- Heydte
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Prof. Dr. jur. Dr. rer. pol. Friedrich August Freiherr von der Heydte (* 30. März 1907 in München; † 7. Juli 1994 in Aham) war deutscher Offizier im Zweiten Weltkrieg, Staatsrechtslehrer und Politiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Von der Heydte wurde am 30. März 1907 in München geboren und trat nach seinem Abitur am 1. April 1925 in die Reichswehr ein. Am 30. September 1926 schied er im Rang eines Fahnenjunkers aus der Armee aus, um in Innsbruck, Graz, Wien und Berlin Jura zu studieren. Im Jahr 1932 wurde er zum Dr. jur. promoviert. Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten trat er der NSDAP bei und wurde mit Wirkung vom 1. Mai 1933 unter der Parteinummer 2.134.193 registriert.[1] Am 1. März 1935 trat er wieder in die Reichswehr ein. Bei Kriegsausbruch 1939 war er Oberleutnant und Kompaniechef der Panzerabwehr-Abteilung 6. Am Frankreichfeldzug nahm er mit der 246. Infanteriedivision teil. Am 15. Juli 1940 erfolgte, zwischenzeitlich zum Hauptmann befördert, sein Übertritt zur Luftwaffe und er wurde Kompaniechef im Fallschirmjägerregiment 3. Als Bataillonskommandeur folgten Einsätze auf Kreta, wo er sich bei der Einnahme des Hafens von Chania bewährte und mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet wurde. Anschließend wurde er an die Ostfront und ab Juli 1942 bis Januar 1943, nunmehr als Major, als Kommandeur des Fallschirm-Lehrbataillons nach Nordafrika verlegt. Ab 15. Januar 1944 war er Kommandeur des Fallschirmjägerregiments 6 und führte diese Einheit in der Normandie bei der Schlacht um Carentan. Seine Beförderung zum Oberstleutnant erfolgte am 1. Juli 1944. Er geriet am 23. Dezember 1944 als Kommandeur einer Fallschirmjäger-Kampfgruppe im Verlauf des Unternehmens Stößer in den Ardennen in amerikanische Kriegsgefangenschaft und war anschließend ab 23. Februar 1945 im Kriegsgefangenenlager Trent Park. Am 12. Juli 1947 wurde er entlassen.
1947 trat er in die CSU ein und wurde 1951 Ordinarius für Staats- und Völkerrecht an der Universität Mainz. Ab 1954 war er an der Universität Würzburg tätig. Von der Heydte war Mitglied der Abendländischen Akademie. Außerdem war er als CSU-Mitglied Vorsitzender der "Christlich-Demokratischen Hochschulgemeinschaft". Von 1957 bis 1967 war er Reserveoffizier der Bundeswehr, zuletzt im Rang eines Brigadegenerals. Er zeigte 1962 den SPIEGEL bei der Bundesanwaltschaft wegen Landesverrats an und löste damit die SPIEGEL-Affäre aus.
Als Abgeordneter der CSU gehörte er vom 20. November 1966 bis 22. November 1970 dem Bayerischen Landtag an.
Von der Heydte verstarb am 7. Juli 1994 in Aham.
Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz (1939) II. und I. Klasse
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub [2]
- Ritterkreuz am 9. Juli 1941
- Eichenlaub am 30. September 1944 (617. Verleihung)
- Deutsches Kreuz in Gold am 26. Februar 1942 [3]
- Bayerische Verdienstorden am 21. Mai 1974
Veröffentlichungen
- "Muß ich sterben, will ich fallen ...", Berg am See, Biografie, 1987
Literatur
- Franz Thomas/Günter Wegmann: Die Ritterkreuzträger der Deutschen Wehrmacht 1939-1945 Teil II: Fallschirmjäger, ISBN 3-7648-1461-6
Weblinks
- Literatur von und über Friedrich August von der Heydte im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biografie aus: Vanessa Conze: Das Europa der Deutschen, S.63-71, Tübingen, 2001 auf books.google.com
- Eintrag im Lexikon der Wehrmacht
- Artikel in der Zeit, 1965
Einzelnachweise
- ↑ Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-596-16048-8, S. 000.
- ↑ Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.389
- ↑ Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.389
Personendaten NAME Heydte, Friedrich August von der KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist, Hochschullehrer in Würzburg GEBURTSDATUM 30. März 1907 GEBURTSORT München STERBEDATUM 7. Juli 1994 STERBEORT Aham
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