- Heteronetta
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Kuckucksente Systematik Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes) Familie: Entenvögel (Anatidae) Unterfamilie: Ruderenten (Oxyurinae) Gattung: Heteronetta Art: Kuckucksente Wissenschaftlicher Name der Gattung Heteronetta Salvadori, 1865 Wissenschaftlicher Name der Art Heteronetta atricapilla (Merrem, 1841) Die Kuckucksente (Heteronetta atricapilla) ist eine südamerikanische Art, die der Unterfamilie der Ruderenten zugerechnet wird. Sie ist der einzige echte Brutschmarotzer unter den Entenvögeln.[1] Innerhalb der Unterfamilie der Ruderenten gilt diese Art als die ursprünglichste. Die Ente weist eher Gestaltmerkmale einer Tauchente auf. Ihr fehlen die für Ruderenten charakteristischen steifen Schwanzfedern und der klobige Schnabel.[2] Die Art gilt nicht als bedroht.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Erpel der Kuckucksenten tragen ein Jahreskleid, bei dem Kopf und Hals schwarz und Kinn sowie Kehle weißfleckig gefiedert ist. Das Rückengefieder ist schwarzbraun. Der Schnabel ist im Nagel und im Firstbereich schwarz. Die Seiten sind hellblau. Die Schnabelbasis ist während der Fortpflanzungszeit rot.
Weibliche Kuckucksenten haben einen dunkelgrauen Oberkopf. Die Kopfseiten sind grauweiß; über den Augenbereich läuft ein heller Streifen. Die unteren Kopfseiten, das Kinn und die Kehle sind von einem hellen Grauweiß. Der Schnabelnagel und der First sind wie beim Männchen schwarz. Die Schnabelseiten sind graublau.
Lebensraum und Lebensweise
Kuckucksenten leben paarweise oder in Kleingruppen am Rand des Schilfgürtels von kleinen Tümpeln und Sümpfen in baumarmen Regionen. Die größte Populationsdichte von Kuckucksenten gibt es in der Provinz Buenos Aires sowie Cordoba in Argentinien. Kuckucksenten sind grundsätzlich Standvögel. Zu Wanderungen kommt es bei Trockenzeiten.
Die Brutzeit ist abhängig von den Fortpflanzungsperioden der Wirtsvögel. Parasitiert werden unter anderem die Peposakaente sowie Blessrallen, Ibisse, Möwen sowie Chimangokarakaras, wenn diese am Boden brüten.[3] Bei in menschlicher Obhut gehaltenen Kuckucksenten konnte man ihr Legeverhalten genauer beobachten: Der Erpel schwimmt schnell und drohend auf ein Nest zu, so dass die Wirtsente das Nest verlässt. Das Weibchen der Kuckucksente legt dann innerhalb weniger Minuten ihr Ei in das Nest. Zu Eiablagen kam es immer nur, wenn in der Anlage Wirtsvögel nisteten.[4] Schlüpfende Küken der Kuckucksenten verlassen das Nest und schließen sich einem kükenführenden Entenweibchen an. Dabei spielt es keine Rolle, welcher Art das Entenweibchen angehört.
Die Nahrung der Kuckucksenten ist überwiegend pflanzlich.
Haltung in Europa
Die ersten Kuckucksenten, die nach Europa gelangten, wurden 1957 von Hagenbecks Tierpark erworben. Die Welterstzucht gelang 1977 dem britischen Wildfowl Trust. Die ersten deutschen Nachzuchten erfolgten 1986 dem Zoo Wuppertal und dem Tierpark Berlin. Insgesamt wurden bis zur Jahrtausendwende in Europa jedoch nur sehr wenige Kuckucksenten gehalten.
Einzelnachweise
- ↑ Kolbe, S. 89
- ↑ McCracken, Kevin G.; Harshman, John; McClellan, David A. & Afton, Alan D.: Data set incongruence and correlated character evolution: An example of functional convergence in the hind-limbs of stifftail diving ducks; . Systematic Biology 48: 683-714. PDF-Volltext
- ↑ Kolbe, S. 86
- ↑ Kolbe, S. 89
Literatur
- T. Bartlett: Ducks And Geese - A Guide To Management. The Crowood Press, 2002, ISBN 1-85223-650-7
- Hartmut Kolbe: Die Entenvögel der Welt. Ulmer Verlag 1999, ISBN 3-8001-7442-1
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