Herzogtum Bremen und Verden

Herzogtum Bremen und Verden
Das Gebiet des Territoriums Bremen-Verden 1655

Das Reichsterritorium Bremen-Verden war ein Territorium im Elbe-Weser-Dreieck, also im Bereich der heutigen Landkreise Cuxhaven, Stade, Rotenburg (Wümme), Harburg, Osterholz und Verden sowie im Bereich der heutigen Stadt Bremerhaven und einiger Gebiete, die heute zum Stadtgebiet Bremens und Hamburgs gehören. Verwaltungssitz war Stade.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Territorium entstand mit dem Westfälischen Frieden von 1648, als das ehemalige Erzstift Bremen zusammen mit dem ebenso säkularisierten ehemaligen Hochstift Verden an Schweden fiel. Das so neu geschaffene Herzogtum erhielt Stade als Hauptort. Im Schwedisch-Brandenburgischen Krieg von 1675 bis 1676 wurde dieses schwedische Herzogtum im sog. Bremen–Verden Feldzug durch mehrere Staaten des Heiligen Römischen Reiches und Dänemark erobert und blieb bis zum Kriegsende 1679 in alliiertem Besitz. Im Zuge des Friedens von Saint-Germain im Jahre 1679 fiel Bremen-Verden wieder an Schweden.

Nach einer kurzen Zeit unter dänischer Herrschaft fiel Bremen-Verden 1715 durch Kauf an das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg und blieb dort (mit weiteren Unterbrechungen durch schwedische und französische Herrschaft), bis 1866 das Königreich Hannover von Preußen annektiert wurde. Das Territorium bestand in dieser Zeit als Verwaltungseinheit fort: Nach dem Wiener Kongress 1823 als Landdrostei Stade im Königreich Hannover und ab 1885 als Regierungsbezirk Stade in der preußischen Provinz Hannover.

Nach der Auflösung Preußens von 1945 wurde das Gebiet des ehemaligen Herzogtums als Regierungsbezirk Stade Teil des Bundeslandes Niedersachsen. Um das kulturelle Erbe des Territoriums bemüht sich heute der Landschaftsverband Stade.

Herzöge von Bremen und Fürsten von Verden (1648–1823)

Haus Wasa:

Haus Pfalz-Zweibrücken:

Haus Hannover:

Präsidenten der Brem-Verdenschen Regierung (1648–1823)

Generalgouverneure in der Zeit der Personalunion mit Schweden (1646/1648–1712)

Vorsitzende der Regierung in der Zeit der Personalunion mit Hannover (1730–1807, 1813–1823)

  • 1715–1716 Cord Plato von Schloen, gen. Gehle (1661–1723)
  • 1716–1730 Johann Friedrich von Staffhorst (1653–1730)
  • Vakanz

Ab 1739 in Personalunion auch Grefe des Landes Hadeln:

  • 1739–1759 Philipp Adolf von Münchhausen, im Range eines Ministers, auch Chef der Deutschen Kanzlei (Engl: Hanoverian Chancery) in London
  • 1759–1782 Bodo Friedrich von Bodenhausen (1719–?), seit 1769 im Range eines Ministers
  • 1782–1798 Gotthelf Dietrich von Ende (1726–1798)
  • Vakanz
  • 1800–1810 Christian Ludwig von Hake (1745–1818), im Range eines Ministers, Namensgeber der Species Hakea
  • Vakanz in Folge der französischen Annexion
  • 1813–1823 Engelbert Johann Marschalck (1766–1845), die Brem-Verdenschen Stände wählten ihn in der Übergangszeit nach dem französischen Abzug zum Vorsitzenden der brem-verdenschen Regierungskommission. 1823–1841 war er der erste Landdrost der Landdrostei Stade, der rein verwaltungsmäßigen Gebietskörperschaft, die nach Auflösung Bremen-Verdens dessen Gebiet umfasste.

Quelle[1]

Vorsitzende der Regierung während der westphälischen Annexion (1807–1810)

  • 1800–1810 Christian Ludwig von Hake (1745–1818)
  • 1810, April–Dezember Johann Julius Conrad von Schlütter (1749–1827)

Anmerkungen

  1. Axel Behne, 'Verfassung und Verwaltung der Herzogtümer Bremen und Verden und des Landes Hadeln', In: Geschichte des Landes zwischen Elbe und Weser: 3 Bd., Hans-Eckhard Dannenberg und Heinz-Joachim Schulze (Hg.), Stade: Landschaftsverband der ehem. Herzogtümer Bremen und Verden, 1995–2008, Bd. 3: 'Neuzeit (2008)', (Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der ehem. Herzogtümer Bremen und Verden; Bd. 9), pp. 301–332, hier p. 306, ISBN 978-3-9801919-9-9

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