Henryk Modest Broder

Henryk Modest Broder
Henryk M. Broder 2007

Henryk Modest Broder (* am 20. August 1946 in Kattowitz, Polen) ist ein deutscher Journalist und Buchautor.

Als Publizist beschäftigt er sich bevorzugt mit der deutschen Politik und Israel. Kennzeichnend für seinen Stil ist sowohl die recherchierende und informierte Kolumne als auch die pointierte Polemik. Broder schreibt für das Magazin Der Spiegel und die Berliner Tageszeitung Der Tagesspiegel.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Broder entstammt einer polnisch-jüdischen Familie, mit der er 1958 über Wien nach Deutschland kam und zunächst in Köln lebte. Der spätere Journalist studierte an der dortigen Universität Volkswirtschaft und Rechtswissenschaft.

Ende der 1960er Jahre begann er in Hamburg als Autor bei den St. Pauli-Nachrichten zu arbeiten. Das von dem Fotografen Günter Zint 1968 begründete, wöchentlich erscheinende Erotikblatt erzielte bereits 1970 mit einer Kombination aus Kontaktanzeigen, Erotik und linker politischer Agitation Auflagen um die 800.000 Stück pro Ausgabe[1]. In Hamburg lernte Broder unter anderem auch Günter Wallraff und Stefan Aust kennen. Broders erstes Buch Wer hat Angst vor Pornographie erschien 1970 bei Abraham Melzer.

Broder war auch Mitarbeiter der Musikzeitschrift song und in den 70ern bei Pardon und Spontan, die beide oft explizit erotische Aufmacher und eine linke Grundhaltung verknüpften. In den 70ern begann seine Auseinandersetzung mit Tendenzen innerhalb der Linken, die er als antisemitisch bezeichnete. 1981 verließ er Deutschland[2] zeitweise und begann in Israel zu arbeiten, unter anderem als Autor bei der Jerusalem Post. Broder nannte als einen Grund für seinen zeitweiligen Weggang aus Deutschland [2] einen Emma-Artikel Ingrid Strobls, in dem das Existenzrecht Israels bestritten werde. Er habe sich mit linken Antisemiten in Deutschland nicht mehr auseinandersetzen wollen[3], kam aber bald zurück. Broders Schwanken zwischen Ansätzen zu einer Emigration[2] Ende der 70er Jahre und (um 2000) der Aussage, nirgends könne man sich als Jude besser fühlen als in Deutschland, findet Inge Stephan in seiner Dissertationsarbeit[4] auch bei anderen jüdischen Publizisten und Literaten.

Eine 1984 wegen des fortlaufenden heftigen Konflikts[2] mit Alice Schwarzer von Wolfgang Pohrt vorgeschlagene Anthologie zusammen mit Eike Geisel und Christian Schultz-Gerstein über das Verhältnis der deutschen Linken zum Antisemitismus[5] kam nicht zustande. Broder hatte Schwarzer unter anderem einen autoritären Charakter[6] unterstellt, die PorNO-Kampagne Schwarzers wiederum wendete sich auch gegen angeblichen bzw. vorhandenen Sexismus in von männlichen linken Journalisten wie Broder geprägten Magazinen.

Die Auslieferung von Broders Buch Der ewige Antisemit wurde im Zusammenhang mit Aussagen zum Skandal um das Theaterstück Der Müll, die Stadt und der Tod von Rainer Werner Fassbinder[7] zeitweise gestoppt, nachdem der Intendant des Frankfurter Schauspiels, Günther Rühle wegen Antisemitismusvorwürfen Broders eine einstweilige Verfügung erwirkt hatte.

1993 wurde er von Manfred Bissinger bei der kurzlebigen Hamburger Zeitung Die Woche[8] engagiert. Im Anschluss begann Broder 1995 für das Magazin Der Spiegel und dessen Onlineausgabe zu schreiben.

Broder veröffentlichte auch u. a. in der Zeit, Profil, Weltwoche und der Süddeutschen Zeitung. In den 1980er Jahren moderierte Broder mit Elke Heidenreich und anderen die SFB-Talkshow Leute aus dem Café Kranzler in Berlin. Er ist Mitherausgeber des Jüdischen Kalenders, einer jährlich im Taschenbuchformat erscheinenden Text- und Zitatensammlung zur neueren und neusten jüdischen Geschichte und Kultur.

