Alpenanemone

Alpenanemone
Alpen-Kuhschelle
Alpen-Kuhschelle (P. alpina)

Alpen-Kuhschelle (P. alpina)

Systematik
Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Unterfamilie: Ranunculoideae
Tribus: Anemoneae
Gattung: Kuhschellen (Pulsatilla)
Art: Alpen-Kuhschelle
Wissenschaftlicher Name
Pulsatilla alpina
(L.) Delarbre

Die Alpen-Kuhschelle oder Alpen-Küchenschelle (Pulsatilla alpina, Syn.: Anemone alpina L.) ist eine Pflanzenart, die der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und der Gattung der Kuhschellen (Pulsatilla) angehört.

Auf die haarigen Fruchtköpfchen beziehen sich originelle Volksnamen: Petersbart, Teufelsbart, Haarige Männle, Wilde Männle, Grantiger Jager, Tschawau (Obersteiermark), Strublbuabn, Bocksbart, Hexenbesen.

Inhaltsverzeichnis

Unterarten

Die Art umfasst mehrere Unterarten, von denen in Mitteleuropa drei vorkommen:
Die Große Alpen-Kuhschelle (Pulsatilla alpina subsp. alpina) hat weiße Blüten und besiedelt Gebiete mit kalkhaltigem Grundgestein im Schweizer Jura, in den Alpen, den nordwestlichen Dinariden (Velebit), im Apennin, in den Pyrenäen und im Kantabrischen Gebirge.
Die Kleine Alpen-Kuhschelle oder Brockenanemone (P. alpina subsp. alba) mit ebenfalls weißen Blüten ist in allen Teilen kleiner und kommt auf kalkarmen Gesteinen in den Karpaten und Ostalpen sowie in mehreren mitteleuropäischen Mittelgebirgen (Vogesen, Harz, Riesengebirge) vor.
Die Gelbe Alpen-Kuhschelle (P. alpina subsp. apiifolia) mit schwefelgelben Blüten kommt auf kalkarmem Untergrund in den westlichen Alpen, nach Osten bis Tirol, im Massif Central, in den Pyrenäen und in einigen Gebirgen in Zentral- und Nordspanien vor.
Weitere Unterarten sind P. alpina subsp. cantabrica aus dem Kantabrischen Gebirge und den westlichen Pyrenäen, P. alpina subsp. font-queri aus den südlichen Pyrenäen und P. alpina subsp. cyrnea von Korsika.

P. alpina subsp. apiifolia

Beschreibung

Die Alpen-Kuhschelle ist eine dicht behaarte, mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 50 Zentimetern erreicht. Die Grundblätter sind am Beginn der Blütezeit noch wenig entwickelt, später sind diese langgestielt und doppelt 3teilig. In der oberen Stängelhälfte zeigen sich 3 hochblattartige Stängelblätter. Diese sind am Grund nicht verwachsen.

Die Blütezeit der einzelnen, endständigen Blüten erstreckt sich von Mai bis Juli. Die Blüten haben bei der Großen Alpen-Kuhschelle (P. alpina subsp. alpina) und der Gelben Alpen-Kuhschelle (P. alpina subsp. apiifolia) 4 bis 6 cm Durchmesser, bei der Kleinen Alpen-Kuhschelle (P. alpina subsp. alba) sind sie nur 2 bis 4 cm breit. Die Blütenhülle besteht meist aus sechs ovalen, weißen oder gelben Blütenhüllblättern, die außen oft blau überlaufen sind.

Da sich die fedrig-behaarten Griffel im Zuge der Fruchtreife auf bis zu 5 cm verlängern, zeigt der Fruchtstand der Pflanze ein auffallend haarschopfartiges Erscheinungsbild.

Vorkommen

Die Alpen-Kuhschelle ist in den Alpen und im Jura in Höhenlagen zwischen 1200 und 2700 Meter über dem Meeresspiegel beheimatet. Als Standort werden magere Weiden und steinige Rasen bevorzugt. Die Große Alpen-Kuhschelle kommt auf kalkigem Untergrund vor, während die Kleine Alpen-Kuhschelle und die Gelbe Alpen-Kuhschelle kalkarme Böden bevorzugen.

Sonstiges

Diese Art ist giftig und steht unter Naturschutz.

Literatur

  • Holger Zetzsche: Die Phylogeographie des Artkomplexes Pulsatilla alpina (Ranunculaceae), Dissertation, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 2004 [1]
  • Xaver Finkenzeller/ Jürke Grau, Alpenblumen, Mosaik-Verlag, ISBN 3-570-01349-9

Weblinks


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