- Hemiole
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Eine Hemiole (griech. hemiolos „anderthalb“) ist eine rhythmische Akzentverschiebung innerhalb eines Dreier-Taktes, bei der zwei Takte zu einem großen Dreiertakt zusammengefasst werden. Hemiolen werden im Notenbild nicht eigens kenntlich gemacht, sondern müssen aus dem Kontext erschlossen werden. Sie entstehen durch eine Abweichung von der regulären Taktbetonung in folgender Weise:
- 3/4-Takt
- > − − | > − − | > − − | > − − | >
- mit Hemiole
- > − − | > − − | > − > | − > − | >
Durch die Betonung im Halbe-Abstand entsteht ein einzelner übergeordneter 3/2-Takt. Dadurch wird der Schwung des Taktes elegant abgebremst. Dieser Effekt findet sich oft in Barock-Kadenzen, vor allem bei Phrasenabschlüssen von Couranten. Hemiolen sind auch im 6/4- oder 6/8-Takt möglich.
Beispiel einer Hemiolenbildung:
Quellen
- Ferdinand Hirsch: Wörterbuch der Musik, Pawlak-Verlag, ISBN 3-88199-397-5, S. 202
Kategorie:- Takt und Rhythmus
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