Heizpumpe

Heizpumpe
Typische ungeregelte Umwälzpumpe mit Absperrschieber für den schnelleren Austausch

Eine Umwälzpumpe in einer Heizungsanlage ist eine Kreiselpumpe, die das erwärmte Wärmeträgermedium (meist Wasser) zu den Heizkörpern und Hausanschlussstationen fördert und gleichzeitig von dort das abgekühlte Wasser aus dem Rücklauf wieder zurück führt, um es in der Heizung erneut zu erwärmen.

Inhaltsverzeichnis

Definition Heizkreis

Dieser Kreislauf wird als Heizkreis bezeichnet, in dem die Umwälzpumpe lediglich die Arbeit zur Überwindung der Reibung im Leitungssystem leisten muss. Dabei ist der Aufwand an Hubarbeit zu vernachlässigen.

Historie

Vor der Verfügbarkeit von elektrischer Energie funktionierten Warmwasserheizungen nach dem Schwerkraftprinzip. Noch bis in die 1960er, in der damaligen DDR bis Mitte der 1980er Jahre wurden auch Neubauten damit ausgerüstet.

Mit dem Einsatz von Umwälzpumpen können komplexere Heizkreise realisiert und die Heizenergie durch bedarfsabhängige Steuerungen effizienter genutzt werden. Heizungsbauer bezeichnen sie gerne als Schwerkraftbeschleuniger. Sie fördern relativ große Wassermengen und bauen dabei nur geringe Pumpendrücke auf, die letztlich vom Rohrströmungswiderstand abhängig sind.

Leistungsanpassung der Heizungs-Umwälzpumpe

Um die Betriebskosten der meist elektrisch betriebenen Umwälzpumpen gering zu halten, ist es sinnvoll, sie mit der geringstmöglichen Leistung zu betreiben. Liefert der Heizkessel keine Wärmeenergie, sollte die Pumpe vollständig abgeschaltet werden.

Manuell

Die Leistung von Umwälzpumpen kann meist an der Pumpe in 3 oder mehr Stufen eingestellt werden.

Differenzdruckgeregelt

Hier wird Drehzahl und Leistung automatisch dem Bedarf an umgewälzten Wasser angepasst. Dazu wird die Druckdifferenz zwischen Saug- und Druckseite ermittelt und die Motordrehzahl und damit die Leistung so gesteuert, dass der Differenzdruck weitestgehend konstant bleibt. Der Differenzdruck ist anlagenspezifisch und entsteht durch Reibung des umgewälzten Wasserstromes an den Rohrwandungen und durch Richtungswechsel an jedem Bogen.

Der notwendige Differenzdruck wird bei den elektronisch geregelten Pumpen als Förderhöhe in der häufig irreführenden Pseudoeinheit Meter Wassersäule (mWS) angegeben. 9,81 mWS entsprechen 1 bar.

Damit ist in geschlossenen Systemen nicht die Anlagenhöhe gemeint, sondern es ist lediglich ein Maß für die Überwindung des Strömungswiderstandes der Gesamtanlage bei gegebener Durchflussmenge.

Volumenstromabhängige Differenzdruckregelung

Hier wird der Sollwert des Differenzdruckes in Abhängigkeit vom Volumenstrom verändert. Diese Regelung berücksichtigt, dass in der Heizungsanlage je nach Bedarf (Abnahme an Wärmeenergie) eine unterschiedliche Menge an warmen Wasser erforderlich wird, um die erforderliche Wärmeleistung in den Hausanschlußstationen bereit zu stellen. Diese Regelung lohnt sich bei Umwälzpumpen, die größere Heiznetze versorgen und daher einen hohen Energiebedarf (ab 5 Kilowatt elektrisch) aufweisen. Dort spielen die Reibungsverluste des Wassers durch die Umwälzung im Rohrleitungssystem eine größere Rolle.

Energiesparende Umwälzpumpen

Besonders energiesparende Umwälzpumpen (Hocheffizienzpumpen) mit elektrischem Leistungsbedarf bis herunter zu 5 Watt sind in der Anschaffung teurer als konventionelle mit 40 bis 100 Watt Leistungsaufnahme. Durch die günstigeren Betriebskosten können sie sich jedoch schon nach zwei Jahren amortisieren. Technisch veraltete Umwälzpumpen gehören oft zu den größten Stromverbrauchern im Haushalt, da sie häufig ununterbrochen betrieben werden, noch vor den nur zeitlich begrenzt betriebenen elektrischen Durchlauferhitzer, Elektroherd, Wäschetrockner oder intermittierend arbeitenden Kühlschrank.

Durch Austausch einer technisch veralteten Pumpe durch eine Hocheffizienzpumpe können Betreiber 100 bis 130 Euro Stromkosten pro Jahr einsparen.[1] Daher gibt es mittlerweile auch für Umwälzpumpen ein Energielabel.

Solar-Umwälzpumpe

In einer thermischen Solaranlage wird ein frostsicheres Wärmeträgermedium mittels einer Umwälzpumpe bei ausreichender Sonneneinstrahlung in die Sonnenkollektoren gepumpt, um die Wärmeenergie dann in einem Pufferspeicher zwischenzuspeichern bzw. zur Brauchwassererwärmung zu nutzen.

Spezielle Solar-Umwälzpumpen sind oft hitzeresistenter konstruiert, da die Sonnenkollektoren das Wärmeträgermedium im Extremfall auf über 200° Celsius erhitzen können. Wird die Umwälzpumpe nach statt vor dem Wärmeübertrager installiert, sind handelsübliche Umwälzpumpen verwendbar.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Stiftung Warentest - Test von Umwälzpumpen

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