- Hepaticae
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Lebermoose Brunnenlebermoos (Marchantia polymorpha)
Systematik Klassifikation: Lebewesen Domäne: Eukaryoten (Eucaryota) Reich: Pflanzen (Plantae) Unterreich: Moose Abteilung: Moospflanzen (Bryophyta) Unterabteilung: Lebermoose Wissenschaftlicher Name Hepaticophytina Die Lebermoose (Hepaticophytina, auch Hepaticae) sind eine Unterabteilung der Moose.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die Unterscheidungsmerkmale zur zweiten Unterabteilung Bryophytina sind beim Gametophyten:
- Das Protonema ist reduziert und besteht nur aus wenigen Zellen.
- Die Rhizoiden sind einzellig.
- Die beblätterten Lebermoose besitzen drei Zeilen von Blättern. Die ventrale (unten) liegende Reihe von Blättern ist kleiner und meist von anderer Gestalt und wird Unterblätter (Amphigastrien) genannt. Sie kann auch fehlen.
- Die Blätter haben keine Rippe.
- Die Zellform ist parenchymatisch, also eher rundlich, während die Laubmoose häufig längliche (prosenchymatische) Zellen haben.
- Die Zellen von Thallus oder Blatt besitzen oft Ölkörper.
- Die Antheridien und Archegonien haben keine Paraphysen.
Der Gametophyt ist vielgestaltig: er kann thallös oder beblättert sein. Die Zellen enthalten zahlreiche Chloroplasten.
Die Unterscheidungsmerkmale zu den Bryophytina beim Sporophyten sind:
- Er ist kurzlebig.
- Die Sporenkapsel ist ausdifferenziert, bevor der Kapselstiel (Seta) sich streckt.
- Die Seta ist zartwandig.
- In der Kapsel reifen alle Sporen gleichzeitig.
- Der Wand der Sporenkapsel fehlen die Spaltöffnungen.
- Die Kapsel öffnet sich mit vier Schlitzen und springt in vier Klappen auf.
- Die Kapsel hat keine Columella.
- In der Sporenkapsel werden Elateren gebildet.
Systematik
Die Lebermoose wurden früher in nur einer Klasse „Hepaticae“ geführt. Aufgrund von molekularbiologischen Stammbäumen, die auch morphologisch-anatomisch untermauert werden, wurden zunächst die Marchantiopsida als eigene Klasse abgetrennt, später auch die Treubiopsida. Die Abtrennung von Blasia pusilla als eigene Klasse Blasiopsida erfolgte erst 2001.
Nach Frahm und Frey (2004) werden die Lebermoose in folgende Klassen unterteilt:
Name
Der Name Lebermoose stammt aus dem Mittelalter, als Heilpflanzen nach dem Motto similia similibus ausgewählt wurden (Signaturenlehre). Der leberförmige Thallus etwa von Marchantia wurde als in Wein gekochter Extrakt als Medizin gegen Leberleiden eingesetzt. Der Begriff wurde dann auf die ganze Gruppe, auch auf die foliosen Lebermoose übertragen.
Literatur
- Jan-Peter Frahm: Biologie der Moose. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg und Berlin 2001, ISBN 3-8274-0164-X
- Jan-Peter Frahm, Wolfgang Frey, J. Döring: Moosflora. 4., neu bearbeitete und erweiterte Auflage (UTB für Wissenschaft, Band 1250). Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-2772-5 (Ulmer) & ISBN 3-8252-1250-5 (UTB)
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