Heuharfe

Heuharfe
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Als Harpfe wird ein Bauwerk aus Holz zum Trocknen von Heu oder Getreide bezeichnet. Im oberen Gailtal findet sich noch die ältere Bezeichnung Köse oder Kese. In Slowenien wird sie Kozolec oder Toplar genannt und ist in Westslowenien noch in großer Anzahl zu finden.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung der Harpfe

Hiefler mit Heu

Aus der Notwendigkeit heraus auch auf feuchten Böden und bei ungünstiger Witterung Heu für den Winter zu trocknen, haben sich im alpinen Raum verschiedene Methoden entwickelt, das frisch geschnittene Gras vor Bodenfeuchtigkeit und Witterung zu schützen, so dass es zu Heu trocknen konnte. Die einfachste Vorrichtung dafür war der Hiefler, ein entrindeter, unten zugespitzter junger Baum von ca. 2 bis 2.5 Metern Höhe, auf dessen verbliebene ca. 20 cm langen Astansätze das Gras gehängt wurde. In anderen Gebieten wurden 3 oder mehr Stangen so zusammengestellt, dass sie ebenfalls frisches Gras oder Getreide zum Trocknen aufnehmen konnten. Diese Formen werden als Dieme oder Heumanderl bezeichnet, sind aber für das Ursprungsgebiet der Harpfe nicht typisch. Um mehr Heu oder Getreide aufnehmen zu können, wurden mit der Zeit Querstangen zwischen entsprechend geformte Steher gelegt.

Heumanderl im „Museumsdorf Kürnbach

Um bei beiden Stehern gleichmäßige Abstände zwischen den Auflagern für die Querstangen zu erhalten, wurden anstatt der natürlich gewachsenen Äste zurechtgeschnittene Stäbe so in Löchern befestigt, dass sie leicht nach oben geneigt waren und ein Abrollen der Querstangen vermieden. Diese Vorrichtung wurde Stangenreiter genannt und war wie der Hiefler nur während der Heuernte auf den Feldern. Aus dem Stangenreiter entwickelte sich schließlich die einfache Harpfe, mit stabilen Stehern, in denen die Stangen in Löchern eingelassen waren. Als weiterer Entwicklungsschritt kam dann noch eine stabile Eindeckung dazu, die dem Futter vor direktem Regen und Schnee Schutz bot. Im steilen Gelände wurde diese dann auch noch seitlich abgestützt, um sie unempfindlich gegen den Winddruck zu machen. Aus zwei nebeneinander stehenden einfachen Harpfen entwickelte sich schließlich die Doppel- oder Hofharpfe. Diese war nicht nur stabiler, sondern bot in ihrem Inneren Platz für Geräte und im oberen Bereich auch einen sicheren und trockenen Aufbewahrungsplatz für Feldfrüchte aller Art.

Harpfe mit neuer Verwendung als Rastplatz
Neubau am Goggauer Feld bei Tarvis, bei dem die Harpfe als Stilelement verwendet wird.

Obwohl die Verwendung von Harpfen bis in das Mittelalter zurückreicht, stammen die meisten heute noch erhaltenen aus dem 20. Jahrhundert. Nur wenige Exemplare aus dem 19. Jahrhundert sind noch erhalten. Dies ist auf die Verwendung von naturbelassenem Holz als alleinigem Baumaterial zurückzuführen. Heute werden immer mehr Harpfen nicht mehr ausschließlich mit diesem, sondern zunehmend auch mit artfremden Materialien wie Blechdächern oder Betonsäulen renoviert.

Verbreitungsgebiet

Das Verbreitungsgebiet der Harpfe erstreckte sich früher von Kroatien über das westliche Slowenien, Teile der Steiermark, ganz Oberkärnten bis ins oberste Mölltal, wo sie Hilge genannt wurde, bis nach Ost- und Südtirol. Aus der Gegend um Innichen und Sexten stammt auch die Bezeichnung Harpfe und ist seit dem 13. Jahrhundert als solche nachgewiesen. Sie hat den älteren Begriff Köse oder Kese verdrängt. Dieser findet sich nur noch im oberen Gailtal, das in Kärnten noch heute die höchste Dichte dieser bemerkenswerten Bauten aufweist. Im westlichen Slowenien wird der Begriff Kozolec für die einfache, und Toplar für die Doppelharpfe verwendet. Kozolec und Toplar und auch Mischformen, wie asymmetrisch gebaute Doppelharpfen, prägen auch heute noch weithin das Landschaftsbild in Westslowenien und sind dort zu einem nationalen Symbol geworden.

Literatur

Berger, Karl C.: Von der Harpfe, in: Rudolf Ingruber (Hg.): Osttirol. Geschichte-Volkskunde-Kunst, Innsbruck 2005, S. 71-88, ISBN 3706540509

Steiner, Martin: Eine kleine Kulturgeschichte der Harpfen, in: Kärntner Bauernkalender 2008, S. 216-219

Rucli, Renzo: Kozolec monumento dell'architettura rurale, in: Cooperativa Lipa editrice 1998

Siehe auch

Weblinks


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