Herzwasserkrankheit

Herzwasserkrankheit
Ehrlichia ruminantium
Systematik
Abteilung: Proteobacteria
Klasse: Alpha Proteobacteria
Ordnung: Rickettsiales
Familie: Anaplasmataceae
Gattung: Ehrlichia
Art: Ehrlichia ruminantium
Wissenschaftlicher Name
Ehrlichia ruminantium
(Cowdry 1925) Dumler et al. 2001

Ehrlichia ruminantium ist ein Mikroorganismus, der zur Ordnung der Rickettsiales zählt. Wie bei fast allen Arten dieser Gattung handelt es sich um einen obligat intrazellulären Parasiten, er kann nur innerhalb von Wirtszellen leben. Die Zellgestalt ist pleomorph, d.h. je nach Umgebung oder Zellalter findet man verschiedene Formen (Kokken oder Stäbchen). Die Zellgröße kann zwischen 0,5 und 1,7 µm variieren. Ehrlichia ruminantium ist der Erreger der Herzwasserkrankheit bei Wiederkäuern (Rindern, Schafen, Ziegen und Rotwild) und wird von Schildzecken der Gattung Amblyomma übertragen. Ehrlichia ruminantium parasitiert in den Endothelzellen der Blutgefäße.

Diese Art findet man in der Literatur oft unter den Namen Cowdria ruminantium, nach Untersuchung von 16S-rRNA Sequenzen wurde allerdings eine starke Ähnlichkeit mit Arten der Gattung Ehrlichia festgestellt, so das die Gattung Cowdria aufgegeben wurde.[1] Andere Synonyme dieser Art: Rickettsia ruminantium Cowdry 1925, Kurlovia ruminantium (Cowdry 1925) Zhdanov 1953, Nicollea ruminantium (Cowdry 1925) Macchiavello 1947.

Inhaltsverzeichnis

Herzwasserkrankheit

Die Seuche ist besonders in Afrika südlich der Sahara und auf den karibischen Inseln bekannt, aber auch in Südeuropa im Gebiet des ehemaligen Jugoslawien. Ein dauerndes Reservoir bilden in Afrika einige Antilopenarten, bei denen sich die Krankheit nicht klinisch manifestiert. Symptome der Herzwasserkrankheit sind hohes Fieber, gastrointestinale und zentralnervöse Störungen. Neugeborene Tiere stehen noch unter maternalem Schutz, der schnell nachlässt.

Die Sektion verstorbener Tiere ergibt Flüssigkeitsansammlungen in den Körperhöhlen, bei kleinen Wiederkäuern Vermehrung der Herzbeutelflüssigkeit, beim Rind Vermehrung der Cerebrospinalflüssigkeit. Der Erregernachweis gelingt aus Abstrichen von der Intima der großen Blutgefäße im frischem Untersuchungsmaterial. Als Versuchstiere eignen sich Frettchen oder Merinoschafe. Heutzutage verwendet man eher Endothelzellkulturen von Schaf und Rind.

Zur Therapie werden Tetracycline und Sulfonamidantibiotika verwendet. Auch eine Impfung mit Lebendvaccinen ist möglich.

Quellen

  1. Dumler (J.S.), Barbet (A.F.), Bekker (C.P.J.), Dasch (G.A.), Palmer (G.H.), Ray (S.C.), Rikihisa (Y.) and Rurangirwa (F.R.): Reorganization of genera in the families Rickettsiaceae and Anaplasmataceae in the order Rickettsiales: unification of some species of Ehrlichia with Anaplasma, Cowdria with Ehrlichia and Ehrlichia with Neorickettsia, description of six new species combinations and designation of Ehrlichia equi and 'HGE agent' as subjective synonyms of Ehrlichia phagocytophila. Int. J. Syst. Evol. Microbiol. 2001, 51, 2145-2165.

Literatur

Onderstepoort Journal of Veterinary Research, Volume 54, 1987 ISSN 0030-2465

Weblinks


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