmstadt 2007, ISBN 3-534-20871-4.
  • Christoph Stiegemann und Matthias Wemhoff (Hrsg.): Canossa 1077 – Erschütterung der Welt. Hirmer, München 2006. ISBN 3-7774-2865-5, Bd. 1: Essays; Bd. 2: Katalog (Zweibändiges Begleitwerk zur Canossa-Ausstellung in Paderborn)
  • Tilman Struve: Salierzeit im Wandel. Zur Geschichte Heinrichs IV. und des Investiturstreites, Köln 2006, ISBN 3-412-08206-6.
  • Stefan Weinfurter: Canossa. Die Entzauberung der Welt. Beck, München 2006, ISBN 3-406-53590-9.

Weblinks

Anmerkungen

  1. Zitiert nach Boshof, Salier, S. 159.
  2. Lampert, Annalen, S. 73.
  3. Zitiert nach Canossa 1077 – Erschütterung der Welt, Essays, S. 72.
  4. Zitiert nach Quellen zur Geschichte Kaiser Heinrichs IV., S. 65.
  5. Zitiert nach Quellen zur Geschichte Kaiser Heinrichs IV., S. 289.
  6. Johannes Fried: Der Pakt von Canossa. Schritte zur Wirklichkeit durch Erinnerungsanalyse. In: Die Faszination der Papstgeschichte. Neue Zugänge zum frühen und hohen Mittelalter. Hrsg. v. Wilfried Hartmann, Klaus Herbers (Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Beihefte zu J. F. Böhmer, Regesta Imperii, Bd. 28). Böhlau, Köln-Weimar-Wien 2008, S. 133ff.
  7. Zitiert nach Jericke, S. 61.
  8. Friedrich Schiller, Wallensteins Lager, Prolog, Vers 113f.
  9. Zitiert nach Weinfurter, S. 160.
  10. Zitiert nach Weinfurter, S. 50.


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