Hermankovice

Hermankovice
Heřmánkovice
Wappen von ????
Heřmánkovice (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Královéhradecký kraj
Bezirk: Náchod
Fläche: 1992 ha
Geographische Lage: 50° 38′ N, 16° 20′ O50.63611111111116.325555555556447Koordinaten: 50° 38′ 10″ N, 16° 19′ 32″ O
Höhe: 447 m n.m.
Einwohner: 494 (28. August 2006)
Postleitzahl: 549 84 - 550 01
Verkehr
Straße: Broumov – Heřmánkovice
Bahnanschluss: Meziměstí – Broumov
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 2
Verwaltung (Stand: 2008)
Bürgermeister: Ludmila Jansová
Adresse: Heřmánkovice 215
549 84 Broumov 5
Website: www.hermankovice.cz

Heřmánkovice (deutsch Hermsdorf) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt vier Kilometer nördlich von Broumov an der Grenze zu Polen und gehört dem Okres Náchod an.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das am Fuße des Heidelgebirges gelegene Waldhufendorf erstreckt sich auf einer Länge von fünf Kilometern entlang des Baches Heřmánkovický potok, eines linken Zuflusses der Steine von Norden nach Süden, wo es mit Olivětín eine geschlossen Bebauung bildet. Nordöstlich erheben sich die Berge Ruprechtický Špičák (Spitzberg, 880 m) und der Široký (839 m), nördlich liegen der Jelení vrch (751 m) und Jedlový vrch (733 m). Am östlichen Ortsrand liegt der Supí vrch (Geiersberg, 541 m) und ihm gegenüber im Westen der Holý vrch (Kahlberg, 546 m). Bei Janovičky führt der touristische Grenzübergang Janovičky/Głuszyca Górna nach Polen. Am südlichen Ortsrand führt die Eisenbahnstrecke Meziměstí – Broumov durch das Tal der Steine, an der die Bahnstation „Broumov-Olivětín“ gelegen ist.

Nachbarorte sind Granna und Łomnica im Norden, Głuszyca Górna im Nordosten, Janovičky im Osten, Benešov im Südosten, Olivětín und Hejtmánkovice im Süden, Hynčice und Ruprechtice im Westen sowie das wüste Radosno im Nordwesten.

Geschichte

In Zuge der Urbarmachung des Gebietes durch das Kloster Břevnov wurde der Ort wahrscheinlich wie die umliegenden Orte um 1255 durch deutsche Kolonisten angelegt. In der Gründungsurkunde des Stiftes Broumov von 1286 wurde das Dorf nicht genannt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Herrmannvilla im Jahre 1353 als eines der Dörfer des Stiftes Broumov. Seit 1354 ist eine Kirche belegt, die als Filiale zur Pfarre Schönau gehört.

1724 wurde durch Abt Othmar Zinke die neue, nach Plänen von Kilian Ignaz Dientzenhofer errichtete barocke Kirche Aller Heiligen geweiht. Im Jahre 1753 erfolgte die Gründung des Dorfes Johannesberg und 1836 wurde mit Straßenau eine weitere Ansiedlung gegründet. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Hermsdorf mit dem Ortsteil Straßenau/Benešov ab 1849 eine Gemeinde im Bezirk Braunau. 1862 wurde die Kirche Aller Heiligen zur Pfarrkirche erhoben. Die Bewohner lebten vornehmlich von der Land- und Forstwirtschaft. Am Geiersberg bestand ein Kalkbruch, weiterhin wurde auch Porphyr abgebaut. Die im Niederdorf vorkommenden Lehmlagerstätten nutzte die Schrollsche Dampfziegelei, die zwischen Hermsdorf und Ölberg (Olivětín) entstand. 1885 lebten in der Gemeinde 1.694 Menschen, im Jahre 1913 waren es 1.824. Nach dem Münchner Abkommen wurde Hermsdorf, das überwiegend deutsch besiedelt war, 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Braunau. In den Jahren 1945 und 1946 erfolgte die Vertreibung der deutschen Bewohner. 1949 wurde Janovičky eingemeindet. Nach der Auflösung des Okres Broumov wurde Heřmánkovice 1961 dem Okres Náchod zugeordnet und gleichzeitig der Ortsteil Benešov nach Broumov umgemeindet. 1981 wurde auch Heřmánkovice mit Janovičky nach Broumov eingemeindet. Seit dem 1. September 1990 besteht die Gemeinde Heřmánkovice wieder.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Heřmánkovice besteht aus den Ortsteilen Heřmánkovice (Hermsdorf) und Janovičky (Johannesberg).

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche Allerheiligen, errichtet 1724 nach Plänen von Kilian Ignaz Dientzenhofer
  • Pfarrhaus, klassizistischer Bau
  • steinernes Kreuz am Pfarrhaus
  • Kirche des hl. Johannes des Täufers im Ortsteil Janovičky; errichtet 1725 von Kilian Ignaz Dientzenhofer

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Cölestin Opitz (1810–1866), Frater und Mediziner, führte die Narkose in Österreich-Ungarn ein
  • Hubert H. Birke (1892–1950), Mundartdichter

Weblinks


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