Hellmuth Guido Alexander Heye

Hellmuth Guido Alexander Heye
Heye 1940

Hellmuth Guido Alexander Heye (* 9. August 1895 in Beckingen; † 10. November 1970 in Mittelheim) war ein deutscher Admiral im Zweiten Weltkrieg, Politiker der CDU und Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Herkunft und Zweiter Weltkrieg

Für ihre Teilnahme an der Besetzung Norwegens ausgezeichnete Offiziere, von links: Kapitän zur See Hellmuth Heye, Konteradmiral Oskar Kummetz, Kapitän zur See August Thiele (1940)

Heye war ein Großneffe des Admirals Guido Karcher und Sohn des Generals Wilhelm Heye. Er legte 1914 sein Abitur am Humanistischen Gymnasium in Berlin ab. Noch vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs kam er zur Kaiserlichen Marine. Vom April 1939 bis zum September 1940 war er als Kapitän zur See Kommandant des Schweren Kreuzers Admiral Hipper. 1941 wurde er zum Vizeadmiral befördert. Vom 15. September 1942 bis zum 10. November 1942 war er Kommandierender Admiral der deutschen Truppen im Schwarzen Meer. Zuletzt war er seit April 1944 Admiral der Kleinkampfverbände, zu denen neben den Kleinst-U-Booten auch die Marine-Einsatzkommandos, Sprengboote und Kampftaucher gehörten. Am 18. Januar 1945 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. 1945/46 war er in Ostholstein von den Briten interniert.

Ab 1946 war Heye als Schriftsteller tätig. Er befasste sich in seinen Werken vor allem mit Schifffahrtsfragen, Marinestrategie und deutscher Seekriegsgeschichte. Er war außerdem als Gutachter für den inneren und äußeren Aufbau der deutschen Verteidigungsorganisation und für militärpolitische Fragen tätig. Außerdem gehörte er der von Fritz Küster 1948 gegründeten Historischen Forschungsgemeinschaft 'Das Andere Deutschland' an.

Politik

Heye trat 1953 der CDU bei. Er gehörte dem Deutschen Bundestag von 1953 bis 1961 an. Er vertrat den Wahlkreis Wilhelmshaven – Friesland im Parlament.

Am 8. November 1961 wählte der Bundestag Heye einstimmig durch Akklamation zu seinem Wehrbeauftragten. Nachdem es wegen einer dreiteiligen Artikelserie in der Illustrierten Quick, in dem Heye Kritik an der inneren Verfassung der Bundeswehr geübt hatte, zu einer scharfen Auseinandersetzung mit dem Bundesministerium der Verteidigung gekommen war, bat Heye am 10. November 1964 um seine Entlassung aus dem Amt, dem Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier einen Tag später nachkam. Der Vorwurf, dass sich in der Bundeswehr eine Gefahr zur gesellschaftlichen Selbstisolierung abzeichne, erregte Aufsehen und führte letzten Endes zu seinem Rücktritt. Heye sah sich zudem vom Bundestag nicht ausreichend unterstützt.

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l Manfred Dörr: Die Ritterkreuzträger der Überwasserstreitkräfte der Kriegsmarine, Band 1: A-K, Biblio Verlag, Osnabrück 1995, ISBN 3-7648-2453-0, S. 238-246

Veröffentlichungen

  • Möglichkeiten einer Seekriegsführung gegen England und die sich daraus ergebenden Forderungen für die strategische Zielsetzung und den Aufbau der Kriegsmarine, Marine-Denkschrift, 1938
  • mit Heinrich Dräger und Franz Sackmann, Probleme der Verteidigung der Bundesrepublik - Ihre Betrachtung unter Berücksichtigung wirtschaftlicher und technischer Belange., Mittler-Verlag, 1959
  • mit Heinrich Dräger und Franz Sackmann, Der Grundschutz, Mittler-Verlag, 1962, ISBN B0000BHIXA
  • mit Hans Steinmetz und Julius Poeverlein, Menschenbeurteilung und Menschenbehandlung im öffentlichen Dienst, Lutzeyer-Verlag, 1963, ISBN: B0000BJEL2
  • Der Bürger in Uniform. Die Neue Gesellschaft, 10. Jahrgang 1963, Heft 6, Verlag Neue Gesellschaft, Bielefeld 1963

Weblinks


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