Heintze & Blanckertz

Heintze & Blanckertz
Werbung für die Schreibfeder "LY"

Heintze & Blanckertz ist ein 1842 gegründetes Unternehmen im Bereich Kunsthandwerk und Design. Große Bekanntheit erreichte die Firma als Hersteller von Schreibfedern in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Geschichte

Heintze & Blanckertz wurde in Oranienburg bei Berlin gegründet und war die erste Fabrik für Schreibfedern in Deutschland. Da der Platz für die Größe der Schreibfedern zu klein war, benutzte die Firma oft auf diesen das Akronym "TIF". Bis dahin wurde das Gänsekiel zum Schreiben benutzt, erst 1875 wurde Soennecken als zweites Unternehmen auf diesem Bereich gegründet. Die Qualität der hochwertigen Entwurfswerkzeuge wurde von angewandten Gestaltern des 19. und frühen 20. Jahrhunderts geschätzt. Paul Renner empfahl ausdrücklich diese zum Skizzieren oder zum Schriftzeichnen in seinem Buch Die Kunst der Typographie (Reedition 2003).

1926 eröffnete das Schriftmuseum Rudolf Blanckertz (die Sammlung befindet sich seit 1962 im Gutenberg-Museum) und ab 1928 wurde die Designzeitschrift Die zeitgemäße Schrift-Studienhefte für Schrift und Formgestaltung herausgegeben. Heintze & Blanckertz pflegte Kontakte zu zeitgemäßen Gestaltern wie Rudolf Koch oder Edward Johnston, die ihre Veröffentlichungen dem hauseigenen Heintze & Blanckertz Verlag anvertrauten. Das Sortiment der Firma wurde von Schreibfedern auch auf den Bereich Kunsthandwerk ausgeweitet. 1937 erhielt die Firma eine Silbermedaille auf der Weltausstellung in Paris.

1945 wurden die Fertigungsanlagen in Oranienburg zerstört, die Reste von der Roten Armee demontiert. Die Firma wurde in Westberlin neugegründet, jedoch folgte später der Umzug in den Raum Frankfurt. Mit Aufkommen des Kugelschreibers beschränkte sich der Markt der Schreibfedern auf künstlerisches Skizzieren und Kalligrafie, so dass heute die Firma seitdem hauptsächlich im Bereich Kunsthandwerk und Design tätig ist.

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