Hercules Farnese

Hercules Farnese
Der Farnesische Herkules

Der Herkules Farnese (auch Herakles Farnese oder der Farnesische Herkules) ist eine der berühmtesten Skulpturen der Antike, die das Bild des Herkules zeigt. Sie ist Teil der Farnesischen Sammlungen und ist heute im Nationalmuseum in Neapel ausgestellt.

Mehr als 200 groß- und kleinformatige Nachbildungen und Variationen des ‚Herkules Farnese' aus römischer Zeit belegen die hohe Berühmtheit, welche die Statue in der Antike hatte.

Unter Archäologen besteht Einigkeit darüber, dass das Urbild dieser Statue Lysipp zuzuschreiben ist. Er soll um 320 v. Chr. seine knapp drei Meter große Kolossalfigur geschaffen haben. Die von ihm stammende Originalskulptur ist jedoch verloren gegangen. Erhalten ist eine Nachbildung durch Glykon. Gleich zwei Fassungen dieser Kopie wurden 1546 in den 216 n. Chr. eingeweihten Caracallathermen in Rom gefunden, als man bei Abbrucharbeiten Baumaterialien für den Petersdom gewinnen wollte. Vermutlich wurden diese Statuen eigens für diesen Aufstellungsort um 220 n.Chr. angefertigt. Papst Paul III. (Alessandro Farnese) ließ die beiden Kolossalfiguren in der Hofloggia des Palazzo Farnese aufstellen. Die Figuren wurden zu Attraktionen für Besucher. Auch Landgraf Karl von Hessen-Kassel sah sie während seiner Italienreise 1699/1700 auf der Suche nach Inspirationen für Gestaltungen der Residenzstadt Kassel. Westlich der Stadt Kassel hatte der Landgraf eine große Gartenanlage errichten lassen. Als Krönung blickt nun seit 1717 vom Gipfel des Karlsberges der „Kasseler Herkules“, eine 8,25m hohe Kopie des Herkules Farnese aus Kupfer.

Die Statue zeigt den nach seinen Heldentaten ruhenden Herakles, gelehnt an seine Keule, diese auf einen Felsen gestützt, darüber das Fell des nemeischen Löwen- Seine rechte Hand liegt hinter dem Rücken, darin liegen die drei Äpfel, welche Herkules bei den Hesperiden errungen hatte. Sein Blick ist nach unten gesenkt.

Goethe erwähnt den Herkules Farnese in seinem Werk Italienische Reise. Zu dieser Zeit ließ der König von Neapel den Herkules Farnese in seine Residenz bringen.

Künstlerisch ebenfalls bedeutend ist der berühmte Torso des sitzenden Herakles im Belvedere des Vatikans.

Literatur

  • Diethelm Krull: Der Herakles vom Typ Farnese. Kopienkritische Untersuchung einer Schöpfung des Lysipp. Frankfurt am Main 1985
  • W. Löwe, Die Kolossalfigur des Lysipp, in: C. Lukatis-H.Ottomeyer (Hrsg.), Herkules: Tugendheld und Herrscherideal. Das Herkules-Monument in Kassel-Wilhelmshöhe, Ausstellungskatalog Kassel (1997) 31ff.
  • Rolf Michael Schneider, Der Hercules Farnese, in: Luca Giuliani (Hrsg.): Meisterwerke der antiken Kunst. Verlag C. H. Beck, München 2005, 136ff
  • P. Weizsäcker, Bemerkungen zum Farnesischen Herkules in: Archäologische Zeitung 40, 1882, 255ff.;

Weblinks


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