Broder ist mit einer Katholikin verheiratet und hat eine erwachsene Tochter[9].

Tätigkeiten und Themen

Broder hat mehrere Bücher über die jüdische Kultur, das deutsch-jüdische Verhältnis und über Judenfeindlichkeit und Antiamerikanismus in der deutschen Gesellschaft geschrieben. Er kontrastiert die sehr gegensätzliche, oft auch drastisch geführte öffentliche Debatte und Auseinandersetzung in Israel[10] mit der – seiner Ansicht nach – polemische Töne kaum gewöhnten deutschen Öffentlichkeit.

Broder hat zusammen mit Dan Diner, Wolfgang Pohrt und Eike Geisel in den 1970er Jahren die Kritik am Antizionismus in die politische Linke getragen[11], was mit zur Entstehung der sogenannten Antideutschen[12][13] beitrug. Bekannt wurde 1991 ein Interview Broders mit Hans-Christian Ströbele in Jerusalem, der 1991 eine Israel-Delegation der Grünen leitete[10]. Thesen Ströbeles zur militärischen Unterstützung Israels bzw. zu einer israelischen Verantwortung für die Angriffe Saddam Husseins riefen nach Veröffentlichung in der Jerusalem Post (in Deutschland in der SZ und der TAZ) erhebliche Proteste in Israel hervor. Sie führten zum vorzeitigen Abbruch des Besuches und kosteten Ströbele sein Vorstandssprecheramt bei den Grünen[10].

Broders Bruch mit der traditionellen deutschen Linken - vor allem im Zusammenhang mit dem Vorwurf des Antiamerikanismus und des Antizionismus - sowie dem Umgang mit Islamismus und der deutschen Vergangenheitsbewältigung sind neben dem Nahostkonflikt und Israel öffentlichkeitswirksame Themen Broders. Von Anfang an unterstützte er den Irakkrieg und den Sturz Saddam Husseins. Er wirft den Europäern vor, gegenüber Diktatur, Islamismus und Terrorismus Appeasement-Politik zu betreiben. Vorübergehend beschäftigte er sich auch mit der Deutschen Wiedervereinigung. Die kulturpolitischen Arbeiten Broders, so beim Jüdischen Kalender oder über das Berliner Scheunenviertel geraten demgegenüber etwas ins Hintertreffen. Zusammen mit Eike Geisel, einem Mitautor aus der Hamburger Zeit hatte er etwa 1992 mit Veröffentlichungen und einem Dokumentarfilm über den jüdischen Kulturbund auf ein bislang unbeachtetes Kapitel der Kulturpolitik in der NS-Zeit aufmerksam gemacht.

Abseits seiner üblichen thematischen Schwerpunkte hat Broder 2005 bei Spiegel-Online ein Reisetagebuch mit Einzelbeiträgen über Kunst, Kultur, Alltagswelt und Landschaft Islands verfasst[14]. Broder zufolge ermöglicht ihm Island, sich angesichts der faktischen Abwesenheit seiner drei „Problemvölker“ (Juden, Araber und Deutsche) auch einmal ungehindert über Wetter und Landschaft auslassen zu können[15].

Broder betreibt zusammen mit Michael Miersch und Dirk Maxeiner und anderen das nach eigenen Angaben liberale und prowestliche publizistische Netzwerk „Die Achse des Guten“, in dessen Weblog er das Tagesgeschehen kommentiert. Die Kontroverse um die globale Erwärmung hält er für „eine Art Feldgottesdienst der Ungläubigen, die sich im Glauben an das Ende der Welt zusammengefunden haben“ [16] und ist sich dabei auch mit anderen Autoren der Achse sowie Zeit-Herausgeber Josef Joffe einig[17]. Broders journalistischer Stil in diesem Weblog ist umstritten[18].

