Heke

Heke
Hone Heke mit Ehefrau Hariata, circa 1845

Hone Wiremu Heke Pokai (* um 1810; † 6. August 1850) war ein Māori-Stammesführer und Kriegsführer in Neuseeland. Er gilt als einer der Auslöser des Flagstaff-Krieges 1845-46, der ersten Episode der Neuseelandkriege von 1845 bis 1872.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Heke wurde in Pakaraka südlich von Kerikeri in der Bay of Islands geboren. Er war Mitglied des Ngā Puhi-Stamms, und besaß genug mana um entsprechend großen Einfluss auf seinen Stamm zu haben. Er wuchs in der Gegend um Kaikohe auf und überlebte nur knapp die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Stämmen. Als Jugendlicher besuchte er die Missionsschule in Kerikeri und kam unter den Einfluss des Missionars Henry Williams. Heke konvertierte schließlich zusammen mit seiner Frau zum Christentum und wurde Laienprediger.

Krieger

Berühmt wurde Hone Heke jedoch als Krieger. Er war Teilnehmer der ersten Schlacht von Kororareka im Jahre 1830, an Titores Expedition nach Tauranga, kämpfte mit ihm gegen Pomare II im Jahr 1837.

Hone Heke war einer der Unterzeichner des Vertrags von Waitangi, wahrscheinlich zusammen mit den meisten anderen Stammesführern am 6. Februar 1840.

Hekes Zweifel an dem Vertrag von Waitangi stellten sich schließlich als berechtigt heraus. Die Hauptstadt Neuseelands wurde von Kororareka nach Auckland verschoben. Folge war, dass die Region der Bay of Islands keine Staatseinnahmen mehr erhielt, es wurden keine Zölle mehr erhoben, es durften zudem keine Kauri-Bäume mehr gefällt werden. Folge des Vertrags war auch, dass sämtliche Veräußerung von Land nur an den Staat erfolgen durfte, was eigentlich als Schutz der Māori gedacht gewesen war. Die Summe all dieser Veränderungen führte aber zu einer wirtschaftlichen Depression für die Māori. Zudem wurde klar, dass nach Ansicht der Briten alle Autorität, auch über die Stammesführer, bei der Krone lag, obwohl der Vertrag von Waitangi beide Vertragspartner als ebenbürtig beschrieben hatte.

Als Zeichen seiner Ablehnung fällte Hone Heke den Fahnenmast mitsamt der britischen Flagge in Kororareka. Die Briten interpretierten dies als einen Akt der Rebellion. Tatsächlich fällte Hone Heke den Fahnenmast innerhalb von sechs Monaten insgesamt drei Mal. Um dies weitere Male zu verhindern, wurde ein ganzes Bataillon britischer Soldaten zur Bewachung des Fahnenmastes abgestellt. Trotzdem gelang es Hone Heke durch ein Ablenkungsmanöver die Aufmerksamkeit dieser Soldaten auf andere zu lenken, und fällte den Fahnenmast tatsächlich ein viertes Mal. Diese Tat gilt als der Beginn des flagstaff war („Fahnenmastkrieg“), des ersten Abschnitts der Neuseelandkriege.

Heke hatte maßgeblichen Anteil an dieser ersten Phase des Konflikts, allerdings wurde er schwer verletzt in der Schlacht von Te Ahu Ahu und war von weiteren Kampfhandlungen ausgeschlossen bis zur Belagerung von Ruapekapeka einige Monate später. Kurze Zeit darauf begegnete Heke seinem hauptsächlichen Gegner auf Māori-Seite, Tāmati Wāka Nene, der auf der Seite der Briten kämpfte, und beide vereinbarten einen Waffenstillstand, den sie dann den Briten vorlegten. Der damalige Gouverneur Neuseelands, George Grey, ließ sich allerdings nicht abhalten, dies als Sieg der Briten zu proklamieren. Hoke Gene und George Grey schlossen dann 1848 in einem Treffen Frieden.

Bedeutung

Hone Heke zog sich danach zurück nach Kaikohe und starb zwei Jahre später an Tuberkulose. Bis heute wird er als der große Führer des Ngā Puhi-Stammes und vieler weiterer Māori angesehen. Sein Grab bleibt ein wohlgehütetes Geheimnis, in das nur wenige eingeweiht sind, und ist daher Thema vieler Geschichten und Gerüchte.

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