Hermannsroda

Hermannsroda
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Leimbach
Leimbach (Wartburgkreis)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Leimbach hervorgehoben
50.81666666666710.199722222222247Koordinaten: 50° 49′ N, 10° 12′ O
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Wartburgkreis
Höhe: 247 m ü. NN
Fläche: 8,63 km²
Einwohner: 1882 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 218 Einwohner je km²
Postleitzahl: 36433
Vorwahl: 03695
Kfz-Kennzeichen: WAK
Gemeindeschlüssel: 16 0 63 051
Adresse der Gemeindeverwaltung: Dorfstraße 28
36433 Leimbach
Bürgermeister: Herrmann Göring (FWG)
Lage der Gemeinde Leimbach im Wartburgkreis
Karte

Leimbach ist eine Gemeinde im Wartburgkreis in Thüringen. Erfüllende Gemeinde für Leimbach ist die Stadt Bad Salzungen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Gemeinde Leimbach befindet sich im Werratal am Nordrand der Thüringer Rhön.

Nachbarorte und -städte

Leimbach grenzt im Osten und Südosten an die Kreisstadt Bad Salzungen, im Südwesten an die Stadt Stadtlengsfeld und die Gemeinde Merkers-Kieselbach und im Westen und Norden an die Gemeinde Tiefenort [2]

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Leimbach besteht aus den Ortsteilen:

  • Leimbach
  • Kaiseroda
  • Hermannsoda

Berge

Die Landschaft um Leimbach wird von den Höhen der Thüringer Rhön und von der Werraaue geprägt. Als höchster Punkt (492,7 m ü. NN) der Gemeinde gilt der Hornkopf. Der Lindenberg (470,7 m ü. NN) und der Hundekopf (380,4 m ü. NN) befinden sich ebenfalls südlich der Ortslage. [3]

Gewässer

Der den Ortsnamen bestimmende Leimbach entspringt bei Hohleborn und ist ein etwa 5000 m langer linker Zufluss der Werra. Weitere Zuflüsse sind in der Flussaue vorhandene meist namenlose Quellbäche [3]

Geschichte

Blick vom Zeppelinstein auf Leimbach

Das Dorf Leimbach wurde zwischen 962 und 973 erstmals urkundlich erwähnt. [4] In der Nähe des Ortes wurde bereits 1878 beim Kiesabbau an der Werra ein bedeutendes frühgeschichtliches Gräberfeld aus der vorrömischen Eisenzeit (Latène-Zeit) gefunden und archäologisch untersucht. Die gefunden Gegenstände lassen sich den in der Rhön siedelnden Kelten zuordnen.

Der Ortsteil Kaiserroda gehörte im 18. Jahrhundert zum Herzogtum Sachsen-Eisenach, Amtsgerichtsbezirk Lengsfeld. Er war zwischen 1736 und 1749 durch die Aufgabe der von Werrahochwasser häufig heimgesuchten Siedlung Vockenroda entstanden. Bereits 1709 hatte ein Johannes Kaiser für seinen mit Genehmigung des Eisenacher Herzogs Johann Wilhelm erbauten neuen Hof die Brau-, Schank- und Wirthschaftsgerechtigkeit erhalten. 1879 wurden, basierend auf der Volkszählung von 1875 erstmals statistische Angaben zum Ort Kaiseroda publiziert. Kaiserroda hatte in diesem Jahr 18 Wohnhäuser mit 107 Einwohnern. Die Größe der Kaiserrodaer Flur betrug 130 ha davon Höfe und Gärten 2,3 ha, Wiesen 17,4 ha, Ackerfläche 96,6 ha, Teiche, Bäche und Flüsse 0,9 ha, auf Wege, Triften, Ödland und Obstbauplantagen entfielen 12,7 ha Wald war nicht vorhanden. Zum Viehbestand von Kaiserroda zählten 8 Pferde, 95 Rinder, 174 Schafe und 34 Schweine.[5]

Der Ortsteil Hermannsroda wurde im Jahre 1850 zu einem eigenständigen Ort erklärt. Zusätzlich erhielt dieser Ort ein Gemeindehaus, einen Dorfplatz und eine eigenständige Schule.