Antisemitismus und Antizionismus

Henryk M. Broder 2007

Broder betrachtet den Antizionismus als eine Form des Antisemitismus: „Es gibt keinen Antizionismus, der seinen Ursprung nicht im Antisemitismus hätte.“ „Ein antizionistischer Jude ist tendenziell ein Antisemit. Der Antizionismus ist für Nichtjuden wie für Juden nur eine Ausrede, ihren Antisemitismus sozusagen in einer politisch aseptischen Form präsentieren zu können.“[19]

Bereits Broders 1986 erschienenes Buch Der ewige Antisemit[20] führte zu einer heftigen Kontroverse. Broder richtete seine Analysen nicht auf den extremistischen Rand der Gesellschaft, sondern auf linke und bürgerliche Positionen. Antisemitismus sei ein Amalgam verschiedener, sonst entgegengesetzter Positionen, die nicht wie ein Vorurteil auf wahrgenommene oder projizierte Eigenschaften, sondern als Ressentiment auf die Existenz von Juden und des Staates Israel zielten[21].

Seine Unterscheidung zwischen Vorurteil und Ressentiments trug Broder auch bei einer öffentlichen Anhörung des Innenausschusses des Deutschen Bundestages zum Thema „Kampf gegen Antisemitismus“ am 15. Juni 2008 vor. Der Antisemitismus habe sich verändert, anstatt sich mit verbreiteten Vorurteilen oder mit Außenseiterpositionen etwa eines Horst Mahlers zu beschäftigen, sollten moderne, auch im Mainstream praktizierte antisemitische bzw. antizionistische Ressentiments thematisiert und näher betrachtet werden[22]. In diesen und anderen Zusammenhängen hat er wiederholt den Grünen Bundestagsabgeordneten Hans-Christian Ströbele als Prototyp eines „linken Antisemiten“ angeführt und bezichtigt[23].

Ein Gerichtsprozeß wegen Antisemitismusvorwürfen gegen Evelyn Hecht-Galinski führte zu einem starken Presseecho und zu einer Antisemitismus/Israelkritik-Grundsatzdebatte in führenden deutschsprachigen Medien.

Der Bruch mit der Linken

Nach der Entebbe-Entführung (Operation Entebbe) im Jahr 1976 sprach Broder offen von linkem Antisemitismus. Die Selektion jüdischer Passagiere durch deutsche Terroristen der Revolutionären Zellen habe ihn dabei weniger aufgeregt, weil man diese „auf das Konto einiger Verrückter und Polit-Gangster“ habe schieben können, mit denen er nichts zu tun gehabt habe. „Entsetzt“ hätten ihn allerdings Reaktionen von Personen aus seinem politischen Umfeld, mit denen er zuvor gegen den Vietnamkrieg demonstriert habe. Broder zitiert dazu Presseberichte und Titelschlagzeilen, so etwa vom Spiegel, in denen die Befreiungsaktion im Jargon von Wehrmachtsberichten als „Israels Blitzkrieg“, „Wüstenfuchsaktion“, etc. bezeichnet worden sei.

Broder warf Vertretern der Linken vor, sie hätten Israel als Aggressor verurteilt und eine „flagrante Verletzung der Souveränität eines Mitgliedstaates der Vereinten Nationen“ beanstandet, was angesichts der Situation in Entebbe unverhältnismäßig gewesen sei. Er beschuldigte darüber einen erheblichen Teil der westdeutschen Linken, Solidaritätserklärungen zugunsten Idi Amins abgegeben zu haben.[24] Noch im Jahr 1998 hob Broder die Reaktion auf Entebbe als Zeitpunkt seines endgültigen Bruchs mit diesem Teil der Linken hervor.[25]

Gegenüber Kritikern der USA und Israels[26], insbesondere auch aus der traditionellen Friedensbewegung, scheute Broder auch vor heftigen Schmähungen nicht zurück.

