Helwingiaceae

Helwingiaceae
Helwingia
Helwingia japonica

Helwingia japonica

Systematik
Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Stechpalmenartige (Aquifoliales)
Familie: Helwingiaceae
Gattung: Helwingia
Wissenschaftlicher Name der Familie
Helwingiaceae
Decne.
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Helwingia
Willd.

Helwingia ist die einzige Gattung der Familie der Helwingiaceae. Ihr Areal reicht vom Himalaya bis nach Ostasien. Alle Arten sind Sträucher. Außergewöhnlich sind die auf den Blättern liegenden Blütenstände. Der Gattungsname ehrt den ostpreußischen Pfarrer und Botaniker Georg Andreas Helwing (1666-1748).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die Arten der Gattung sind immergrüne oder laubwerfende Sträucher oder kleine Bäume. Meist werden sie ein bis zwei Meter hoch, selten bis acht Meter. Die Pflanzen sind kahl. Die Blätter sind einfach, wechselständig, gestielt und besitzen zwei früh abfallende Nebenblätter. Die Nebenblätter sind klein und gefranst. Der Blattrand ist drüsig, gesägt oder gekerbt. Die Blattnerven sind fiederförmig verzweigt. Die Spaltöffnungen stehen hauptsächlich an der Blattunterseite (abaxial). Im Mesophyll sind keine Kalziumoxalat-Kristalle vorhanden. Die minor leaf veins (kleinen Blattnerven) besitzen keine Phloem-Transferzellen.

Die Blüten stehen sitzend an den Mittelrippen der Blätter. Der Blütenstand entsteht in der Blattachsel seines Tragblattes. Diese Verwachsung beginnt bereits bei den Blatt- bzw. Blütenstands-Primordien. Durch das Wirken eines basalen interkalaren Meristems kommt der Blütenstand auf der Mittelrippe zu sitzen. Der Blütenstand wird durch ein zusätzliches, adaxial sitzendes Gefäßbündel, das an der Basis des Blattstiels entspringt, versorgt.[1]

Die Pflanzen sind zweihäusig (diözisch). Der Blütenstand ist eine Zyme. Es gibt drei bis vier (fünf) Kelchzähne. Die ebenfalls drei bis vier (fünf) Kronblätter sind grün bis purpur-grün. Die männlichen Blüten stehen zu drei bis 20 in einem Blütenstand und besitzen drei bis vier (selten fünf) Staubblätter in einem Kreis, die zu den Petalen alternierend stehen. Die Antheren öffnen sich mit Längsschlitzen. Der Pollen ist tri-aperturat und colporat. Die weiblichen Blüten stehen allen bis zu viert im Blütenstand. Der Griffel ist kurz. Der Fruchtknoten ist unterständig, und besteht aus zwei bis vier verwachsenen Fruchtblättern. Pro Fruchtblatt gibt es eine unvollständig tenuinucellate Samenanlage. Die Narbe mit drei bis vier (selten fünf) Narbenlappen ist trocken.

Die Frucht ist eine Steinfrucht-ähnliche Beere mit wenigen Kernen/Samen. Die Frucht ist rundlich, unreif grün und wird reif rot bis schwarz. Die Samenschale (Testa) ist dünn. Das Endosperm ist leicht ruminiert, d.h. durch faltenartige Gewebewucherungen vom Nucellus aus wird das Endosperm zerfurcht.

An sekundären Pflanzenstoffen sind Flavone, Chlorogensäure und nicht identifizierte Iridoide vorhanden. Die Chromosomenzahl n=19.

Verbreitung

Verbreitungskarte der Gattung

Das Areal reicht vom Himalaya bis nach Ostasien. Die Gattung kommt in Bhutan, China, Nord-Indien, Japan, Südkorea, Nord-Myanmar, Nepal, Sikkim, Thailand und Nord-Vietnam vor.

Systematik

Die Helwingiaceae sind innerhalb der Ordnung Aquifoliales die Schwestergruppe der Aquifoliaceae. Die gemeinsamen Merkmale sind: bogenförmiges Leitbündel im Blattstiel, spiralig stehende Blätter.

Die Gattung wurde erstmals beschrieben von Carl Ludwig Willdenow 1806: Sp. Pl. 4: 716 (1806).

Es gibt vier Arten[2]:

  • Helwingia chinensis Batalin, Trudy Imp. S.-Peterburgsk. Bot. Sada 13: 97 (1893).
  • Helwingia himalaica Hook.f. & Thomson ex C.B.Clarke in J.D.Hooker, Fl. Brit. India 2: 726 (1879).
  • Helwingia japonica (Thunb.) F.Dietr., Nachtr. Vollst. Lex. Gärtn. 3: 660 (1817).
  • Helwingia omeiensis (W.P.Fang) H.Hara & S.Kuros. in H.Hara, Fl. E. Himal., 3rd. Rep.: 410 (1975).

Helwingia argyi H. Léveillé & Vaniot ist ein nicht gültiges Synonym für Stemona japonica (Blume) Miquel , eine Stemonaceae.

Quellen und weiterführende Informationen

Einzelnachweise

  1. Timothy A. Dickinson, Rolf Sattler: Development of the Epiphyllous Inflorescence of Helwingia japonica (Helwingiaceae). American Journal of Botany 62(9), 1975, S. 962-973 doi:10.2307/2441641.
  2. Kew Garden

Weblinks


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