- Hellmichsteine
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Die Helmichsteine (auch Gevasteine, Schreibweise auch Hellmichsteine) sind ein Großsteingrab der Trichterbecherkultur in Rulle, einem Ortsteil der Gemeinde Wallenhorst (Landkreis Osnabrück) in Niedersachsen. Die Grabanlage ist als Kulturdenkmal geschützt. Der Sage nach ist sie das Grab Gevas, der Frau des Sachsenherzogs Widukind.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Helmichsteine liegen an der Straße der Megalithkultur. Sie befinden sich östlich des Ortskerns von Rulle am Rande des Wohngebietes Ruller Esch südlich der Straße „Im Esch“ und südöstlich des Belmer Ortsteils Icker.
Namensherkunft
Seinen Namen hat das Großsteingrab nach dem ehemaligen Besitzer des Geländes, des „Colon(s) Helmich zu Rulle“.[1] Eine Sage des Osnabrücker Landes bringt es mit Geva, der Frau des Sachsenherzogs Widukind (auch Wittekind), in Verbindung. Sie soll hier begraben worden sein. Allerdings entstand die Grabanlage etwa 3.500 Jahre vor der Zeit des Sachsenherzogs und seiner Frau. In Rulle befindet sich etwa einen Kilometer südöstlich der Helmichsteine die Wittekindsburg, eine frühmittelalterliche Befestigungsanlage. Diese stammt zwar etwa aus der Zeit der Sachsenkriege, doch ist auch hier eine direkte Verbindung zu Widukind nicht nachgewiesen.
Geschichte
Die Helmichsteine sind eine Grabanlage der Jungsteinzeit, die gekennzeichnet ist von der Sesshaftigkeit und der produzierenden Wirtschaftsweise. Die Helmichsteine stammen aus der Zeit zwischen 3.500 und 2.800 v. Chr. Das Ganggrab, das ursprünglich von Erde bedeckt war, bestand aus einer Grabkammer und einem kurzen Zugang. Die Findlinge, die die Wände und die Decke bilden, wurden bei der Vergletscherung des Eiszeitalters aus den Gebirgen Skandinaviens heraus gebrochen und nach Norddeutschland transportiert.
Anlage
Zur Darstellung der ursprünglichen Größe der Anlage wurden Hecken gepflanzt und Stahlbögen gesetzt. Die Helmichsteine sind in Ost-West-Richtung angelegt; die ebenerdige Grabkammer war etwa 14 bis 15 Meter lang und etwa 1,80 Meter breit. Eingefasst war der ovale Hügel über der Anlage von kleineren Findlingen. Genutzt wurde das Großsteingrab für Kollektivbestattungen.Die Anlage wurde im Laufe der Jahrhunderte beschädigt, insbesondere im 19. Jahrhundert. So wurde ein Deckstein angebohrt und zerbrach in drei Teile.
Seit dem Jahr 2000 wurden die Helmichsteine von der Osnabrücker Stadt- und Kreisarchäologie erforscht. Dabei stellte sich heraus, dass die Anlage ursprünglich aus neun Jochen bestand, die jeweils von zwei Trägersteinen und einem Deckstein gebildet werden. Der Zugang lag im Süden. Bei den Ausgrabungen wurden ein Flachbeil aus Feuerstein sowie Keramikscherben von Trichterbechern als Grabbeigabe entdeckt.[2]
Weblinks
- Die Helmichsteine auf der Seite Rulle.de
- Helmichsteine auf der Seite von Thomas Witzke
- Die Helmichsteine auf Stonepages.de
- Die Helmichsteine auf Osnabrück.de
Einzelnachweise
- ↑ Namensherkunft der Steine
- ↑ hal: Ruller Geschichte vor 5500 Jahren In: Neue Osnabrücker Zeitung, Ausgabe vom 14. April 2005
52.3317828.070719Koordinaten: 52° 19′ 54,42″ N, 8° 4′ 14,59″ O
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