Nahostkonflikt

Broder sieht die Aufmerksamkeit für den Nahostkonflikt, gegenüber anderen Konflikten (etwa Tibet und Darfur) mit höheren Opferzahlen, längerer Konfliktdauer und aber - nach Broder - deutlich geringerer Resonanz als Indiz für antisemitische Tendenzen in der deutschen Öffentlichkeit. Er kritisiert zudem das Niveau vieler Äußerungen zu diesem Konflikt und bezweifelt die Kompetenz und Neutralität der in den Medien präsenten Akteure.[27]

Islam

Viele der in den letzten Jahren von Broder veröffentlichten Beiträge beschäftigen sich mit Islamismus und islamistischem Terrorismus sowie der seiner Ansicht nach unzureichenden kritischen Auseinandersetzung mit diesen Phänomenen in Teilen der europäischen Gesellschaft und Medien. Broder kritisiert aber auch generell die Haltung von Moslems: „Ich kämpfe gegen 1,5 Milliarden Moslems in aller Welt, die chronisch zum Beleidigtsein und unvorhersehbaren Reaktionen neigen.“[28]

Ihre vorläufige Zusammenfassung fanden seine Ausführungen in seinem 2006 erschienenen Buch Hurra, wir kapitulieren! Von der Lust am Einknicken. In ihm plädiert Broder für die nachdrückliche Verteidigung der von ihm als gefährdet angesehenen Meinungsfreiheit und die einschränkungslose Verurteilung von terroristischen Anschlägen und wendet sich gegen das in seinen Augen falsche öffentliche Bild von den Terroristen[29]

Ein Aufruf Broders anlässlich des Überfalls irakischer Truppen auf Kuweit 1991, Drohungen und Raketenangriffen Saddam Husseins gegen Israel, „an all jene Gutmenschen, die ihren Philosemitismus vor sich hergetragen hatten wie eine Monstranz, sie sollten jetzt tatkräftig ihre Solidarität beweisen und in das bedrohte Israel zu reisen“, wurde einzig von seinem früheren Hamburger Kollegen Günter Wallraff ernstgenommen, der sich mit den bedrohten Israeli solidarisierte und seine Eindrücke von Luftalarmen und Raketeneinschlägen vor Ort beschrieb[30].

Broder spricht im Zusammenhang mit dem seiner Meinung nach zu nachsichtigen Umgang mit islamischen Immigranten in Deutschland von „Inländerfeindlichkeit“: Ein neues Phänomen sei, „dass ein Teil der Migranten die Gesellschaft verachtet, in die er gekommen ist.“[31]

Öffentliche Würdigungen

Medienwissenschaftler wie Stephan Weichert und Lutz Hachmeister zählen Broder zu den wortführenden deutschen Journalisten[8] und Meinungsmachern[32]. Gleichzeitig ist Broder auch das Ziel heftiger Angriffe[33] und Schmähungen. Broder musste sich mehrfach vor Gericht wegen persönlicher Angriffe und umstrittener Zitate rechtfertigen[34] [35] [36][37].

Die etwa am Beispiel von Michael Wolffsohn, Rafael Seligmann und Henryk M. Broder angeführte These von der Wiederherstellung der einstigen deutsch-jüdischen Symbiose im Medienbereich wurde von Katharina Ochse[38] pointiert[39] zurückgewiesen.

Am Beispiel Broders wurde in einer Dissertationsarbeit auch festgehalten, dass der Diskurs über Juden in Deutschland zumeist deutschen wie nichtdeutschen Juden selbst überlassen sei und werde. Umgekehrt sei das Interesse an jüdischer Kultur und deren Wiederaufnahme in Deutschland, welches Broder vielfältig bediene und karikiere, viel bedeutender als bei anderen Minderheiten[4].

Bei seiner Dankesrede zum Börne-Preis 2007

1986 erhielt Broder den Hauptpreis des 5. Internationalen Publizistikwettbewerbs in Klagenfurt für die politische Satire Das 12. Bundesland. Im Jahre 2005 folgte der Schubart-Literaturpreis der Stadt Aalen[40].

Für seine Online-Publizistik wurde Broder im Januar 2007 vom Medienmagazin V.i.S.d.P. mit dem Goldenen Prometheus ausgezeichnet[41].