Im Jahre 1841 wurde ein Staatsvertrag zwischen den Ländern Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Coburg und Gotha sowie Sachsen-Meiningen zur Errichtung einer Bahnlinie von Eisenach nach Coburg abgeschlossen und Baupläne für die Trassierung der sogenannten Werrabahn geprüft. Realisiert wurde die Trasse mit einer erforderlichen Werrabrücke bei Leimbach im Jahre 1858. Schon 1879 wurde eine Nebenbahn von Bad Salzungen in Richtung Vacha und Dermbach eingeweiht - die Feldabahn, die erste Leimbacher Bahnstation befand sich am Hämbacher Kreuz.

Die zum Ende des 19. Jahrhunderts durchgeführte geologische Prospektion erbrachte den Nachweis ausgedehnter Kalisalzsalzlagerstätten im Gebiet zwischen Bad Salzungen und Gerstungen, deren wirtschaftliche Erschließung begann 1894 mit der Schachtanlage Kaiserroda I. Die Fördertürme, Abraumhalden, Bahngleise und Schornsteine der Verarbeitungsanlagen prägten nun das Werratal um Vacha, Dorndorf und Merkers. Ausgestattet mit den zu ihrer Zeit jeweils neuesten technischen Errungenschaften wurden 1923 und 1925 die Werke Kaiserroda II und Kaiserroda III bei Merkers sowie die Werke Sachsen-Weimar in Unterbreizbach und Heiligenroda in Dorndorf angefahren. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kaliproduktion in den Thüringer Kaliwerken verstaatlicht. es entstand der VEB Kalikombinat Werra. Das unterirdische Abbaufeld erstreckte sich in der DDR-Zeit über eine Gesamtfläche von 63 km². [6]

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat aus Leimbach setzt sich aus 12 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.

(Stand: Kommunalwahl am 27. Juni 2004)

Bürgermeister

Der ehrenamtliche Bürgermeister Herrmann Göring wurde am 27. Juni 2004 gewählt.

Persönlichkeiten des Ortes

  • Rudolf Teichmüller (1903-1944), kommunistischer Lehrer und Politiker, der wegen "Wehrkraftzersetzung" zum Tode verurteilt und am 7. Februar 1944 in Brandenburg-Görden hingerichtet wurde. Ein Gedenkstein auf dem Friedhof erinnert an ihn

Sonstiges

Mehr als 100 Kriegsgefangene sowie Frauen und Männer, vorwiegend "Ostarbeiter", mussten während des Zweiten Weltkrieges in den Kalischächten Leimbach und Kaiseroda und in der Munitionsfabrik Erdmann-Wühle Zwangsarbeit verrichten. Ein Gedenkstein auf dem Friedhof Leimbach sowie eine Stele in Hermannsroda an der Straße zum Hundskopf erinnern an die Opfer von Zwangsarbeit.[7] Während der Kriegsjahre 1943 bis 1944 wurden Archivbestände der Preußischen Staatsbibliothek zu Berlin in den stillgelegten Schachtanlagen von Bad-Salzungen und Kaiseroda zwischengelagert. [8]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Das Schloss in Leimbach (1907)

In Leimbach befindet sich ein kleines Renaissanceschloss welches von den Herren von Buttlar im 17. Jahrhundert erbaut wurde. Das auf dem Hundskopf erbaute Gasthaus ist eine beliebte Ausflugsgaststätte im Werratal. Auf dem Weg zu diesem Gasthaus liegt der blaue Teich, dies ist ein geologischer Aufschluss des Rhön-Vulkanismus. Der hier im Tagebau-Verfahren abgebaute Basalt wurde für den Straßenbau genutzt. Zurück blieb ein eigentümlicher Kratersee.

Quellen

  1. Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerung nach Gemeinden
  2. Thüringer Landesvermessungsamt TK350 Übersichtskarte - Thüringen , Erfurt (ab 1991)
  3. a b Thüringer Landesvermessungsamt TK25 - Blatt 5127 Bad Salzungen, Erfurt 1998.
  4. Wolfgang KahlErsterwähnung Thüringer Städte und Dörfer bis 1300 Erfurt 1996 S.44 ISBN 3-931426-09-2
  5. C. Kronfeld, Landeskunde des Großherzogthumes Sachsen-Weimar-Eisenach. Zweiter Teil. Weimar 1879. S. 88 f.
  6. Fritz Kühnlenz. Erlebnisse an der Werra Greifenverlag zu Rudolstadt. 1973. S.313f
  7. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 326, ISBN 3-88864-343-0
  8. Werner Schochow, Werner Knopp Bücherschicksale Die Verlagerungsgeschichte der Preußischen Staatsbibliothek S. 204-208. ISBN 978-3-11-017764-0

Weblinks


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