- Hemitragus jemlahicus
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Himalaya-Tahr Systematik Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla) Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia) Familie: Hornträger (Bovidae) Unterfamilie: Ziegenartige (Caprinae) Gattung: Tahre (Hemitragus) Art: Himalaya-Tahr Wissenschaftlicher Name Hemitragus jemlahicus (H. Smith, 1826) Der Himalaya-Tahr (Hemitragus jemlahicus) ist eine in der Himalaya-Region lebende ziegenartige Paarhuferart.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Himalaya-Tahre ähneln den verwandten Ziegen. Sie haben einen stämmigen Körperbau mit kurzen, kräftigen Beinen. Diese Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 90 bis 140 Zentimeter, eine Schulterhöhe von 65 bis 100 Zentimeter und ein Gewicht von 36 bis 90 Kilogramm. Ihr Fell ist lang und zottelig und rotbraun bis graubraun gefärbt; charakteristisch für diese Art ist die dichte Mähne im Halsbereich, die sich bis auf die Vorderbeine erstreckt. In den Sommermonaten ist ihr Fell deutlich kürzer und heller.
Die Ohren sind klein und zugespitzt, die Schnauze wie bei allen Tahren unbehaart. Beide Geschlechter tragen Hörner. Diese sind nach hinten gebogen und seitlich abgeflacht und können bis zu 45 Zentimeter lang werden. Die Hörner der Weibchen sind meist deutlich kleiner.
Verbreitung und Lebensweise
Himalaya-Tahre leben in Asien, ihr Verbreitungsgebiet umfasst die Himalaya-Region von Kaschmir bis ins westliche Bhutan. Ihr Lebensraum sind vorwiegend mit Wald bestandene Bergländer.
Diese Tiere sind vorwiegend am frühen Morgen und am späten Nachmittag aktiv, tagsüber ruhen sie im Schutz von schroffen Felsen oder dichter Vegetation. Sie sind geschickte Kletterer und gelten als scheue Tiere. Während der Wintermonate wandern sie in tiefergelegene Gebiete ab. Sie leben in Gruppen zusammen, die 2 bis 23 Tiere umfassen. Diese Gruppen bestehen entweder nur aus Weibchen und deren Nachwuchs oder können auch gemischtgeschlechtliche Gruppen sein. Gemischtgeschlechtliche Gruppen sind in der Regel größer als reine Weibchengruppen. Ältere Männchen leben meist einzelgängerisch.
In der Paarungszeit zwischen Oktober und Jänner kommt es zu Kämpfen zwischen den Männchen um das Paarungsvorrecht, diese werden jedoch – verglichen mit anderen Paarhufern – weniger intensiv ausgetragen. Nach einer rund siebenmonatigen Tragzeit bringt das Weibchen ein oder zwei Jungtiere zur Welt. Diese werden nach sechs Monaten entwöhnt und sind mit zwei bis drei Jahren geschlechtsreif.
Himalaya-Tahre und Menschen
Der Himalaya-Tahr hat ein relativ großes Verbreitungsgebiet, ist aber durch die zunehmende Zerstörung seines Lebensraums und die Bejagung bedroht. Die IUCN listet ihn als gefährdet (vulnerable).
Auf der neuseeländischen Südinsel gibt es eine große, ausgewilderte Population, die auch bejagt wird. Kleinere, eingeführte Gruppen von Himalaya-Tahren gibt es auch in Kanada, den USA und Südafrika.
Systematik
Traditionell wird der Himalaya-Tahr als eine der drei Arten der Gattung der Tahre (Hemitragus) geführt, die daneben noch den Nilgiri-Tahr und den Arabischen Tahr umfasst. Nach molekulargenetischen Untersuchungen von Ropiquet und Hassanin 2005 sind die Tahre jedoch nicht sehr nahe miteinander verwandt und eine gemeinsame Gattung daher nicht aufrechtzuerhalten. Diesen Untersuchungen zufolge ist der Himalaya-Tahr ein naher Verwandter der Ziegen (Gattung Capra).
Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0-8018-5789-9
- A. Ropiquet, A. Hassanin: Molecular evidence for the polyphyly of the genus Hemitragus (Mammalia, Bovidae). In: Molecular Phylogenetics and Evolution 2005, Nr. 36 (1), S. 154-168.
Weblinks
- Verbreitungskarte, Fotos und weitere Informationen (Englisch)
- Hemitragus jemlahicus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Caprinae Specialist Group, 1996. Abgerufen am 7.12.2007
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