Am 24. Juni 2007 bekam Broder in der Frankfurter Paulskirche den mit 20.000 Euro dotierten Ludwig-Börne-Preis überreicht[42]. Focus-Herausgeber Helmut Markwort, der für das Jahr 2007 von der Frankfurter Börnepreisstiftung als (wie beim Börnepreis üblich) alleiniger Juror und Laudator benannt worden war, hatte sich für Broder entschieden. “[43]. Die Entscheidung für Markwort als Juror wie dessen Auswahl Broders stieß auch auf Protest. Alfred Grosser kritisierte Markwort und Broder als des Börnepreises und einer Verleihung in der Paulskirche nicht würdig[44].

Am 13. September 2008 wurde Broder mit dem Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik ausgezeichnet.

Werke

Aufsätze

  • Antizionismus − Antisemitismus von links? In: Politik und Zeitgeschichte. Band 24, 1976, S. 31–46.

Bücher

  • Wer hat Angst vor Pornographie? Ein Porno-Report. Melzer, Darmstadt 1970
  • Linke Tabus. Berlin, Melzer 1976
  • Die Schere im Kopf. Über Zensur und Selbstzensur, herausgegeben von Broder, Bund-Verlag GmbH Köln 1976 ISBN 3-7663-0138-1
  • Deutschland erwacht. Bornheim-Merten, Lamuv-Verlag 1978
  • Danke schön. Bis hierher und nicht weiter. Mit Beiträgen von Broder, Detlef Hartmann, Ulrich Klug, Uwe Maeffert, Konkret Literatur-Verlag, Hamburg o.J.(1980). ISBN 3-922144-10-1
  • Politik und Porno. Pressefreiheit als Geschäft belegt am Heinrich Bauer Verlag, von Hans Dieter Baroth, Erdmute Beha, Henryk M. Broder, Bund-Verlag GmbH (Februar 1984) ISBN 3-7663-0407-0
  • Der ewige Antisemit. Über Sinn und Funktion eines beständigen Gefühls. Fischer Taschenbuch Verlag, München 1986, ISBN 3-596-23806-4
  • Die Juden von Mea Shearim. 1986, Photos von Arnos Schliack
  • Fremd im eigenen Land. Juden in der Bundesrepublik. 1987
  • Ich liebe Karstadt und andere Lobreden. 1987
  • Jüdisches Lesebuch 1933 - 1938. (Kleine jüdische Bibliothek) von Henryk M. Broder (Autor), Hilde Recher, 1987, ISBN 3-89190-826-1
  • Das Haus in der Karpfengasse. Erzählung von Mosche Ben-Gavriel, Henryk M. Broder, Hildegard Recher, 1989 ISBN 3-89190-923-3
  • Premiere und Pogrom. Der Jüdische Kulturbund 1933–1941. Texte und Bilder. Siedler, Berlin 1992. (mit Eike Geisel) ISBN 3-88680-343-0
  • Erbarmen mit den Deutschen. 1993
  • Schöne Bescherung! Unterwegs im Neuen Deutschland. 1994
  • Volk und Wahn. Goldmann, München 1996, ISBN 3-455-15004-7
  • Die Irren von Zion. Hoffmann und Campe, Hamburg 1998, ISBN 3-455-11242-0
  • Jedem das Seine. Ölbaum Verlag, Augsburg 1999, ISBN 3-927217-37-9
  • www.Deutsche-Leidkultur.de. Ölbaum Verlag, Augsburg 1999, ISBN 3-927217-43-3
  • Die Ossis. Die DDR ist wieder da Ölbaum Verlag (Juli 2000) ISBN 3-927217-21-2
  • Kein Krieg, nirgends: Die Deutschen und der Terror. Berlin Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-8270-0442-X
  • Der ewige Antisemit. Neuauflage. Berlin Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-8333-0304-2
  • Der Nächste bitte! Aufzeichnungen von unterwegs. Ölbaum Verlag, Augsburg 2006, ISBN 3-927217-61-1
  • Hurra, wir kapitulieren! Von der Lust am Einknicken. wjs Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-937989-20-X
  • Schöner denken. Wie man politisch unkorrekt ist. München: Piper, 2007 - ISBN 3-492-05016-6 (zusammen mit Dirk Maxeiner, Michael Miersch und Josef Joffe)
  • Jüdischer Kalender: Jüdischer Kalender seit 1999 herausgegeben von Henryk M. Broder und Hilde Recher
  • Kritik der reinen Toleranz. wjs Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-937989-41-9

