Herzklappenvitium

Herzklappenvitium
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Klassifikation nach ICD-10
I05.0 Mitralklappenstenose
- Mitralklappenobstruktion (rheumatisch)
I06.0 Rheumatische Aortenklappenstenose
I07.0 Trikuspidalklappenstenose
- Trikuspidalklappenstenose (rheumatisch)
I08 Krankheiten mehrerer Herzklappen
I09.8 Sonstige näher bezeichnete rheumatische Herzkrankheiten
- Rheumatische Krankheit der Pulmonalklappe
I34.2 Nichtrheumatische Mitralklappenstenose
I35.0 Aortenklappenstenose
I36.0 Nichtrheumatische Trikuspidalklappenstenose
I37.0 Pulmonalklappenstenose
Q22 Angeborene Fehlbildungen der Pulmonal- und der Trikuspidalklappe
Q23 Angeborene Fehlbildungen der Aorten- und der Mitralklappe
ICD-10 online (WHO-Version 2006)

Herzklappenfehler oder Klappenvitium ist in der Medizin der Oberbegriff für angeborene oder erworbene Funktionsstörungen einer oder mehrerer Herzklappen.

Ein Klappenfehler kann jede der vier Herzklappen betreffen, wobei die Klappen im linken Herz (Aorten- und Mitralklappe) deutlich häufiger betroffen sind als die des rechten Herzens (Pulmonal- und Trikuspidalklappe). Die Funktionsstörung kann in einer Verengung (Stenose), einer Schlussunfähigkeit (Insuffizienz) oder einer Kombination aus beidem (kombiniertes Vitium) bestehen.

Leichtgradige Herzklappenfehler verursachen keine Symptome und bedürfen auch keiner speziellen Therapie. Hochgradige Vitien hingegen sind meist symptomatisch und müssen nach einer sorgfältigen kardiologischen Untersuchung häufig behandelt werden. Da eine Beeinflussung durch Medikamente kaum möglich ist, wird dann meist zur operativen Therapie geraten, entweder als Klappenrekonstruktion oder als Klappenersatz. In seltenen Fällen ist bei Klappenstenosen auch eine Dilatation im Rahmen einer Herzkatheterbehandlung möglich und sinnvoll.

Alle Menschen mit einem Herzklappenfehler sollten zur Vermeidung einer bakteriellen Infektion der Herzklappe (Endokarditis) eine sog. Endokarditisprophylaxe betreiben. Zu diesem Zweck wird eine ein- oder zweimalige Gabe eines Antibiotikums verordnet, wenn Bakterien im Blut vorhanden oder zu erwarten sind.

Literatur

  • Geißler, Hans Joachim et al.: „Herzklappenchirurgie heute: Indikationsstellung, OP-Technik und ausgewählte Aspekte der Nachsorge bei erworbenen Herzklappenvitien.“ Dtsch Arztebl Int 2009; 106(13): S. 224-33  Artikel

Siehe auch

Angeborene Aortenklappenstenose - Erworbene Aortenklappenstenose - Aortenklappeninsuffizienz - Mitralklappenstenose - Mitralklappeninsuffizienz - Pulmonalklappenstenose

Gesundheitshinweis
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