TV-Dokumentationen

  • Manchmal waren es Sternstunden – der jüdische Kulturbund 1933-1941 (mit Eike Geisel)
  • Soll sein – Jiddische Kultur im jüdischen Staat (mit Frans van der Meulen)
  • Die jüdische Nase - ein ewiges Klischee, ZDF 1993
  • Wenn Ihr wollt, ist es kein Märchen ... - der Weg in den Staat Israel (mit Klaus Liebe) WDR 1988

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. [1] Erotikhefte Die längste Praline der Welt, Was Sie nicht mehr über Sex wissen wollen: Mit bizarren Themenmischungen bäumt sich die Erotik-Presse gegen Internetpornos auf. Die Chancen stehen schlecht - wir wünschen ein Happy Weekend. Von Simon Feldmer. In Süddeutsche Zeitung vom 22. Februar 2008
  2. a b c d [2] Henryk Broder: Warum ich gehe. In DIE ZEIT, 27. Februar 1981 Nr. 10, der im Artikel angedeutete dauerhafte Abschied von Deutschland kam aber nicht zustande
  3. Noch 1994 klagte Gert von Paczensky (erfolgreich) gegen die auf ihn und Alice Schwarzer gemünzte Bezeichnung „linker Antisemit“ - Der Spiegel, 43/1994. Broder zufolge habe Alice Schwarzer eine Mitarbeiterin für untragbar erklärt, weil sie „die Geliebte eines militanten Juden“ gewesen sei (Henryk M. Broder: Der ewige Antisemit. Neuauflage 2005, S. 59)
  4. a b Zwischen Trauma, Traum und Tradition – Identitätskonstruktionen in der jungen jüdischen Gegenwartsliteratur Inga-Marie Kühl, Gutachter: Hannelore Scholz; Inge Stephan, Dissertation zum Dr. phil., 2001, Humboldt-Universität zu Berlin
  5. [3] Autorenportrait Pohrts bei der Edition Tiamat
  6. „Ein Macho im Rock“ Freunde und Verehrer machen mobil gegen eine unautorisierte Biographie der Feministin. Die Galionsfigur der deutschen Frauenbewegung fürchtet um ihr Ansehen, obwohl das Buch von einer „Emma“-Preisträgerin verfaßt wurde. Von Henryk M. Broder. In DER SPIEGEL 12/1998 vom 16. März 1998, Seiten 48-62
  7. Der ewige Antisemit, Neuauflage 2005, S. 33.
  8. a b [4] Die Alpha-Journalisten - Deutschlands Wortführer im Porträt, von Stephan Weichert / Christian Zabel (Hrsg.), Verlag Halem; (4. Mai 2007) ISBN 3-938258-29-2
  9. [5] Die Welt, Journalismus: Broder hört nicht auf zu staunen, 29. April 2007, Von Iris Ockenfels
  10. a b c Die Irren von Zion, von Henryk M. Broder Dtv (Oktober 1999) ISBN 3-423-30738-2
  11. [6] BUKO-Ratschlag Israel, Palästina und die deutsche Linke 26. – 28.03.2004 Reader Referenten: Anat Frumkin, Hamburg Tobias Kriener, Deutsch-Israelischen Arbeitskreis (DIAK) Alexander Flores, Uni Bremen Jörg Später, iz3w
  12. [7] Letter from Berlin: The anti-anti-Zionists, Autor Benjamin Weinthal, Haaretz 8.7.2007
  13. [8] Angekommen im historisch geläuterten Vaterland: « Antideutsch » von Bernard Schmid 09/06 trend onlinezeitung
  14. Das Island-Reisetagebuch bei Spiegel-Online
  15. [9] Dieses Jahr in Reykjavik! Nächstes Jahr in Jerusalem! Oder umgekehrt
  16. Erdbeere des Unheils von Henryk M. Broder. In: Die Weltwoche, Ausgabe 11/07
  17. Schöner Denken - Wie man politisch unkorrekt ist. Von Josef Joffe, Dirk Maxeiner, Michael Miersch und Henryk M. Broder. Piper Verlag, München 2007, ISBN 978-3-492-05016-6
  18. so werden dem Berliner Landgericht zufolge so auch politische und andere Diskussionen immer wieder mit sexuellen Konnotationen aufgeladen“
  19. [10] Wir sind alle traumatisiert. Interview in Tachles, 14. Juli 2006
  20. [11] Interview Broders durch Jürgen Elsässer in Hagalil zu Henryk M. Broders DIE IRREN VON ZION
  21. „Linke Antisemiten, die ihren Marx gelesen haben, können Juden nicht leiden, weil sie Kapitalisten, Ausbeuter und Unternehmer sind. Rechte Antisemiten, die sich auf Dühring, Stoecker oder Marr berufen, hassen Juden, weil sie Revolutionäre, Sozialisten und Skeptiker sind, Träger des zersetzenden Geistes, eine Gefahr für das Abendland, die Moral und das freie Unternehmertum. Gläubige Menschen mögen Juden nicht, weil viele Juden Ketzer und überzeugte Atheisten sind. Freigeister nehmen es den Juden übel, dass sie immer noch an ihrem alten Glauben festhalten. Feministinnen, die keine Zeile von Thomas von Aquin oder Franz von Assisi gelesen haben, sind über die notorische Frauenfeindlichkeit des Judentums voll im Bilde. Tierschützer und Vegetarier regen sich über das koschere Schächten der Tiere auf. Internationalisten machen Juden den Vorwurf, dass sie einen eigenen Staat gegründet haben, und Nationalisten bemängeln, dass noch nicht alle Juden geschlossen hingezogen sind. So sucht sich ein jeder aus, was ihm gerade passt, um seine Leidenschaft zu befriedigen. Egal worum es geht: Der Jud’ ist schuld!“ Broder: Der ewige Antisemit, Neuauflage 2005, S. 60 f.
  22. [12] [13] Kampf gegen Antisemitismus, Öffentliche Anhörung des Innenausschusses des Deutschen Bundestages 17.6.2008
  23. Der Judenfeind von heute trägt Anzug statt Springerstiefel, Henryk M. Broder, Sächsische Zeitung, 28. Juni 2008
  24. Der ewige Antisemit. Neuauflage 2005, S. 90 ff.
  25. Beitrag im bayerischen Rundfunk zum Bruch mit der Linken
  26. So bezeichnete er Noam Chomsky: als absoluten Psycho, Alfred Grosser als Ekel Alfred, und postsenile Plaudertasche [14] und unterstellte Horst-Eberhard Richter: Psychoanalyse auf Al-Kaida-Niveau[15] Jörg Zink bezeichnete er als alten Nazi im Theologen-Kostüm, geschwätzigen Dummbatz, vertrottelten Scheinheiligen ([16])
  27. „Es gehört nicht viel dazu, um ein Nahostexperte zu werden. Es ist ein ungeschützter Beruf, der jedem Bruchpiloten offen steht. Wer es bei DSDS nicht mal ins Sechzehntelfinale schaffen würde, wer als Künstler oder Schriftsteller nicht weit gekommen ist und am liebsten Offene Briefe schreibt, wer den Dativ nicht vom Genitiv und einen Statisten nicht von einem Statiker unterscheiden kann, wer als Eventmanager beim Ballermann versagt hat, der wird Nahostexperte.“Der Nahe Osten ist für alle da!, achgut.com ,23. Juli 2007
  28. [17] Feindbild Islam: Kommentar zur Verleihung des Ludwig-Börne-Preises an Henryk M. Broder von Gerrit Wustmann. In: Telepolis, 25. Juni 2007
  29. „Ich gebe zu, ich bin ein wenig neidisch auf die Terroristen. Nicht nur wegen der Aufmerksamkeit, die sie erfahren, sondern wegen der idealistischen Motive, die ihnen unterstellt beziehungsweise zugesprochen werden. Wer ein Auto klaut und damit einen Menschen an einer Kreuzung totfährt, der ist ein Verbrecher. Wer sich mit einer Bombe im Rucksack in einem Bus in die Luft sprengt und andere Passagiere mitnimmt, der ist ein Märtyrer, ein gedemütigter, erniedrigter, verzweifelter Mensch, der sich nicht anders zu helfen wusste. Worum ich die Terroristen am meisten beneide, ist der Respekt, der ihnen gezollt wird. Haben sie einmal bewiesen, wozu sie imstande sind, betreten Experten den Tatort und erklären, man dürfe sie nicht noch mehr provozieren, man müsse mit ihnen reden, verhandeln, sich auf Kompromisse einlassen und ihnen helfen, das Gesicht zu wahren. Nur so könne man sie zur Vernunft bringen und Schlimmeres verhüten.“ In: Hurra, wir kapitulieren!
  30. [18] Islam - Satanischer Wallraff. Von Hannes Stein. In Die Welt, 12. Juli 2007
  31. [19] Anne Will und die deutsche Inländerfeindlichkeit. In Die Welt 11. Februar 2007
  32. [20] Meinungsfreude pur Lutz Hachmeisters „Nervöse Zone“ und „Die Alpha-Journalisten“ Von HOLGER BÖTHLING - © Die Berliner Literaturkritik, 06.08.07
  33. So wird Broders Blog vom Betreiber des sogenannten Palästina-Portals, dem Graphiker Erhard Arendt parodiert und regelrecht konterkariert
  34. [21] Unter Verdacht, Süddeutsche Zeitung vom 19. November 2004)
  35. [22] Ihm schmockt's nicht, Achgut.com, 12. Februar 2007)
  36. [23] Die Sache: Broder gegen Melzer – Zionistischer Antizionismus?, Süddeutsche Zeitung vom 26. Januar 2006)
  37. 2008 wurde Broder vom Landgericht Dortmund unter Androhung eines Ordnungsgeldes von 250.000 Euro untersagt, die transsexuelle Bloggerin Tanja Krienen weiterhin in männlicher Form beleidigend zu titulieren. (Süddeutsche Zeitung, 29. Mai 2008)
  38. Katharina Ochse 'What could be more fruitful, more healing, more purifying?' Representations of Jews in the German Media after 1989, in Reemerging Jewish Culture in Germany: Life and Literature Since 1989 Von Sander L. Gilman, Maria Carmen Gear, Karen Remmler, Lila Scott Veröffentlicht von NYU Press, 1994 ISBN 0-8147-3065-5
  39. Wer solches behauptete, würde Wolfssohn schmeicheln, auf höfliche Zurückweisung Seligmanns treffen und von Broder derart durch die Mangel gedreht werden, dass er es sein Leben lang bereute, jemals ein jüdisches Thema angefasst zu haben.
  40. [24] Verleihung des Schubart-Literaturpreises 2005 an Henryk M. Broder, Begründung der Jury. Die Jury rückte Broders „streitbares wie kenntnisreiches Werk“ in die „freiheitliche und republikanische Tradition des deutschsprachigen Journalismus“. Es sei Broders „bleibende[s] Verdienst […], stets prägnant und präzise argumentierend für das jüdisch-deutsche und das deutsch-israelische Verhältnis einzutreten“
  41. Die Begründung für Broders Wahl lautete: „Henryk M. Broder ist der Onlinejournalist des Jahres, weil er im Karikaturenstreit die Frage gestellt hat, wo eigentlich all die dänischen Fahnen herkommen. […] Er ist polemisch und politisch absolut unkorrekt, manchmal möchte man jubeln, weil endlich mal jemand Klartext schreibt, manchmal möchte man ihm widersprechen.“
  42. [25] Börnepreisrede im Spiegel
  43. [26] Broder mit dem Börne-Preis geehrt, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24. Juni 2007. Markwort bezeichnete Broder als „freien Geist, der leidenschaftlich und feurig schreibt, oft polemisch und ohne Rücksicht auf ‚political correctness’, aber immer unabhängig und überraschend
  44. [27] Beleidigung des Humanismus Falsche Wahl: Henryk M. Broder hat den Börne-Preis nicht verdient, die tageszeitung, 3. Februar 2007, Hintergrund war eine vom Focus nicht abgedruckte positive Rezension Grossers eines israelkritischen Buch von Rupert Neudeck

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